30. 12. 2021 - Tag 4 in der Masai Mara
Morgens ging es dann wieder um 6:00Uhr los. Die 4 Geparden hatten nach Aussage von Caleb am Vorabend doch noch ein Gnu erlegt. Sehr schade, dass wir das nicht mitbekommen haben, aber man hätte sie bei dem Regen sowieso nicht mit dem Auto verfolgen können.
An diesem Morgen war dann wieder schönes Wetter, so dass ein toller Sonnenaufgang in der Masai Mara zu erwarten war. Nirgendwo sind die Sonnenaufgänge (und Sonnenuntergänge) schöner als in der Mara. Eine fotogene Akazie war rasch gefunden. Das Schauspiel begann bereits vor dem eigentlichen Sonnenaufgang mit einem ausgeprägten Morgenrot:
Dann kam die Sonne heraus, hier ein HDR-Bild aus drei Einzel-Aufnahmen:
Kurze Zeit später und im schönsten Morgenlicht entdeckten wir dann eine Löwin mit zwei gaaaaanz süßen cubs. Wir konnten sie eine Weile verfolgen. Die Mutter schritt festen Schrittes über die Savanne, die Kleinen rannten ein Stück vor, fielen dann zurück und schauten sich interessiert um. Sie bemerkten dann, dass Mutti weitergelaufen war und hopsten schnell hinterher.
Hier noch ein paar Einzelaufnahmen der Kleinen. Die stehen auf der Niedlichkeits-Skala schon ganz weit oben:
Zum Steiff-Teddy fehlt eigentlich nur der Knopf im Ohr.
Dann erfuhr Caleb über Funk, dass wieder ein Leopard in der Nähe gesichtet wurde. Wir machten uns sofort auf den Weg dahin. Dort angekommen war es allerdings nicht ganz einfach. Der Leopard lag in einer Kuhle und war zunächst kaum auszumachen. Zudem waren die besten Beobachtungs-Positionen bereits von anderen Fahrzeugen blockiert.
Aber wir sind ja schon Safari-erfahren und wissen, dass sich Geduld auf einer Safari häufig auszahlt. Wir haben daher gut 2 1/2 Stunden da gestanden. Durch wegfahrende Fahrzeuge anderer ungeduldigerer Safari-Gäste kamen wir langsam aber sicher immer näher an den im Gras liegenden Leoparden heran.
Als wir endlich eine bessere Beobachtungs-Position ergattert hatten, stand er aber auf und legte sich noch ein Stück tiefer wieder hin. Wir fuhren noch zur anderen Flussseite, konnten auch einen Teil von ihm sehen, aber er blieb schließlich in einer Schneise liegen und machte keinerlei Anstalten wieder aufzustehen. Eher das Gegenteil war der Fall, wie dieser ausgedehnte Gähner zeigt:
Offenbar handelte es sich um denselben Leoparden, den wir bereits zwei Tage zuvor beobachtet hatten. Schade, es hatte auch diesmal wieder nicht geklappt, vernünftige Bilder zu bekommen. Aber „aller guten Dinge sind drei“, wie man sagt. Wir werden es daher am Nachmittag erneut versuchen. Es war schließlich inzwischen auch schon fast 13:00Uhr und das Hitzeflirren machte gescheite Aufnahmen fast unmöglich. Wir entschlossen uns daher, wieder zurück ins Camp zu fahren.
Auch den Hyänen war es zu heiss, sie suchten Abkühlung in Pfützen. Caleb nannte das „Hyena Spa“:
Das Mittagessen und eine Ruhepause warteten im Camp auf uns. Als kleines Trostpflaster entdeckten wir auf dem Rückweg noch einen hoch auf einer Akazie sitzenden Kampfadler:
Da wir relativ spät im Camp zurück waren, ging es sofort zum Mittagessen. Um 16:00Uhr treffen wir uns dann wieder am Auto und versuchen unser Leoparden-Glück erneut.
Nachmittags-Gamedrive
Die Pfützen waren wieder frei. Harry meinte, die Hyänen seien nun wahrscheinlich bei der Massage. Auf dem Weg zurück zu dem Leoparden sahen wir zwei Ibis-Arten, die einvernehmlich auf einem Stein nebeneinander saßen, links ein Hagedasch und rechts ein Heiliger Ibis:
Danach entdeckten wir am Boden eine Steppenweihe. Nach kurzem Warten startete sie, so dass mir einige Bilder der Startsequenz gelangen. Ich liebe die hohe Serienbild-Geschwindigkeit der Canon EOS R5!
Nun ging es wieder zu unserem Leoparden. Caleb hatte inzwischen über Funk erfahren, dass dort zwischenzeitlich sogar noch ein zweiter Leopard gesichtet wurde. Das hatte sich auch bereits rasch herumgesprochen. Als wir an der beschriebenen Stelle ankamen, wimmelte es dort nur so von Autos:
Wieder mussten wir viel Geduld haben. Es lohnte sich diesmal aber wirklich. Langsam konnten wir in die Lücken der zwischenzeitlich wegfahrenden Fahrzeuge vorrücken und kamen dem Leoparden vom Vormittag dadurch immer näher.
Schließlich stand er auf und ging weg. Caleb hatte wieder einmal den richtigen Instinkt. Er wusste irgendwie im Vorhinein genau, wohin der Leopard laufen würde und brachte unseren Wagen bei der Verfolgung immer wieder in optimale Foto-Positionen. Das hatte er bestimmt vorher mit dem Leoparden so abgesprochen😉.
Es zeigte sich nun, dass es sich bei den beiden um eine Leopardin mit einem halbwüchsigen Jungen handelt.
Dabei erwies sich das Jungtier als typischer Teenager:
Offenbar hatte es die Mama so sehr genervt, dass diese sich erst einmal allein ausgeruht hatte. Sie lief nun nach der Mittagsruhe zu ihrem Jungtier und liess sich direkt daneben nieder. Zunächst wurde das Kleine ausgiebig abgeschleckt:
Der junge Leopard war aber sehr zum Spielen aufgelegt und die Mama machte schließlich auch mit. Sie hatte sich ja mittags auch hinreichend ausgeruht. Das ergab reichlich Gelegenheit für Action-Fotos. Alle Mitreisenden waren begeistert, das Warten hatte sich wieder gelohnt:
Schließlich wurde es Mama aber wieder zu bunt. Sie stand auf und lief weg. Das Jungtier folgte ihr kurz darauf, dann verschwanden beide im Gebüsch.
Da es schon wieder begann, dunkel zu werden, machten wir uns wieder auf den Rückweg. Aber auch diesmal lohnte es sich, nicht gleich die gesamte Ausrüstung wegzupacken.
Kurz vor der Einfahrt zum Camp sahen wir wieder ein Kronenkranich Paar, das in einem toten Baum eine Art Tanz aufführte. Wahrscheinlich handelte es sich um dieselben Kronenkraniche, die wir bereits am Vortag im Regen gefunden hatten. Es war bereits wieder recht dunkel. Auch die Gegenlicht-Situation machte das Fotografieren nicht einfacher. Insgesamt bin ich mit der Bildausbeute aber sehr zufrieden.
Schließlich starteten beide zweimal zu einem kurzen Rundflug und landeten wieder auf demselben Baum. Das war sehr schön anzusehen:
Insgesamt war das wieder ein sehr ereignisreicher Tag mit vielen beeindruckenden Momenten. Wir ließen den Tag wieder am Lagerfeuer bei einem Gin-Tonic Revue passieren. Nach dem Abendessen fielen wir wieder müde von den ganzen Erlebnissen des Tages in einen tiefen Schlaf.