17. Februar 2023

Heu­te mor­gen ging unse­re Zeit in Tokio zu Ende. Um 6:30 Uhr haben wir das Hotel ver­las­sen und uns mit der Metro auf den Weg zur Tokyo Cen­tral Sta­ti­on gemacht. Auf dem Weg dort­hin zeig­te sich eine beein­dru­cken­de Skyline. 

Vom Shink­an­sen Bahn­hof in Tokio ging es dann pünkt­lich mit dem Nozo­mi Shink­an­sen mit einer Spit­zen­ge­schwin­dig­keit von 300 km/h in 4 Stun­den nach Hiro­shi­ma. Unten ist unser Zug bei der Ein­fahrt in den Sack­bahn­hof zu sehen.

Der Shink­an­sen kam pünkt­lich in Hiro­shi­ma an, wie es sich für Japan gehört. Vom Bahn­hof sind wir dann mit dem Taxi zu unse­rem Hotel „Mit­sui Gar­den“ gefah­ren in dem wir auch schon 2014 unter­ge­bracht waren. Dank Lui­ses Sprach­kennt­nis­sen sind wir auch dort gut ange­kom­men. Da unser Zim­mer erst ab 15:00 Uhr bezugs­fer­tig war, haben wir unser Gepäck beim Check-in depo­niert und eine ers­te Erkun­dungs­tour gemacht. Auf dem Weg ins Stadt­zen­trum sahen wir einen Schrein zwi­schen moder­nen Hoch­häu­sern. Unser ers­ter Stopp danach: die nächs­te Star­bucks-Filia­le. Danach ging es über das Poké­mon Cen­ter (Lui­ses Wahl) zum Ato­mic Dome.

Hiroshima,Japan

Hiro­shi­ma liegt im Süd­wes­ten der japa­ni­schen Haupt­in­sel Hons­hū mit eini­gen vor­ge­la­ger­ten Inseln und ist der Ver­wal­tungs­sitz der gleich­na­mi­gen Prä­fek­tur Hiro­shi­ma (Hiro­shi­ma-ken).

Die Stadt erlang­te welt­weit trau­ri­ge Berühmt­heit durch den ers­ten Atom­bom­ben­ab­wurf am 6. August 1945. Nach dem Wie­der­auf­bau ab 1949 ent­wi­ckel­te sich Hiro­shi­ma zu einem wich­ti­gen Indus­trie­stand­ort und steht heu­te mit über 1,1 Mil­lio­nen Ein­woh­nern auf Platz 11 der größ­ten Städ­te Japans.

Hiro­shi­ma wur­de ursprüng­lich 1589 als Burg­stadt am Del­ta des Ōta-Flus­ses gegrün­det. Nach der Mei­ji-Restau­ra­ti­on im Jahr 1868 ent­wi­ckel­te sich Hiro­shi­ma zu einem bedeu­ten­den städ­ti­schen und Indus­trie­zen­trum. Im Jahr 1889 erhielt Hiro­shi­ma offi­zi­ell den Sta­tus einer Stadt. Wäh­rend der kai­ser­li­chen Ära war Hiro­shi­ma ein Zen­trum mili­tä­ri­scher Akti­vi­tä­ten und spiel­te eine wich­ti­ge Rol­le im ers­ten Chi­ne­sisch - Japa­ni­schen, im Rus­sisch - Japa­ni­schen Krieg sowie in bei­den Weltkriegen.

Da die Stadt selbst bei dem Atom­bom­ben­ab­wurf größ­ten­teils zer­stört wur­de, sind nur weni­ge his­to­ri­sche Sehens­wür­dig­kei­ten vor­han­den. In der Stadt­mit­te befin­det sich nun der 12 Hekt­ar gro­ße Frie­dens­park Hiro­shi­ma. Das Frie­dens­denk­mal in Hiro­shi­ma, der „Ato­mic Dome“, Rui­ne des ehe­ma­li­gen Gebäu­des der Indus­trie- und Han­dels­kam­mer von Jan Let­zel, ist als Mahn­mal im Zustand unmit­tel­bar nach dem Atom­bom­ben­ab­wurf kon­ser­viert wor­den. Auch die Burg Hiro­shi­ma, die „Karp­fen­burg“ wur­de 1958 wie­der im alten Stil aufgebaut.

A-Bomb Dome

Das Gebäu­de ist das welt­be­kann­te Wahr­zei­chen Hiro­shi­mas und ein Mahn­mal gegen den Schre­cken eines Atom­kriegs. Als wir 2014 hier waren, war die Rui­ne im Rah­men der Restau­rie­rungs­ar­bei­ten ein­ge­rüs­tet. Am berühm­ten A-Bomb Dome ange­kom­men, tra­fen wir meh­re­re Grup­pen Schul­kin­der an, die in Bus­sen ange­reist waren um den Frie­dens­park zu besuchen. 

