So, nun habe ich mich einige Tage mit der neuen Canon EOS R5* beschäftigen können. Leider hatte ich nur die Gelegenheit bei durchwachsenem Wetter einige „Wildlife“ Aufnahmen der Vogelwelt im heimischen Garten durchzuführen. Einige Aufnahmen finden Sie hier in diesem Beitrag.
Zunächst habe ich mich aber an die Konfiguration der Kamera gemacht, die aufgrund der sehr umfangreichen Einstellmöglichkeiten wieder einmal sehr aufwendig war.
Konfiguration - Was habe ich geändert?
Seit vielen Jahren verwende ich DSLR-Kameras von Canon und habe nach und nach die Menüeinstellungen für meine Zwecke optimiert. Glücklicherweise hat auch die neue EOS R5 viele Einstellungsmöglichkeiten der älteren verspiegelten Vorgänger geerbt, so dass ich meine gewohnte Konfiguration weitestgehend wiederherstellen konnte. Das ist mir auch wichtig, da ich parallel meine EOS 5DS R gerne weiter verwenden möchte, ohne jedesmal bei der Bedienung umdenken zu müssen. Im Wesentlichen habe ich im Menü der EOS 5R folgende Einstellungen vorgenommen:
Bildqualität (SHOOT1)
Ich fotografiere ausschließlich im RAW-Format, also habe ich im Menu als Bildqualität RAW gewählt. Im RAW-Format werden alle Informationen des Aufnahmechips gespeichert, was eine umfangreiche Nachbearbeitung der Bilder in Ruhe am heimischen Rechner in maximal möglicher Qualität erlaubt. Mein Standardprogramm zu Bearbeitung und Verwaltung meiner Bilder ist Adobe Lightroom Classic*, das ich bereits seit vielen Jahren (seit der Version 1.0) verwende.
Mit dem bei der EOS R5 angebotenen komprimierten und sehr viel platzsparenderem cRAW-Format habe ich bisher noch keine größeren Erfahrungen, meine bisherigen EOS DSLR-Kameras kannten dieses noch nicht. Das Canon RAW-Format war bereits vorher immer komprimiert, jedoch ohne einen Verlust an Bildinformation. Das neue cRAW-Format nimmt jetzt einen kleinen Informationsverlust in Kauf. Auf den ersten Blick scheint die Bildqualität darunter jedoch kaum zu leiden und die Dateien werden ca. 40% kleiner, was auch die Anzahl der möglichen Aufnahmen erhöht, bis der Buffer gefüllt ist.
Die Sony Alpha 7R-Kameras komprimieren ihre RAW Dateien übrigens standardmäßig verlustbehaftet, was aber keine nennenswerten sichtbaren Einbußen bringt. Auch JPEG-Dateien sind immer verlustbehaftet komprimiert.
Im RAW-Format kann die Kamera laut Anzeige im Sucher mindestens 45, im cRAW-Format immerhin mindestens 84 Bilder bei 20Bildern/ Sekunde aufnehmen, bevor sie auf die Karte weggeschrieben werden. Die Aufnahmegeschwindigkeit danach hängt von der Schreibgeschwindigkeit der Speicherkarte ab.
Ein ausführlicher Vergleich zwischen Canon RAW und cRAW findet sich bei The-Digital-Picture.com.
ISO-Empfindl. Einstellungen (SHOOT2)
Ich arbeite üblicherweise mit Auto ISO. Hier habe ich den Auto-Bereich von 100-12800 wie voreingestellt belassen, da die EOS R5 auch bei hohen ISO-Werten gute Ergebnisse liefert:
Auslöser-Modus (SHOOT6)
Diesen Menupunkt habe ich ins Schnellmenu aufgenommen, da er doch des öfteren gewechselt werden muss.
Nur im vollelektronischen Modus schafft die EOS R5 die schnellstmögliche Serienbildgeschwindigkeit von 20 Bildern pro Sekunde und ist dabei lautlos. Leider ist es nicht möglich, eine langsamere Geschwindigkeit einzustellen, es gibt entweder 20 Bilder/ Sekunde oder Einzelbilder. Nachteil des elektronischen Verschlusses ist, dass eine Verzerrung von schnell beweglichen Objekten, der sogenannte rolling shutter auftreten kann, bei Kunstlicht kann es zu Streifenbildung im Bild kommen und der Dynamikumfang könnte leicht reduziert sein, da der Sensor nur mit 12bit ausgelesen wird. Somit nehme ich den vollelektronischen Modus nur bei Action Sequenzen / Wildlife ohne Kunstlicht oder wenn die Kamera möglichst unauffällig bleiben soll.
Für alle langsameren statischen Aufnahmen ist hingegen der mechanische Verschluss zu bevorzugen, Blitzen geht nur mit ihm. Ich verwende ihn meist. Er erreicht bei Bedarf aber auch eine Serienbildgeschwindigkeit von bis zu 12 Bildern/ Sekunde.
Anzeigeleistung (SHOOT8)
Steht bei mir immer auf „Flüssig“, also 120Hz, da das Bild im Sucher dadurch insbesondere bei Schwenks deutlich ruhiger wird und Motive dadurch besser verfolgt werden können. Er verbraucht dafür etwas mehr Strom. Überhaupt, der Sucher: Die Auflösung ist inzwischen so hoch, dass ich erstmalig den optischen Sucher einer klassischen DSLR nicht mehr vermisse. Im Dunklen ist der Blick durch den Sucher sogar besser (da deutlich heller) als bei einer DSLR.
Update:
Seit der Firmware Version 1.5.0 gibt es einen zusätzlichen Menupunkt „Geringere Bildrate verm.“, der in dunklen Umgebungen ein deutlich flüssigeres Sucherbild anzeigt. Unbedingt durch Druck auf die „Info“-Taste aktivieren!
