4. 1. 2022 - Lumo, Tag 2
Unser zweiter Tag im Lumo begann wieder sehr früh. Um 6:00Uhr trafen wir uns mit Caleb am Wagen und fuhren herab in die Ebene. Diese war noch mit frühmorgendlichen Nebelschwaden bedeckt - ein sehr schönes Motiv:
Im warmen Gegenlicht der aufgehenden Sonne habe ich zunächst eine Kuhantilope und einen Büffel fotografiert.
Das Gelände im Lumo ist sehr abwechslungsreich. Das Areal ist viel tiefer gelegen als die Masai Mara und Amboseli, was nahe am Äquator zu deutlich höheren Tages-Temperaturen führt. Mittags wurde durchaus die 30°C Marke überschritten. Leider gibt es aber auch viele Versteckmöglichkeiten für die Tiere, die sie bei der rasch zunehmenden Hitze auch nutzten. Dazu kam noch die aktuelle Tierarmut im Park nach der langen Dürre zuvor. So haben wir im Lumo insgesamt deutlich weniger Tiere gesehen, als in Amboseli oder in der Masai Mara.
Gegen 10:00Uhr hat dann Luise aber doch noch direkt neben dem Weg im hohen Gras eine Löwin entdeckt, die für einige Portraits posierte und dann in den Schatten unter ein Gebüsch verschwand.
Das folgende Bild erklärt anschaulich, warum man in Afrika nicht einfach so durch das Gebüsch laufen sollte:
Wegen der zunehmenden Hitze, der begrenzten Tiersichtungen und auch allgemeiner Erschöpfung der Reisegruppe nach den ereignisreichen Tagen zuvor, sind wir bereits um 11:15Uhr zurück in die Lodge gefahren.
Zusammen haben wir dann rasch entschieden, auch den Nachmittag dort zu verbringen und die Annehmlichkeiten der phantastischen Lodge zu genießen. Bis zum Mittagessen erholten wir uns auf unserer Cottage-Terrasse und genossen den Blick in die weite Ebene. Danach wollten wir den Pool ausprobieren und auf den Sonnenuntergang warten. Die nächste Gamedrive mit Caleb haben wir erst wieder morgen früh ab 6:00Uhr geplant.
Alles in der Lodge ist ausserordentlich geschmackvoll eingerichtet. Sogar die Untersetzer für das Wasserglas sind schön:
Das Mittagessen war wieder vorzüglich. Besonders der Nachtisch hatte es uns diesmal angetan: es gab Avocado-Cheesecake. Superlecker!!!!
Andrea und Simone haben sofort nach dem Rezept gefragt. Da kam der Koch voller Freude und hat es uns erklärt.
Das Rezept hörte sich ganz einfach an:
- Avocado mit Milch pürieren
- Sahne unterschlagen und Gelatine dazu
- Etwas Zitrone hinzugeben
- Boden aus gebröselten Keksen in einer Auflaufform verteilen
- Avocadomasse darübergeben
- Mindestens 35 min kaltstellen
Das werden wir zuhause sicher einmal ausprobieren!
Da das Lumo Conservancy ein privates Schutzgebiet ist, sind dort auch nächtliche Ausfahrten möglich. Da wir eine solche bisher noch nicht erlebt und nachmittags frei genommen hatten, buchten wir an der Rezeption kurzentschlossen eine Nacht-Gamedrive für 21:30Uhr nach dem Abendessen.
Relaxen am Pool
Den Nachmittag hatten wir bewusst einmal nicht verplant. Das war nach den anstrengenden Safari-Tagen und bei den doch deutlich höheren Temperaturen wirklich sehr erholsam. So ein Safari Urlaub ist doch auch ganz schön anstrengend. Wir haben den tollen Pool ausprobiert und relaxt.
Die Cottages haben vor dem Badezimmer zusätzlich eine komfortable Aussendusche. Es ist ein unglaublich tolles Gefühl unter freiem Himmel mit Blick in die weite Tsavo-Ebene und den fernen Kilimanjaro zu duschen. Danach haben wir auf den Sonnenuntergang gewartet, den wir gemütlich auf unserer Cottage-Terrasse genießen konnten. Bei klarer Sicht konnte man weit in die Ebene sehen. Aus der Entfernung von gut 70km wirkte das gewaltige Kilimanjaro-Massiv (rechts im Übersichts-Bild zu sehen) auf mich fast noch beeindruckender:
Für uns Nordeuropäer ist auch die Mondsichel hier ungewohnt. Sie liegt nahe am Äquator fast waagerecht:
Nach dem üblichen Gin-Tonic am Lagerfeuer (das Feuer besucht man hier nicht zum wärmen, es ist eher etwas für die Optik) und dem Genuss des wieder vorzüglichen Abendessens, meldeten wir uns um 21:30Uhr an der Lodge-Rezeption für die Nachtsafari.
Nächtliche Gamedrive
Freudig überrascht trafen wir dort Caleb, der organisiert hatte, dass wir in unserem Fahrzeug fahren konnten. Caleb war am Steuer und ein Mitarbeiter der Lodge hielt als „Spotter“ mit einem Suchscheinwerfer durch die Dachluke hinaus Ausschau nach Tieren.
Das Prinzip ist einfach: die nachtaktiven Tiere schauen automatisch in Lichtquellen und ihre Augen reflektieren das Licht zurück. Sie haben halt Katzenaugen - wie in den PKW-Rückleuchten, aber im ursprünglichen Sinne 😉. Man leuchtet also mit einem Scheinwerfer in die Landschaft. Wenn es zurückleuchtet, ist dort ein Tier. Die Suche war dadurch sehr viel effektiver als am Tage.
Mit dem Suchscheinwerfer bei bereits unterge- gangenem Mond als ausschließlicher Lichtquelle war das eine fotografisch sehr anspruchsvolle Situation, die aber meine Canon EOS R5 mit dem lichtstarken 400mm f/2.8 bei sehr hohen ISO Werten noch beeindruckend meisterte. Bereits nach kurzer Fahrt entdeckten wir ein Löwenpaar, das direkt am Wagen vorbeilief:
Danach gelangen noch einige vorzeigbare Bilder eines Servals:
Wir sahen auch noch eine Eule sowie einen Löffelhund, beide waren jedoch zu weit entfernt, als dass man sie noch sinnvoll hätte fotografieren können. Wir haben den Anblick dennoch sehr genossen und die „Kopfkamera“ benutzt. Es ist eine eindrucksvolle Erfahrung, nachts in fast völliger Dunkelheit unter dem prächtigen afrikanischen Sternenhimmel durch die Wildnis zu fahren. Wenn hier der Wagen eine Panne hat.… hatte er aber glücklicherweise nicht.
Überhaupt: die nächtliche Dunkelheit in Afrika muss man erlebt haben - bei uns zuhause ist es niemals wirklich dunkel.
Die Nachtsafari war sehr beeindruckend, so etwas werden wir sicher noch einmal wiederholen, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Gegen 23:30Uhr waren wir wieder zuhause und sind in die Betten gefallen. Morgen früh geht es um 6:00Uhr wieder los.