Hiroshima,Japan

Das Gebäu­de wur­de nach einem Ent­wurf des tsche­chi­schen Archi­tek­ten Jan Let­zel im April 1915 fer­tig­ge­stellt und am 6. August 1945 um 8:16 Uhr Orts­zeit durch die vom US-Bom­ber Eno­la Gay abge­wor­fe­ne US-ame­ri­ka­ni­sche Atom­bom­be „Litt­le Boy“ zer­stört. Es brann­te völ­lig aus. Alle zu die­sem Zeit­punkt dar­in arbei­ten­den Men­schen kamen ums Leben.

Trotz des gerin­gen Abstands von nur 140 m vom Boden­null­punkt (Ground Zero) blie­ben vie­le Gebäu­de­struk­tu­ren erhal­ten, u. a. die cha­rak­te­ris­ti­sche Stütz­kon­struk­ti­on des Kup­pel­dachs, der das Denk­mal sei­nen heu­ti­gen Namen ver­dankt. Die Über­res­te wer­den seit dem Abwurf kon­ser­viert. Im Dezem­ber 1996 erklär­te sie die UNESCO zum Weltkulturerbe

Um 15:00 Uhr konn­ten wir im Mit­sui Gar­den Hotel ein­che­cken. Wir haben ein Zim­mer im 22. Stock mit tol­lem Blick über die Stadt bekom­men. Unser Zim­mer war recht klein, mit drei Bet­ten glich es mehr einer Schlaf­land­schaft als einem Zim­mer. Nach­dem wir uns im Zim­mer so gut wie mög­lich ein­ge­rich­tet hat­ten, gin­gen wir zunächst noch ein­mal in den Peace Memo­ri­al Park.

Im Frie­dens­park fin­det man meh­re­re bun­te auf­ge­häng­te Papier­strei­fen. Dabei han­delt es sich um auf­ge­reih­te Ori­ga­mi Papier­kra­ni­che. Die Geschich­te dahin­ter ist rührend: 

Ein Mäd­chen namens Sad­ako über­leb­te den Atom­bom­ben­ab­wurf in Hiro­shi­ma im Alter von 2 1/2 Jah­ren schein­bar unver­sehrt, erkrank­te jedoch spä­ter an Leuk­ämie. Eine alte japa­ni­sche Legen­de besagt, dass jemand, der 1000 Kra­ni­che fal­tet, einen Wunsch bei den Göt­tern frei hät­te. Sad­ako begann daher, win­zi­ge Papier­kra­ni­che zu fal­ten, in der Hoff­nung auf Gesund­heit und ein lan­ges Leben. Obwohl es ihr vor­erst bes­ser zu gehen schien, ver­starb sie jedoch, bevor sie ihre zwei­te Serie von 1000 Kra­ni­chen been­den konn­te. Ihre Mit­schü­ler fal­te­ten die feh­len­den Kra­ni­che für sie und errich­te­ten ein Denk­mal (das „Frie­dens­mo­nu­ment der Kin­der“ rech­tes Bild unten) im Frie­dens­park Hiroshima. 

Heu­te wer­den Papier­kra­ni­che von Besu­chern als Zei­chen des Frie­dens und in Erin­ne­rung an Sad­ako gespendet.

Anschlie­ßend sind wir wei­ter durch die Stadt gebum­melt und in einem net­ten Café gelan­det (dies­mal kein Star­bucks). Dort gab es Erd­beer-Eis-Waf­feln und für Lui­se einen Erd­beer-Eis­tee. Simo­ne und ich hat­ten den übli­chen Lat­te macchiato.

Danach bum­mel­ten wir noch ein wenig durch die Ein­kaufs­stra­ße. Zum Abend­essen woll­ten wir in ein Oko­no­mi­ya­ki-Restau­rant gehen, das uns emp­foh­len wur­de. Oko­no­mi­ya­ki wird in Hiro­shi­ma auf eine beson­de­re Art mit Nudeln zube­rei­tet, das woll­ten wir unbe­dingt aus­pro­bie­ren. Zum Restau­rant sind wir mit die­ser süßen alten Stra­ßen­bahn im Bild unten rechts gefah­ren. Es war zwar nicht weit, aber wir woll­ten es unbe­dingt probieren.

Zum Abend­essen waren wir im Naga­ta-Ya, dem uns emp­foh­le­nen Oko­no­mi­ya­ki - Restau­rant. Das Restau­rant schien sehr beliebt zu sein, drau­ßen stan­den bereits eini­ge Gäs­te an. Wir haben uns hin­ten ange­stellt und beka­men bereits eine Spei­se­kar­te gereicht. Kurz dar­auf wur­de dann drau­ßen schon unse­re Bestel­lung aufgenommen.

Nach etwa einer hal­ben Stun­de hat­ten wir uns dann zu einem Tisch vor­ge­ar­bei­tet. Die bestell­ten Oko­no­mi­ya­ki kamen auch rasch und waren sehr lecker. Es gab im Restau­rant auch Bier in einer ver­nünf­ti­gen Grö­ße 😉. Inzwi­schen kamen wir auch mit den Stäb­chen schon ganz gut zurecht. Nach dem lan­gen Tag waren wir nun sehr müde und gin­gen zurück ins Hotel.