AF-Betrieb (AF1)
Wie gewohnt, steht der AF-Betrieb bei mir auf „SERVO-AF“, da ich die Fokussierung immer vom Auslöser trenne. Wenn ich also eine Fokussierung nicht mehr ändern möchte, nehme ich einfach meinen Daumen vom AF-ON Button und habe somit denselben Effekt wie im „ONE SHOT“ Modus. Die AF-Methode steht bei der EOS R5 nun bei mir standardmäßig auf Gesichtserkennung und Verfolgung. Die Priorität der Motiverkennung passe ich dabei der Aufnahmesituation an (Im Zoo und auf Safari halt Tiere, bei Familienfeiern Personen 😉 ). Die Augenerkennung habe ich immer aktiviert, das ist ja gerade eine der besonderen Stärken der EOS R5. Der Kontinuierliche AF bleibt ausgeschaltet.
Servo-AF (AF3)
Hier lohnt es sich für die eigenen Aufnahmesituationen etwas herumzuexperimentieren. Ich habe derzeit „Case 2“ eingestellt, und dabei die AI Servo Reaktion noch auf -2 weiter heruntergeregelt, so dass der Fokus am einmal erfassten Motiv kleben bleibt.
Nachgeführte Motive wechseln (AF4)
Um das „kleben“ am Motiv noch weiter zu erhöhen, habe ich hier noch „0“ eingetragen.
Servo AF-Ausgangsfeld für Gesicht/Verfolgung (AF5)
Da habe ich die mittlere Option, die mit der AF-Suche beim zuletzt verwendeten Spotfeld beginnt, gewählt. Das erleichtert es bei mehreren Personen im Bild diejenige auszuwählen, auf die fokussiert werden soll.
Tasten anpassen (C.Fn3)
Wie ich es seit Jahren gewohnt bin, habe ich die Tastenbelegung auf das „Backbutton“ Fokussieren abgeändert. Dabei dient der Auslöser nur noch zur Belichtungsmessung und Aufnahme, die Fokussierung erfolgt separat durch die entsprechende Daumen-Taste „AF-ON“. Ich verwende diese Methode bereits seit vielen Jahren an allen meinen Kameras.
Ein besonderes Feature der Canon EOS R5 ist der intelligente Fokus-Algorithmus, der Personen, Tiere, Köpfe, Gesichter und Augen erkennt. Um schnell reagieren zu können, habe ich daher diesmal sogar drei Tasten zum fokussieren gewählt. Mein Standardmodus ist nun die intelligente Motiverkennung mit -verfolgung, diese Funktion habe ich nun auf die mittlere „AE-Lock-Taste (*)“ Taste gelegt.
Zusätzlich habe ich aber noch die Fokussierung auf ein frei wählbares Spot-Fokusfeld auf die AF-On-Taste (links) konfiguriert. Dieser Modus ist sehr hilfreich, um z.B. genau durch eine Baumlücke oder einen Zaun fokussieren zu können. Somit kann ich je nach Aufnahmesituation blitzschnell beide Modi wählen. Häufig benutze ich die „AF-ON“-Taste um ein Motiv einmal genau zu fokussieren und wechsele dann auf die „*“-Taste um es weiter zu verfolgen.
Die dritte Taste, AF-Feldauswahl (rechts), habe ich inzwischen mit der Funktion AF-Augenerkennung belegt, die das gesamte Sucherbild nach Personen, Gesichtern und Augen durchsucht. Das ist manchmal für einen schnellen Schnappschuss hilfreich.
Somit stehen mir nun drei separate Tasten zur Auswahl des Fokus-Modus zur Verfügung, die von links nach rechts immer weitere Bereiche das Sucherfeldes berücksichtigen.
- Spot
- Person / Tier / Objekt im Bereich des Auswahlfeldes
- Person / Tier irgendwo im Bildbereich
Dafür habe ich im Menü „Tasten anpassen“ folgendes eingestellt:
Auslöser halb gedrückt
Wie oben bereits erwähnt, verwende ich den Auslöser nicht zum fokussieren, das mache ich separat mit dem Daumen auf der „AF-ON“ Taste. Daher habe ich hier „Messung Start“ gewählt. Alternativ kann auch der „*“ (AE-Speicherung bei gedrückter Taste) ausgewählt werden, dann wird die Belichtungssteuerung gespeichert und für alle folgenden Aufnahmen verwendet, bis der Auslöser vollständig losgelassen wird. Das hat mich allerdings manchmal bei Aufnahmeserien einige Bilder gekostet, wenn z.B. Tiere vom Schatten in sonnige Bereiche wechselten und die Aufnahmen dadurch dann plötzlich völlig überbelichtet wurden. Seitdem belasse ich es bei „Messung Start“
AF-ON
Diese Taste dient mir dazu, kleine Motive durch Lücken hindurch zu fokussieren, beispielsweise einen kleine Vogel in einem Baum. Folgende Einstellungen in der Detaileinstellung über die „Info“-Taste erlauben das:
- AF-Betrieb: Servo
- AF-Methode: Spot-AF
- Servo-AF-Eigenschaften: - beibehalten
AE Lock-Taste (*)
Für diese Taste habe ich den ersten Menüpunkt „Messung und AF Start“ gewählt. In der Detaileinstellung, die man durch Druck auf die „INFO“-Taste öffnet, habe ich eingestellt:
- AF-Betrieb: Servo
- AF-Methode: Gesicht und Verfolgung
- Servo-AF-Eigenschaften: - beibehalten
Zusätzlich muss noch, wie oben angegeben, im Menu AF1 die Augenerkennung aktiviert werden.
