Wie zuvor bereits erwähnt, habe ich die neue Canon EOS R5 Mark II bereits am Tage ihrer ersten Präsentation direkt bestellt und sie auch dann mit der ersten Lieferung bereits erhalten. Wie damals versprochen, folgt hier nun ein erster Erfahrungsbericht. Auf die technischen Details der R5 Mark II möchte ich hier nicht näher eingehen, sie sind sicherlich jedem, der dies hier liest, bereits aus anderen Testberichten hinreichend bekannt. Alle Daten der Kamera findet man auch hier direkt bei Canon.
Hier geht es mir eher um meine persönlichen Erfahrungen in den ersten Tagen mit ihr. Ich nutze sie aktuell noch parallel mit meiner seit vier Jahren ausführlich erprobten Vorgängerin, der Canon EOS R5.
Warum Canon EOS R5 Mark II?
Was hat mich zum Upgrade motiviert? Was sind die Vorteile der R5 Mark II gegenüber der R5?
Neben dem bei mir doch zugegebenermaßen leider vorhanden G.A.S. (Gear Acquisition Syndrome), haben mich insbesondere das noch weiter verbesserte AF-System und die Möglichkeit der „Voraufnahme“ an der EOS R5 Mark II besonders gereizt.
Ich werde diesen Beitrag mit der Zeit und weiterer Erfahrung mit der Kamera nach und nach erweitern.
Was ist neu?
Voraufnahme
Mit dieser Funktion werden bei halb gedrücktem Auslöser im Serienbild-Modus bis zu 15 Bilder kontinuierlich gespeichert, bevor der Auslöser ganz durchgedrückt wird. Bei der höchsten verfügbaren Serienbildgeschwindigkeit der R5 Mark II von 30 Bildern pro Sekunde hat man somit bereits 15 Aufnahmen der 1/2 Sekunde vor der eigentlichen Auslösung zur Verfügung. Das ist insbesondere hilfreich, um startende Vögel oder auch andere schnelle Action Sequenzen aufzunehmen.
Letzteres hatte mich bereits zuvor motiviert, genau dafür die Canon EOS R7 für unseren Costa Rica Urlaub zu kaufen. Wegen des bei der R7 ausgeprägten Rolling Shutters und der umständlichen Bearbeitung der Voraufnahme-Bilder hatte diese sich dafür jedoch nicht bewährt.
AF-Geschwindigkeit
Das AF-System der EOS R5 Mark II ist deutlich verbessert worden und entspricht in Umfang und Professionalität weitestgehend demjenigen des neuen Canon EOS Spitzenmodells, der Canon EOS R1, die gleichzeitig mit ihr angekündigt wurde.
Durch die Verwendung eines BSI / Stacked Sensors ist die Auslesegeschwindigkeit des Sensors deutlich schneller geworden. Das schlägt sich nicht nur in einer schnelleren Serienbildgeschwindigkeit von nunmehr 30 Bildern pro Sekunde nieder. Auch die AF-Geschwindigkeit legt zu, da dadurch auch die Entfernungsmessung über den Dual-Pixel AF so deutlich schneller und häufiger abläuft.
Die R5 Mark II verfügt nun, wie auch die neue R1, zusätzlich über einen separaten KI-Coprozessor, der kontinuierlich die Sensordaten analysiert. Dadurch können Personen, Tiere und Augen noch viel schneller erkannt werden, als bei der in dieser Beziehung bereits sehr guten Vorgängerin. Dies ergibt eine verblüffende AF-Erfahrung: Manchmal findet der AF die Augen eines Tieres schneller, als ich es überhaupt im Sucher erkenne!
Auch der sogenannte Rolling Shutter Effekt konnte deutlich reduziert werden, er war aber bereits bei der Vorgängerin meiner Erfahrung nach unproblematisch.
