22. Februar 2023 - Himeji

Auch an die­sem Mor­gen klin­gel­te der Wecker bereits um 5:00 Uhr. Wir woll­ten mit dem Zug nach Hime­ji fah­ren, um die dor­ti­ge Burg zu besich­ti­gen. Pünkt­lich um 6:53 Uhr fuhr der Spe­cial Rapid nach Hime­ji ab. Im Zug war sehr viel Betrieb, so das wir bis Osa­ka ste­hen muss­ten. Die gesam­te Fahrt dau­er­te fast 2 Stunden.

Kurz vor 9:00 Uhr kamen wir dann wohl­be­hal­ten in Hime­ji an. Am bekann­tes­ten ist die Stadt für ihre atem­be­rau­ben­de Burg, die auch „wei­ßer Rei­her“ genannt wird. Sie ist die größ­te Burg Japans und hat die Jahr­hun­der­te trotz Erd­be­ben und zahl­rei­chen Krie­gen im Ori­gi­nal­zu­stand über­stan­den. Die aus­ge­dehn­te Anla­ge ist über 600 Jah­re alt und dien­te als stra­te­gi­scher Ver­tei­di­gungs­punkt west­lich von Kyō­to. Sie war die ers­te von meh­re­ren Fes­tun­gen, die im 15. Jahr­hun­dert errich­tet wurden.

Der gegen­wär­ti­ge Burg­kom­plex wur­de 1609 unter der Lei­tung des Dai­myo Ikeda Ter­um­asa fer­tig­ge­stellt. Er besteht aus über 80 Gebäu­den, die durch zahl­rei­che gewun­de­ne Pfa­de mit­ein­an­der ver­bun­den sind. Lei­der war der Him­mel über Hime­ji zunächst voll­stän­dig wol­ken­ver­han­gen, so dass wir etwas ent­täuscht waren - aber das soll­te sich glück­li­cher­wei­se bald ändern.

Wir lös­ten für je 1050 Yen Kom­bi­ti­ckets für Burg und Gar­ten­an­la­ge. Wegen des anfäng­lich nicht so guten Wet­ters haben wir zunächst das Haupt­ge­bäu­de besich­tigt. Es war dar­in sehr kalt, was ins­be­son­de­re unan­ge­nehm war, da wir am Ein­gang die Schu­he aus­zie­hen und auf Socken die 7 Eta­gen hin­auf­ge­hen muss­ten - teil­wei­se über sehr stei­le Trep­pen. Im Schloss selbst gibt es bis auf ein paar Hin­weis­ta­feln nicht sehr viel zu sehen. Schön war die Aus­sicht aus der obers­ten Eta­ge über die Stadt. 

姫路市,Japan

Ent­schä­digt wur­den wir aber, nach­dem wir das Schloss wie­der ver­las­sen hat­ten. Das Wet­ter hat­te sich inzwi­schen deut­lich ver­bes­sert, die Wol­ken­de­cke lös­te sich zuneh­mend auf, so dass doch noch eini­ge sehr schö­ne Auf­nah­men gelangen.

姫路市,Japan
姫路市,Japan

Nach der Burg­be­sich­ti­gung besuch­ten wir noch den ange­schlos­se­nen Park Koko-En. Er besteht aus neun sepa­ra­ten ummau­er­ten Gär­ten, die in ver­schie­de­nen Sti­len ange­legt wur­den, die die Archi­tek­tur aus der Edo-Zeit wider­spie­geln. Die Gär­ten wur­den 1992 zur Fei­er des hun­dert­jäh­ri­gen Bestehens der Stadt Hime­ji eröff­net. Direkt hin­ter dem Ein­gang ent­deck­ten wir ein Restau­rant in dem wir mit Blick auf die Park­an­la­ge ein Menu mit Soba Nudeln und Tem­pura geges­sen haben.

姫路市,Japan

Hier eini­ge Impres­sio­nen aus der schö­nen Gar­ten­an­la­ge mit vie­len Tei­chen in denen bun­te Koi-Karp­fen herumschwammen.

Um 15:00 Uhr waren wir dann für unse­re Rück­fahrt nach Kyō­to wie­der am Bahn­hof. Dort wer­den wir um 18:00 Uhr unse­ren vor­be­stell­ten Leih­wa­gen für den Rest der Rei­se abho­len. Dann folgt das nächs­te gro­ße Aben­teu­er: Auto­fah­ren in Japan. Erst ein­mal waren alle von der heu­ti­gen lan­gen Tour aber sehr müde.

Hier ein­mal eine Innen­auf­nah­me des ein­drucks­vol­len Haupt­bahn­hofs von Kyō­to. Der Bahn­hof ist an den Tōkai­dō-Shink­an­sen, ver­schie­de­ne Lini­en der JR West, die pri­va­te Kin­tetsu Kyō­to-Linie und die U-Bahn Kyō­to ange­bun­den. Mit über 200.000 Rei­sen­den pro Tag bei der JR West war Kyō­to im Jahr 2016 nach Osa­ka der Bahn­hof mit dem zweit­höchs­ten Fahr­gast­auf­kom­men im Netz der JR West. Im glei­chen Jahr wur­de die U-Bahn-Sta­ti­on täg­lich von über 120.000 Pas­sa­gie­ren genutzt.

Das von Hiro­shi Hara ent­wor­fe­ne und 1997 ein­ge­weih­te Gebäu­de ist 70 Meter hoch, 470 Meter lang und hat eine Grund­flä­che von 237.689 m². Archi­tek­to­nisch greift es Ele­men­te des Futu­ris­mus auf, wie die leicht unre­gel­mä­ßi­ge Glas­fas­sa­de auf einem Stahlskelett.

Um 18:00 Uhr hol­ten wir beim Toyo­ta Auto­ver­leih in der Nähe unse­res Hotels unse­ren vor­be­stell­ten Wagen ab. Die For­ma­li­tä­ten hat Lui­se sou­ve­rän für uns erledigt.

Im Bild oben sieht man unser Auto für den Rest der Rei­se. Ein Toyo­ta Corol­la Hybrid. Lui­se hat ihn trotz des für uns unge­wohn­ten Links­ver­kehrs sehr gekonnt erst ein­mal zu einem Park­platz um die Ecke des Hotels gefah­ren. Den Park­platz zu fin­den, war ein­fa­cher als gedacht. Es gibt vie­le davon, man fährt auf eine Mar­kie­rung und nach kur­zer Zeit fährt unten eine Schran­ke hoch. Zum Weg­fah­ren löst man die Park­ge­bühr und die Schran­ke fährt run­ter und man kann den Park­platz ver­las­sen. Auf dem von uns gewähl­ten Park­platz waren vie­le Stell­plät­ze frei - am nächs­ten Tag erfuh­ren wir dann war­um das so war.

Da wir bereits in Hime­ji umfang­reich zu Mit­tag geges­sen hat­ten, gin­gen wir abends nur in ein klei­nes Iza­ka­ya, wo es wie­der Klei­nig­kei­ten zu essen und vor allem viel zu trin­ken gibt. Um uns her­um saßen sehr lus­ti­ge Japa­ner, die sich ange­regt unter­hiel­ten und viel lach­ten. Die Atmo­sphä­re war sehr nett. Ich fand lang­sam Geschmack am Sake, Simo­ne hat­te zwei Lemon Sour (in einem gro­ßen Bier­krug). Es war ein sehr schö­ner Aus­klang des Tages.