In diesem Modus kann man zuerst das kleine im Sucher sichtbare AF-Feld dort positionieren, wo man fokussiern will. Wenn sich dort ein Gesicht befindet, versucht die Kamera die Augen zu lokalisieren und auf diese zu fokussieren. Das gelingt hervorragend auch bei Vögeln:
Das initiale Fokusfeld erlaubt es auch, aus mehreren Personen oder Tieren die-/ dasjenige herauszusuchen, auf die/ das fokussiert werden soll. Solange die AE Lock-Taste (*) gedrückt wird, bleibt der Fokus dann am gewählten Motiv „kleben“.
AF-Feld-Taste
Inzwischen habe ich auch noch eine dritte Taste für den AF belegt, die AF-Feld-Taste. Da ich die AF-Feldauswahl auch bequem über das Q-Menu erreiche und diese Funktion auch nur extrem selten nutze, benötige ich die Taste dafür nicht mehr. Stattdessen habe ich die Taste nun mit der AF-Augenerkennung belegt. Im Unterschied zu der Funktion der AE-Lock Taste, die ich oben beschrieben habe, berücksichtigt die AF-Augenerkennung das gesamte Sucherbild und geht nicht vom voreingestellten Fokusfeld aus. Diese Funktion ist hilfreich für Schnappschüsse, wenn es einmal sehr schnell gehen soll.
SET-Taste
Die „Set“-Taste in der Mitte des rückseitigen Wählrades habe ich mit der Lupenfunktion belegt.
Multi-Controller
Der „Multi-Controller“ genannte kleine Joystick rechts neben dem Sucher dient unter anderem dazu, den Fokuspunkt zu verschieben. Aus mir seit Jahren unbegreiflichen Gründen ist diese nützliche Funktion aber bei Canon Kameras standardmäßig deaktiviert. Bevor der Joystick zur Auswahl des Fokuspunktes verwendet werden kann, muss in der Grundeinstellung immer erst die AF-Feld-Taste an der rechten Kameraschulter gedrückt werden. Ich habe daher hier immer die Option „Direktauswahl AF-Feld“ aktiviert.
Erste Erfahrungen
Nach der Konfiguration ging es dann in den Garten für die ersten Versuche, für die einige Gartenvögel herhalten mussten. Einige Ergebnisse sind oben zu sehen. Insgesamt bin ich vom Handling und der Bildqualität begeistert.
Sucher
Wie oben bereits geschrieben, ist der elektronische Sucher der EOS R5 hervorragend. Die Auflösung ist so hoch, dass ich keine Pixel mehr sehe. Ich denke, dass jemand, der unvoreingenommen durchblickt, keinen großen Unterschied zum Sucher einer DSLR mehr erkennt. Gestern abend habe ich wieder meine 5DS R genommen und war erschrocken, wie dunkel der optische Sucher in der Dämmerung ist - da kann der elektronische Sucher der R5 ganz klar punkten. Sehr erfreulich im Vergleich mit meiner bisher verwendeten SONY Alpha 7R III ist auch die sehr geringe Einschaltverzögerung der Canon EOS R5 von unter einer Sekunde. Bei der Sony hatte ich manchmal das Gefühl, eine Aufnahme zu verpassen, bis sie einsatzbereit war.
Autofokus
Der Autofokus ist sicher eines der Killer-Features der EOS R5. Bei meinen Versuchen mit den kleinen Gartenvögeln hat dieser sich geradezu an ihnen festgebissen. Nach wenigen Augenblicken erkannte die Kamera die Augen und führte den Fokus mit unglaublicher Geschwindigkeit sicher nach und das auch bei Aufnahmeserien mit 20 Bildern/ Sekunde! Ausschuss war kaum dabei - das ist ein gewaltiger Fortschritt.
Kompatibilität
Da ich bereits über viele EF-Objektive verfüge und meine Canon EOS 5DS R zumindest als Zweitgehäuse weiter verwenden möchte, habe ich zu der Kamera erst einmal lediglich den EF-R Mount-Adapter hinzubestellt. Zunächst möchte ich an diesem meine vorhandenen Objektive weiter benutzen.
Die gute Nachricht: Alle Objektive, die ich bisher ausprobiert habe, funktionieren mindestens genausogut wie an der EOS 5DS R.
Und das Beste kommt erst noch: bei allen EF-Objektiven ist auch der sensorbasierte Stabilisator (IBIS) der R5 verfügbar. Bei den Objektiven ohne eingebauten Stabilisator (wie mein 85mm f/1.2 oder auch das TS-E 17mm) stabilisiert der Sensor alle Achsen. Aber auch die EF-Objektive mit eingebautem optischen Stabilisator profitieren zusätzlich vom IBIS. Zusätzlich zu den Achsen, die der optische Stabilisator stabilisiert, kümmert sich bei ihnen der Sensor um X/Y und Rollbewegungen.
Bei den Objektiven ohne IS kann der IBIS im Menu ein- oder ausgeschaltet werden, bei den Objektiven mit IS dient dazu der entsprechende Schalter am Objektiv.
Das 85 f1.2L II USM macht nun sogar ungleich mehr Spass, da NEBEN DER Stabilisierung durch den IBIS nun bei allen Portraits der Fokus punktgenau auf den Augen sitzt. Mit den DSLR hatte ich immer mehr als 50% Ausschuss bei Offenblende, da der Phasenkontrast AF nicht genau genug war.
