28. Februar 2023

Viel zu schnell war es dann soweit, unser Abrei­se­tag war gekom­men. Wir genos­sen aus dem Hotel­fens­ter noch einen letz­ten Blick aus der Nähe auf den Fuji-San.

富士河口湖町,Japan

Zunächst nutz­te Lui­se am Mor­gen aber noch ein­mal den hotel­ei­ge­nen Onsen. Nach dem Früh­stück und dem Aus­che­cken hol­te Lui­se unser Auto und wir star­te­ten die Rück­fahrt nach Tsu­ku­ba, wo wir das Auto zurück­ge­ben muss­ten. Aus­ser­dem soll­ten wir schon einen Kof­fer aus Lui­ses Wohn­heim­zim­mer abho­len und nach Deutsch­land mit­neh­men. Unser Rück­flug war am Abend gegen 22:45 Uhr ab Tokio-Hane­da geplant. 

Auch an unse­rem letz­ten Tag am Fuji war das Wet­ter wie­der sehr schön. Wir hat­ten hier damit aus­ge­spro­chen viel Glück. Auch auf der Fahrt zeig­te sich der hei­li­ge Berg wei­ter­hin im bes­ten Licht.

Die Fahrt nach Tsu­ku­ba war pro­blem­los. Wegen der all­ge­mei­nen Geschwin­dig­keits­be­gren­zung (70-100 km/h auch auf den High­ways) brauch­ten wir für die etwa 180km lan­ge Stre­cke den­noch fast 3 Stun­den. Lui­se ist aber sehr sou­ve­rän gefah­ren. Wir haben dann aus ihrem Wohn­heim den zusätz­li­chen Kof­fer abge­holt, das Auto voll­ge­tankt und bei Toyo­ta in Tsu­ku­ba abgegeben.

Von Tsu­ku­ba aus fuh­ren wir dann zum Flug­ha­fen. Der Bus zum Hane­da Air­port wäre erst andert­halb Stun­den spä­ter gekom­men, daher sind wir wie­der mit dem Tsu­ku­ba Express gefah­ren. Wir muss­ten ins­ge­samt zwei­mal umstei­gen, bis wir am Air­port anka­men. Aber wir haben so wie­der ein­mal die Rain­bow Bridge von Odai­ba gesehen.

Minato,Japan

Schon kurz nach 16:00 Uhr erreich­ten wir den Flug­ha­fen. Hier war erstaun­lich wenig Betrieb, so dass wir sofort ein­che­cken konn­ten. Wir haben zunächst unse­re Rei­se­ta­schen und Lui­ses zusätz­li­chen Kof­fer abge­ge­ben. Zwei Mit­ar­bei­te­rin­nen am ANA Schal­ter haben uns sehr zuvor­kom­mend gehol­fen und pro­blem­los auch das zusätz­li­che Gepäck­stück kos­ten­frei mit ein­ge­checkt. Über­haupt ist es sehr ange­nehm, dass in Japan immer hilfs­be­rei­tes Per­so­nal vor­han­den ist, wenn man irgend­ei­ne Fra­ge hat. Das ist kein Ver­gleich mit der Dienst­leis­tungs­wüs­te in Deutsch­land - wenn ich da nur wie­der an unse­ren chao­ti­schen Hin­flug denke!

Da wir noch eini­ge Stun­den bis zu unse­rem für 22:45 Uhr geplan­ten Abflug tot­zu­schla­gen hat­ten, gönn­ten wir uns im Café Car­di­nal erst ein­mal einen Kaf­fee mit Teilchen.

Danach erkun­de­ten wir das inter­na­tio­na­le Ter­mi­nal 3 noch ein wenig. Das Gebäu­de ist sehr modern, beher­bergt in den obe­ren Eta­gen jedoch eini­ge in tra­di­tio­nell japa­ni­schem Stil gehal­te­ne Läden und Restau­rants, von denen aller­dings bereits erstaun­lich vie­le geschlos­sen hatten.

Oben gibt es eine Beob­ach­tungs­ter­ras­se, von der aus wir das rege Trei­ben auf dem gro­ßen Flug­ha­fen vor der Tokio­ter Sky­line mit Sky­tree im Hin­ter­grund bis zum Son­nen­un­ter­gang beob­ach­te­ten. In der Fer­ne konn­te man sogar noch ein­mal den Fuji sehen.

Für unser letz­tes gemein­sa­mes Abend­essen mit Lui­se in Japan wähl­ten wir im Ober­ge­schoss des Flug­ha­fens ein Yaki­ni­ku-Restau­rant, bei dem man sich das Fleisch auf einem Gas­grill selbst zube­rei­tet. Es war wie­der sehr lecker.

Als Nach­tisch gab es in einem ande­ren Café noch einen letz­ten Lat­te Mac­chia­to und für Lui­se und mich einen Donut. Dann hieß es Abschied neh­men von Luise.

Ōta-ku,Japan

Es war eine tol­le gemein­sa­me Rei­se. Lui­se hat immer alles per­fekt orga­ni­siert und gere­gelt. Im Gegen­satz zu unse­rem ers­ten Besuch 2014 konn­ten wir so viel mehr in das „ech­te“ Japan ein­tau­chen und fühl­ten uns viel weni­ger als Fremd­kör­per. Der Abschied nach die­ser tol­len gemein­sa­men Zeit fiel uns allen sehr schwer. 

Nun mach­ten wir uns auf den Weg zum Gate. Auch die Hand­ge­päck­kon­trol­le ver­lief völ­lig pro­blem­los, wir konn­ten direkt durch­ge­hen und war­te­ten auf unser Boar­ding. Das Flug­zeug stand schon bereit und wir konn­ten pünkt­lich in unse­ren ANA Dream­li­ner einsteigen.

Der Flug selbst ver­lief ohne Pro­ble­me. Die Rou­te führ­te dies­mal wegen der not­wen­di­gen Umflie­gung Russ­lands nach Nor­den über Alas­ka, das eis­be­deck­te Nord­po­lar­meer und Grön­land. Plötz­lich ging mit­ten in der Nacht weit im Nor­den wie­der die Son­ne auf, wir hat­ten offen­sicht­lich den Polar­kreis über­quert. Am nörd­lichs­ten Punkt der Rou­te erreich­ten wir laut Anzei­ge auf dem Moni­tor den 80. Brei­ten­grad Nord und waren somit nur noch ca. 3000 km vom Nord­pol entfernt.

Spä­ter konn­te ich aus dem Fens­ter auch kurz ein Polar­licht sehen, aber ein vor­zeig­ba­res Foto davon ist mir lei­der nicht gelungen.