Elektronischer Verschluss
Sehr positiv ist nun auch, dass der elektronische Verschluss durch den verwendeten Stacked / BSI Sensor extrem verbessert wurde. Er kann nun im gesamten Verschlusszeitenbereich verwendet werden und erlaubt als kürzeste Verschlusszeit nun sogar 1/32.000 Sekunde. Somit kann ich mein sehr geschätztes Canon EF 85mm f/1.2L IS II nun auch tagsüber bei Offenblende ohne ND-Filter nutzen. Auch mit dem elektronischen Verschluss verarbeitet die Mark II nun volle 14 Bit pro Farbkanal, die Vorgängerin nutzte dabei nur 12 Bit, was bei ihr zu einem deutlich schlechterem Dynamikumfang und Rauschverhalten mit dem elektronischen Verschluss führte.
Ausserdem ist nun sogar der Blitzbetrieb mit dem elektronischen Verschluss möglich. Dies kann die EOS R5 nicht, bei ihr sind auch Langzeitbelichtungen mit dem elektronischen Verschluss nur bis zu 1/2 Sekunde möglich - das hat mich beim Fokus Stacking manchmal gestört.
Alles in allem kann man nun bei der EOS R5 Mark II den elektronischen Verschluss eigentlich immer eingestellt lassen. Ein kleiner Nachteil dieses Vorgehens ist allerdings, dass der Dynamikumfang auch bei der Mark II damit bis ISO 800 um ca. 1/2 Blendenstufe geringer wird (siehe hier bei Photons to Photos). Das ist allerdings wohl nur sehr selten tatsächlich sichtbar, bei der R5 betrug diese Differenz übrigens sogar 1 1/3 Blendenstufen.
Serienbildgeschwindigkeit
Wie bereits bekannt, kann die EOS R5 Mark II mit dem elektronischen Verschluss nun bis zu 30 Bilder pro Sekunde aufnehmen. Die Vorgängerin schaffte damit „nur“ 20 Bilder pro Sekunde. Unverständlicherweise liess sich bei ihr diese Geschwindigkeit aber nicht reduzieren. Man benötigt aber halt nicht immer die volle Geschwindigkeit, manchmal reichen halt auch 10 Bilder oder weniger in der Sekunde, das funktionierte beim Vorgängermodell nur mit dem mechanischen Verschluss.
Bei der R5 Mark II lässt sich nun endlich auch die Serienbildgeschwindigkeit mit dem elektronischen Verschluss im Bereich von 30 bis hinunter zu 1 Bild pro Sekunde feinstufig einstellen.
Übrigens, wenn man nicht so reaktionsschnell ist: Mit eingestellter Option Voraufnahme speichert die R5 Mark II bei halb gedrücktem Auslöser kontinuierlich 15 Bilder zwischen, bis der Ausköser komplett durchgedrückt wird. Mit 15 Bildern pro Sekunde kann man daher mit der Option Voraufnahme so auch die Bilder einer vollen Sekunde vor Betätigung des Auslösers speichern, mit 10 Bildern / Sekunde sogar für 1 1/2 Sekunden.
Video
Auch die Video-Modi sind umfangreicher geworden. Besonders zu erwähnen ist dabei die Unterstützung von C-Log 2, was den Dynamikumfang stark erhöht und bisher nur in den Cinema-Kameras von Canon zu finden war. Da ich die Kamera aber primär zum Fotografiern nutze, will ich diesen Bereich hier nicht weiter ausführen, dazu gibt es bereits einige viel kompetentere Berichte im Netz.
Sucher & Augensteuerung
Die Augensteuerung, die die R5 Mark II auch bietet, habe ich zwar kurz getestet, dabei aber festgestellt, dass sie bei mir als Brillenträger nicht gut funktioniert. Aktuell nutze ich sie daher (noch?) nicht, werde sie aber eventuell später noch einmal ausprobieren und ggf. nachberichten. Das Sucherbild an sich ist im Vergleich zur R5 gleich groß geblieben und hat dieselbe Auflösung. Es ist jedoch im direkten Vergleich deutlich heller, was insbesondere bei hellem Sonnenlicht sehr angenehm ist.
Menusteuerung und Bedienung
Das Menu hat nun im Vergleich zur Vorgängerin einen zusätzlichen Punkt zur Einstellung der Bedienelemente () erhalten, der die Konfiguration erleichtert. Bei der EOS R5 waren diese Punkte teilweise auf mehrere Untermenüs verteilt. Die Autofokus Cases 1-4 der Vorgängerin sind weggefallen, die Mark II wählt auf Wunsch die sinnvollen Einstellungen selbsttätig.