Das 17mm TS-E macht an spiegellosen Kameras sowieso mehr Spass, da das Ergebnis der Tilt-/ Shift-Verstellung nun durch den elektronischen Sucher genau betrachtet werden kann. Bei den DSLR-Gehäusen zeigen sich im optischen Sucher bei Verstellung der Objektivachsen starke Vignettierungen, brauchbar ist da nur der Monitor im Liveview. Bei Sonnenschein ist dieser nur schlecht einsehbar. Zudem ist er an den 5D und 7D Gehäusen nicht schwenkbar. Das TS-E war übrigens ein wesentlicher Grund für mein Intermezzo mit den adaptierten Sony Alpha 7R I-III Gehäusen - aber jetzt kann ich das alles wieder mit einer Canon Kamera machen 😉 . Sehr nützlich beim TS-E (und allen anderen manuellen Objektiven) ist auch die geniale Fokushilfe der R5, die im Sucher eingeblendet werden kann. Sie erinnert an die Schnittbildindikatoren aus alten analogen Zeiten.
Mein Sigma 60-600 f/4.5-6.3 DG OS HSM Sports* - Zoom funktioniert auch prima am Adapter, mit ihm habe ich das Bild vom Rotkehlchen oben aufgenommen - handheld bei 600mm. Auch mit diesem Objektiv arbeitet der Augen-AF sehr gut zusammen. Der Fokusbereich ist leicht eingeschränkt, er deckt vertikal und horizontal aber immer noch je etwa 80% des Bildfeldes ab. Das ist aber immer noch bei weitem mehr als bei den Canon DSLR-Kameras:
Das EF 400mm f2.8L II IS USM - traumhaft mit und ohne Extender!
Inzwischen habe ich mir nach den guten Erfahrungen an der Sony a7R III das Samyang AF 14/2.8 zugelegt. Da ich dieses auch an meiner EOS 5DS R nutzen möchte habe ich bewusst die EF-Version gewählt. Weitere Infos zu dem Objektiv habe ich in einen separaten Bericht ausgelagert.
Zubehör
Jede neue Kamera bedingt auch neues Zubehör, das man beim Kauf mit bedenken sollte.
Energie…
Schön ist, dass auch in der EOS R5 die vorhandenen alten Akkus der EOS 5D/ 7D Serie weiter verwendet werden können. Die etwas neueren LP-E6N Akkus, von denen ich glücklicherweise bereits drei habe, lassen sich sogar in der Kamera über USB-C laden, der mit der Kamera gelieferte aktuelle LP-E6NH mit etwas höherer Kapazität sowieso. Bei den noch älteren LP-E6 Akkus geht das wohl nicht.
Wegen des exorbitant hohen Preises der Canon-Originalakkus habe ich mir jedoch zusätzlich Nachbau Akkus zugelegt. Nach ausführlicher Recherche im Internet, habe ich mir zwei Akkus von Blumax* bestellt, da diese in hohem Maße kompatibel mit den Originalen sein sollen. Die Akkus sind inzwischen eingetroffen und funktionieren in meiner Kamera wunderbar. Sie werden im Menu „Info Akkuladung“ der EOS R5 als LP-E6NH Akkus erkannt und lassen sich auch in der Kamera mit eigener Identifikationsnummer registrieren.
Auch das Laden funktioniert sowohl in der Kamera über USB-C, als auch im original Canon Ladegerät bis 100%. Beide Akkus zeigen im Akku-Zustandsmenu meiner Kamera drei grüne Balken an. Laut Aufdruck ist die Kapazität der Blumax Akkus mit 2040 mAh nah an der Kapazität der neuen LP-E6NH Akkus (2130 mAh). Ob dies wirklich stimmt, kann ich allerdings noch nicht nachprüfen, bisher ist der Eindruck jedoch positiv. Sie liefern aber (im Gegensatz zu anderen Nachbauten, die nur als alte LP-E6-Akkus erkannt werden) auch genügend Energie für die schnellen Serienbildmodi der R5 / R6. Im Modus „H+“ erscheint das Symbol im Sucher entsprechend grün, damit werden dann 12 Bilder/ Sekunde mit mechanischem Verschluss errreicht.
Da die spiegellosen Kameras systembedingt immer mehr Strom brauchen als DSLR-Kameras, habe ich auch noch den Batteriegriff BG-R10* dazubestellt, der gleich zwei Akkus aufnehmen kann.
Die Kamera kann, wie ich oben geschrieben habe, auch über USB-C geladen oder auch betrieben werden. Dazu benötigt sie jedoch ein Netzteil mit PD - (Power-Delivery) - Funktion. Ich habe daher dazu das Anker PowerPort 5-Port USB C Ladegerät 60W* bestellt, das über 4 zusätzlich integrierte USB-A Buchsen das gleichzeitige Laden mehrerer weitere Geräte wie z.B. Handies oder Tablets erlaubt.
Als Alternative für unterwegs ist auch das Laden oder Betreiben der Kamera über eine Powerbank möglich. Wichtig ist dabei, dass diese ebenfalls über die PD- (Power-Delivery) Funktion verfügt. Ich habe mir dazu die POWERADD Powerbank Energycell II 26800mAh* zugelegt, mit der sich die Kamera problemlos mehrfach aufladen lässt. Sie enthält zudem noch zwei weitere USB-A-Ports, mit denen sich gleichzeitig auch Handy oder Tablet laden lassen.
PS: Falls die POWERADD Energycell II aktuell nicht verfügbar sein sollte, gibt es bei amazon auch viele weitere PD-fähige Powerbänke* mit unterschiedlichsten Kapazitäten.
Ausserdem muss das verwendete USB-C Kabel auf beiden Seiten einen USB-C Stecker aufweisen und auch PD-fähig sein.Geeignete USB-C-Kabel gibt es in unterschiedlichen Längen z.B. bei amazon* oder auch bei eBay*.
Speicherkarten
Die EOS R5 verfügt über zwei Speicherkarten Slots. In dem SD-Karten-Slot verwende ich meine bereits vorhandenen 128GB SD-Karten. Wenn es aber auf Geschwindigkeit ankommt oder in 8K-RAW gefilmt werden soll, reicht die Geschwindigkeit auch der schnellsten SD UHS-II-Karten nicht aus und eine neue CFexpress Card muss her.
Auch wenn ich nur sehr wenig filme - ausprobieren möchte ich es aber doch. Ausserdem besteht die Möglichkeit, aus einem 8k-Film mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde Einzelbilder herauszunehmen, die dann immer noch 35 Megapixel Auflösung haben. Dadurch ermöglicht die EOS R5 sogar Serienaufnahmen mit 30 Bildern/ Sekunde und das mit vollem Autofokus!
Aber nicht alle CFexpress Karten liefern die dazu notwendige Geschwindigkeit. Zwar verspricht der Aufdruck immer ausreichende Geschwindigkeiten von mehr als 1000MB/s, aber nur die größeren Karten (> 512GB) können diese Geschwindigkeit auch über längere Zeit, wie es beim filmen notwendig ist, beibehalten. Da die üblichen Flash-Chips derzeit ca. 128GB speichern, verfügen Karten ab einer Größe von 512GB üblicherweise über mindestens 4 Chips, auf die sie gleichzeitig schreiben können. Sie sind daher deutlich schneller, als die kleinen Karten mit nur einem oder zwei Flash Chips. Die kleineren Karten werden daher langsamer, wenn ihr interner Puffer einmal gefüllt ist, die 8K-RAW-Aufnahme bricht dann ab. Ich empfehle daher, eine Karte mit mindestens 512GB Kapazität zu wählen, wenn vielleicht perspektivisch irgendwann doch einmal die leistungsstärkeren Video-Modi ausprobiert werden sollen. Da die CFexpress Karten dank der Neuerscheinung der Canon EOS R5 plötzlich sehr stark nachgefragt sind, ändern sich die Preise rasch, ein Vergleich z.B. bei eBay* lohnt sich daher sehr.
Nach längerer Recherche habe ich mich für eine CFexpress Karte von Wise mit 512GB* entschieden, die im Angebot mit einem Preis von ca. 400,-€ das bei weitem günstigste Preis-/ Leistungsverhältnis bot (aktuelle Angebote bei eBay*). In einem kurzen Test konnte ich mit ihr 16 Minuten 8K-RAW aufnehmen, bis die Kamera wegen Überhitzung abbrach. Die aufgenommene Datei hatte eine Größe von 300GB! Ich kann die Karte sehr empfehlen. Weitere 512GB CFexpress Karten gibt es bei hier bei amazon*.
Als Kartenleser habe ich mir dazu noch einen SanDisk Extreme PRO CFexpress Card Reader* gekauft. Entgegen einiger Bewertungen bei amazon funktioniert dieser bei mir völlig problemlos. Die Bewertungen beziehen sich wohl auf eine mechanisches Problem mit der ersten Version des Readers, das inzwischen behoben wurde.
Zu dem Sandisk CFexpress Reader habe ich mir später ergänzend noch einen weiteren Reader für unterwegs zugelegt. Der Sandisk-Reader funktioniert sehr gut, ist allerdings sehr sperrig, von der Größe etwa mit einer Computermaus vergleichbar. Ich habe dann bei amazon einen neuen Reader von Rocketek zu einem unschlagbar günstigen Preis entdeckt und ihn dazu bestellt. Dazu habe ich einen weiteren kurzen Bericht erstellt.
Displayschutz
Wie auch bei den Touch-Displays meiner Sonys, habe ich an der R5 einen Displayschutz angebracht, da ein Touch-Displayauch durch die Schwenkbarkeit mehr beansprucht wird, als z.B. das festmontierte Display der Canon 5DS R. Ich habe mich dann für das Sicherheitsglas von Kinokoo* entschieden, da dieses als erstes verfügbar war. Im Set sind außer je zwei Displaygläsern für das Schwenk- und Schulterdisplay noch Mikrofaser- und Reinigungstücher enthalten.
Das Aufbringen ist problemlos möglich, die Schutzgläser haften problemlos adhaesiv auf den Diplays. Nachfolgend ein paar Bilder vom Set und von den montierten Gläsern:
Das Glas ist nur 0,3mm stark und behindert auch nicht das vollständige Einklappen des Displays zur Kamera hin. Es macht einen sehr wertigen Eindruck, und hat laut Angabe von Kinokoo eine Härte von 9H, entspricht damit dem GGS-Glas, das ich zuvor an meinen Sonys gerne verwendet habe. Auch die Touch-Bedienung des Displays ist durch das Schutzglas nicht beeinträchtigt.
Résumé
Ich bin mit der Kamera rundum zufrieden. Die Bedienung ist, wie von Canon gewohnt, erstklassig intuitiv, die Verarbeitung makellos und sie integriert sich nahtlos in mein vorhandenes System. Die Sony Gehäuse, die ich zwischenzeitlich mit verwendet hatte, waren trotz zunehmend besserer Adapter immer eine Notlösung - fairerweise muss ich aber sagen, dass ich mit ihnen auch einige wunderbare Aufnahmen gemacht habe. Zwischenzeitlich, mit dem Erscheinen der Sony Alpha 7R IV, hatte ich sogar kurz über einen vollständigen Systemwechsel nachgedacht.
Aber jetzt bin ich wieder zu 100% zurück bei Canon. Ich hoffe, dieser Bericht hilft dem einen oder anderen bei der Kaufentscheidung oder bei der Konfiguration dieser tollen Kamera. Über Kommentare oder weitergehende Fragen freue ich mich.
Weiteres Informationsmaterial
Viele weitere interessante Erfahrungsberichte zur Canon EOS R5 finden sich inzwischen hier auf meiner Website:
Canon EOS R5 - Autofokus in Action
Der Autofokus der Canon EOS R5 ist eine erhebliche Weiterentwicklung im Vergleich zu den Systemen der Spiegelreflex Vorgänger. Wie verhält er sich bei Tieren in Bewegung?
Mit der EOS R5 im Zoo
Hier habe ich den Autofokus im Zoo mit diversen Spezies getestet. Besonders interessiert war ich am Tieraugen Autofokus - der funktioniert wirklich beeindruckend gut!
Focus-Stacking bzw. -Bracketing mit der EOS R5 oder R6
Die Canon Eos R5 und R6 bieten nunmehr die Funktion Focus Bracketing. Mit dieser Funktion nimmt die Kamera mehrere Bilder rasch hintereinander auf und verschiebt die Fokusebene zwischen diesen in definierten kleinen Schritten. In der Nachbearbeitung können diese dann zu einem Bild mit erweitertem Schärfebereich verrechnet werden. Man nennt dieses Verfahren Focus Stacking. In meinem Bericht erläutere ich, was damit möglich ist und welche Software zur Nachverarbeitung benötigt wird.
Focus Stacking mit der Canon EOS R5 (oder R6) - Einstellungen
Hier habe ich die Focus Bracketing Einstellungen der EOS R5 und R6 genauer untersucht.
Entrauschen mit DxO PhotoLab 4
Der neue Sensor der EOS R5 stellt bezüglich des Dynamikumfangs und auch der Rauschfreiheit eine wesentliche Weiterentwicklung im Vergleich zu den Canon Vorgänger-Sensoren dar. Dennoch ist er, insbesondere bei höheren ISO-Werten, natürlich nicht rauschfrei, so dass in der Bearbeitung bei höheren ISO Werten immer noch eine Rauschminderung erforderlich bleibt. In diesem Artikel habe ich die Verarbeitung der EOS R5 RAW-Dateien mit dem DxO PhotoLab RAW-Konverter und dem dort integrierten DeepPRIME-Algorithmus getestet und mit der Rauschunterdrückung in Adobe Lightroom verglichen. DxOs DeepPRIME nutzt zum Entrauschen eine umfangreich trainierte künstliche Intelligenz und produziert damit wirklich erstaunliche Ergebnisse.
Objektive und Adapter
Vergleich der EF und RF Version des 24-105 f/4L IS an der Canon EOS R5
Vergleich des Canon RF 24-105 f/4L mit dem EF 24-70 f/2.8L II an der EOS R5
Der Canon EF-Mount lebt - das EF 100-400 f/4.5-5.6L IS II USM an der EOS R5
Drop-In Filter Mount Adapter EF-EOS R mit C-PL Polfilter
Diese vier Berichte beschäftigen sich mit den Objektiven zur EOS R5. Müssen es immer neue RF-Mount Objektive sein, oder kann man auch gut mit deneventuell bereits vorhandenen oder auch günstig gebraucht erhältlichen EF-Objektiven arbeiten? Welche Möglichkeiten bieten die Canon Mount Adaper EF-EOS R?
Alle meine Berichte zur Canon EOS R5
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Sehr guter Bericht und vielen Dank für deine Tipps auch zum Back-Button-Fokus.und deiner Konfiguration.
Hab das gerade auch mal so ausprobiert.
Du schreibst in deinem Beitrag:
„ Im Unterschied zu der Funktion der AE-Lock Taste, die ich oben beschrieben habe, berücksichtigt die AF-Augenerkennung das gesamte Sucherbild und geht nicht vom voreingestellten Fokusfeld aus“
1. Spot
2. Person / Tier / Objekt im Bereich des Auswahlfeldes
3. Person / Tier irgendwo im Bildbereich“
Also ich habe keinen Unterschied zwischen Punkt 2 und 3 festgestellt.
Egal ob ich auf den AE-Lock „Messung und AF Start“ mit deinen Einstellungen (Info-Taste > Gesichtsverfolgung) lege oder „AF Augenerkennung“ direkt auswähle, die Gesichtsverfolgung startet bevorzugt auf dem AF-Spot und wird da nichts gefunden sucht die Kamera irgendwo im gesamten Bildbereich.
Kann noch nicht ganz nachvollziehen welchen Mehrwert es hat einen dritten Button für den AF zu opfern?
Oder habe ich da noch etwas übersehen?
Es besteht doch ein Unterschied zwischen den beiden Modi. Hier ein kleiner Versuchsaufbau:
Visiere mit der Kamera ein frontales Gesicht in der linken oberen und einen beliebigen kontrastreichen anderen Gegenstand in der rechten unteren Ecke an.
Wenn Du gerade kein Motiv hast, kannst Du z.B. mein Bild der Blaumeise nehmen. Plaziere es im Kamerasucher so, dass die Blaumeise am linken Rand und mein Logo in der rechten unteren Ecke sichtbar ist.
Stelle dann mit dem Multi-Controller das Auswahlfeld in die rechte untere Bildecke auf den Gegenstand (bei meinem Bild mein Logo). Mit der mittleren AE-Lock-Taste (bei meiner Belegung: „Messung und AF Start“, AF-Methode Gesicht und Verfolgung) fokussiert die Kamera auf das, was sich in der rechten unteren Ecke befindet und ignoriert das Gesicht (bzw. die Blaumeise). Wenn Du die Kamera bewegst, bleibt der Fokus auf dem Gegenstand.
Mit der mit AF-Augenerkennung belegten Taste AF-Felauswahl wird jedoch ein Auge des Gesichts links (bzw. die Blaumeise) gefunden und darauf fokussiert. Die Augenerkennung ist unabhängig von der Position des Fokusfeldes und scheint immer in der Bildmitte zu beginnen.
Vielen Dank, dass du darauf noch einmal genauer eingehst.
Hab jetzt gerade mal deinen Versuchsaufbau nachgezogen und ebenfalls die dritte Taste AF-Feldauswahl mit AF-Augenerkennung belegt.
Als Testbild dein Maisenfoto auf dem iPad.
AF-ON Button mit AF-Spot auf dein Logo nach rechts unten geschoben und ich kann mit dem Button darauf fokussieren.
Drücke ich jetzt AE-Lock (*) springt der Fokus sofort auf das Auge der Maise.
Genau das Selbe passiert wenn ich die AF-Feldauswahltaste (welche mit AF-Augenerkennung belegt ist) drücke.
Also kein Unterschied im Verhalten zwischen AE-Lock und AF-Feldauswahl. :-/
Hallo Christian,
das ist eigenartig. Ich habe es gerade noch einmal überprüft: meine R5 verhält sich genauso, wie ich es beschrieben habe. Hast Du meine Einstellungen denn 1:1 übernommen? Vielleicht hat ja auch noch die Einstellung AF5 „Servo AF-Ausgangsfeld für Gesicht/Verfolgung“ Einfluss. Da habe ich die mittlere Option, die mit der AF-Suche beim zuletzt verwendeten Spotfeld beginnt, gewählt.
Hallo Gerd-Uwe,
super, vielen Dank!
Genau das war es, mein AF5 „Servo AF-Ausgangsfeld für Gesicht/Verfolgung“ war noch auf der Default-Einstellung “Auto”.
Jetzt ist das Verhalten genau wie bei dir und in der Tat wesentlich besser wenn ich mit dem AF-Spot erstmal den Bereich raussuchen kann in dem mein Objekt vermultich auftaucht.
Vielleicht fügst du diese Info noch in deinen Blogpost mit ein falls noch jemand Anderes dein Setup übernehmen möchte.
Danke nochmal und Lg aus dem Chiemgau,
Christian
Hallo Christian,
fein, dass es nun geklappt hat. Ich habe die Info in meinem Artikel nachgetragen.
Viele Grüße aus Willich, Gerd-Uwe
Habe auch lange gerätselt, das Bild mit der Blaumeise hat den Knoten dann platzen lassen 🙂
Ich nutze nur noch Unterwasser den Backbutton Fokus. An Land fokussiere ich wieder mit der Auslösertaste und auf der Af-On Taste liegt der Augen-Autofokus.
Daher stört mich dieses Eigenleben nicht. Fotografiere ich nicht Mensch oder Tier, dann mache ich das ohnehin über den Auslöser.
Hallo Gerd-Uwe,
wie sind Deine Erfahrungen mit cRAW bezüglich der Performance in Lightroom?
Gefühlt werden die CR3 ja etwas flotter verarbeitet als CR2. Die Platzersparnis durch cRAW wäre ja ganz nett, allerdings möchte ich den nicht mit Performanceeinbußen am Rechner bezahlen. Der ist sowieso schon immer viel zu langsam…
Viele Grüße
Uwe
Hallo Uwe,
ich habe nur wenig mit cRAW experimentiert, dabei allerdings keinerlei Performance-Unterschied in Lightroom im Vergleich zum RAW-Format festgestellt. Ich würde diesen auch nicht erwarten, da Lightroom ja die Bildbearbeitung im Arbeitsspeicher sicher bereits am dekomprimierten und „debayerten“ Bild durchführt. Da ist es egal, ob das vorher ein RAW oder cRAW war. Die cRAW Datei ist auf der Festplatte kleiner und wird daher schneller geladen, die Dekomprimierung sollte auf aktueller Hardware demgegenüber nicht ins Gewicht fallen. Da Lightroom ja die ursprüngliche Datei nicht verändert, muss diese auch nicht mehr gespeichert und daher auch nicht erneut komprimiert werden. Wenn überhaupt, wird die Bearbeitung eine cRAW-Datei daher eher flüssiger sein, als die einer RAW-Datei.
Danke für Deine Einschätzung. Ich werde mal bisschen mit cRAW spielen. Plattenplatz kostet zwar nicht mehr die Welt, aber ich will auch bisschen zeitraffern, da läppert sich ja einiges an Daten zusammen. Und Backup muss ja auch noch sein. Da käme mir die Platzersparnis schon recht…
Von der Qualität ist cRAW kaum von RAW zu unterscheiden solange man nicht extrem mit Lightroom an den Reglern dreht. Durch die deutlich kleineren Dateien passen auch mehr davon in den internen Puffer der R5. Ich habe das mal getestet. Mit cRAW schafft meine R5 ca. 45 Bilder mit vollelektronischem Verschluss bei 20fps, bei cRaw sind es über 80 (also über 4 Sekunden!) bis die Geschwindigkeit nachlässt.
Sehr guter Bericht, vielen Dank dafür. Eine kleine Ergänzung:
Das Laden der R5/R6 über den USB-C Anschluss funktioniert nur mit einem USB C-fähigen Netzteil mit PD (Power Delivery), also 3 A, nicht-Anschluss vom Mac/PC. Und das Kabel vom Netzteil zur Kamera sollte auch ein USB C PD Kabel sein. Ich habe eine Powerbank 10 000 mA von Intenso mit einem PD Kabel mal angeschlossen, lädt jeden Akku in der Kamera. Mag interessant sein für diejenigen, die im Urwald fotografieren und nicht genügend Akkus dabei haben.…
Die Powerbank kostet gerade mal 20 €, ein USB C Netzteil (Anker nano) ebenso.
Gruß
Klaus Schräder
Vielen Dank für den Kommentar. Ich habe selbst bereits seit einiger Zeit eine PD-fähige Powerbank (POWERADD Powerbank Energycell II 26800mAh PD 30W) in Betrieb und habe den Bericht entsprechend ergänzt. Die Powerbank ist wirklich eine gute Ergänzung, wenn man unterwegs ist und sie wird mich auf meiner nächsten Safari (nach Corona 😉 ) sicher begleiten.
Hi Klaus,
die Powerbank-Lösung am USB-C-Port ist auch für alle Zeitraffer-Fotografen ein Segen. Endlich braucht man keinen extra Akkuadapter mehr, kann den normalen Akku in der Kamera lassen und deshalb bei Bedarf sogar on the fly die Powerbank wechseln, ohne die Aufnahmen unterbrechen zu müssen.
Hallo Gerd-Uwe, Danke für den ausführlichen Bericht. Ich nutze auch schon seit Jahren den Back-Button-Focus und dank deiner detaillierten Ausführung könnte ich nun alles schnell in meiner EOS R6 einstellen. Und die zweite Belegung mit dem anderen Modi ist genial. Nun bin ich optimal gerüstet. Viele Grüße, Nicola
Hallo Nicola,
vielen Dank für Deinen netten Kommentar. Ich benutze den Back-Button-Fokus bereits seit Jahren an meinen DSLR. Seit einiger Zeit nutze ich auch dort bereits zwei Tasten: eine für den Spot AF (AF-ON), die andere für den Verfolgungsmodus (*). Das ging auch bereits bei der 7D Mk II und der 5DSR wunderbar. Ich habe das daher auch so an der R5 übernommen. Inzwischen habe ich es übrigens sogar noch weiter getrieben und eine dritte Taste (AF-Feld-Taste) mit der Funktion AF-Augenerkennung belegt.
Viel Spaß mit der Kamera und viele Grüße zurück, Gerd-Uwe
Hallo Gerd-Uwe,
vorweg: sehr interessante Infos und gut beschrieben.
Ich bin selber immer noch etwas am ausprobieren mit den Belegungen und Funktionen der R5,
Deshalb noch zu den Autofocus-Tastenbelegungen: Du schreibst in Deinem letzten Kommentar, dass Du noch eine dritte Taste mit dem Augen-AF belegt hast.
Ich habe gerade etwas rumprobiert und mir ist noch nicht ganz klar: ist in dem Verfolgungsmodus der Augen-AF automatisch „integriert“, wenn im AF-Menü Punkt 1 die Augenerkennung aktiviert ist? Beim wirklich nur ganz kurzem Testen wirkte das so.
Falls dies so wäre, könnte man sich doch die Belegung einer dritten Taste mit Augen-AF sparen?!
Oder nutzt Du diese Trennung Verfolger-/Augen-AF ohnehin aus einem anderen Grund?
Wäre nett und interessant wenn Du dazu noch ein paar Infos hast.. Vielen Dank.
Gruß, Veit
Hallo Veit,
vielen Dank für Deinen Kommentar.
Mit der dritten Taste und dem Augen-AF experimentiere ich selbst noch ein wenig. In der Tat scheint sich der Modus „AF-Verfolgung mit aktiviertem Augen-AF“ vom reinen „Augen-AF“ zu unterscheiden:
Beim ersten beginnt der AF mit der Suche im Bereich des ausgewählten AF-Feldes, dieses ist bei meiner Voreinstellung ja ein Spot-AF-Feld. Wenn in unmittelbarer Nachbarschaft dazu ein Auge erkannt wird, wird darauf fokussiert. Ansonsten wird auf die Struktur im Bereich des AF-Feldes fokussiert und diese dann vom AF verfolgt, wenn man z.B. die Kamera schwenkt. Dieser Modus ist somit hilfreich, wenn man bei mehreren Personen auf eine bestimmte fokussieren will.
Beim reinen Augen-AF durchsucht die EOS R5 hingegen offenbar den gesamte Bildbereich und fokussiert auf das der Kamera nächstgelegene Auge. Wenn kein Auge erkannt wird, wird stattdessen auf den nächstgelegenen Kopf oder danach die nächstgelegenen Person fokussiert. Erst wenn auch das nicht gelingt, wird auch hier der Bereich unterhalb des gewählten AF-Feldes fokussiert und verfolgt. Dieser Modus ist daher für Personen- (oder Tier-) Schnappschüsse besonders geeignet (sozusagen „fire and forget“ ;-).
Viele Grüße,
Gerd-Uwe
Hallo Gerd-Uwe,
das ist interessant, insbesondere, dass der Augen-AF den gesamten Bildbereich durchsucht (im Verfolger-Modus habe ich ebenfalls den Spot als Ausgangspunkt eingestellt). ich werde es mal mit Augenmerk auf Deine Hinweise weiter austesten.
Vielen Dank und Gruß,
Veit
Hallo Gerd-Uwe,
vielen Dank für die absolut sinnvollen Tipps, denn ich bin gerade noch bei der Suche nach den „perfekten“ Einstellungen für meine R5. Werde es wohl auch mal mit dem Back-Button Fokus probieren.
Viele Grüße,
Ralf Bornat
Hallo Ralf,
es freut mich, dass meine Tips hilfreich waren. Die Back-Button-Fokussierung betreibe ich bereits seit vielen Jahren, sie hat sich insbesondere bei der Tier-Fotografie bewährt und ist mir bereits in Fleich und Blut übergegangen. Super ist die Möglichkeit der R5, mit den beiden Knöpfen „AF-On“ und „*“ sogar zwei verschiedene Fokus-Modi bedarfsweise auswählen zu können. Ich wünsche Dir viel Freude mit der tollen Kamera.
Viele Grüße nach St. Tönis,
Gerd-Uwe