Alles in allem ist die Haptik und Bedienung im Vergleich zur Vorgängerin gleich geblieben, was die Einarbeitung in die neue Kamera einfach macht. Eine wesentliche Umstellung erfordert jedoch der neu positionierte Ein/Aus Schalter:
Dieser ist nun auf die rechte Seite der Kamera direkt vor den Mode-Schalter gewandert. An der Stelle des Ein/Aus Schalters der Vorgängerin befindet sich nun ein Umschalter zwischen Video- und Fotomodus. Wer, wie ich, mit der Vorgängerin gut vertraut war, wird nun intuitiv statt die Kamera auszuschalten, immer wieder den Videomodus wählen. Das irritiert insbesondere, wenn man beide Kameras parallel betreibt.
Im Grundsatz finde ich aber die neue Position des Ein/Aus Schalters rechts besser, da man so die Kamera bequem mit einer Hand ein- und ausschalten kann. Bei der R5 benötigte ich dazu immer beide Hände.
Bildqualität
Der Sensor der EOS R5 Mark II bietet dieselbe Auflösung von 45 Megapixeln, wie die Vorgängerin. Der Dynamikumfang hat sich mit dem neuen schnellen Sensor jedoch nach dem Testergebnis von Photons to Photos im Vergleich zur Vorgängerin mit dem mechanischen Verschluss um ca. 1/3 Blendenstufe verringert (Bei ISO 100: R5 11.8, R5 Mark II 11,45). Dies ist mess-, aber nicht sichtbar. Mit dem elektronischen Verschluss ist der Dynamikumfang der R5 Mark II aber besser als derjenige der R5.
Ich habe, um mir selbst ein Bild machen zu können, dazu zwei Vergleichsaufnahmen mit der R5 und der R5 Mark II aufgenommen. Beide Aufnahmen wurden kurz nacheinander mit demselben Objektiv (Canon EF 24-70mm f/2.8 L II USM bei 24mm), mechanischem Verschluss und identischen Belichtungswerten aufgenommen (f/8, 1/80, ISO 100). Ich habe beide dann mit denselben Paramtern in Adobe Lightroom Classic 11.5.1 entwickelt. Dabei habe ich den Dynamikumfang mit Lichter: -100 und Tiefen: +100 maximal ausgeschöpft. Hier meine entsprechenden Einstellungen in Lightroom:
Hier nun die Bilder zum Vergleich:
In der Gesamtübersicht sehe ich keine sichtbaren Unterschiede mit beiden Kameras. Wie sieht es nun im Detail aus? Insbesondere das Rauschverhalten in den grauen und dunklen Bereichen interessierte mich da. Hier einige Ausschnitte aus den obigen Bildern in der Lightroom Gegenüberstellung in 400% Vergrößerung:
In der linken Bildhälfte ist jeweils die Aufnahme mit der R5 Mark II, rechts diejenige mit der R5 zu sehen. Erstaunlicherweise rauscht hier die Mark II sogar etwas weniger als die Vorgängerin. Alles in allem sind die Unterschiede aber wirklich minimal.
Kompatibilität
Grundsätzlich bietet die Canon EOS R5 Mark II dieselbe Kompatibilität mit EF-Objektiven, wie bereits auch schon ihre Vorgängerin. Da ich bereits über viele EF-Objektive verfüge und meine auch noch vorhandene Canon EOS 5DS R gelegentlich weiter verwenden möchte, benutze ich meine EF-Objektive, wie auch schon mit der EOS R5, mit Canons Mount-Adaptern auch an der R5 Mark II. Alle EF-Objektive arbeiten meiner Erfahrung nach an den neuen spiegellosen R-Kameres mindestens ebensogut wie an den DSLR-Gehäusen und die aktuellen Modelle stehen optisch den RF-Objektiven nicht nach.
Bisher habe ich erst ein einziges natives RF-Objektiv, das RF 24-105 f/4L, gekauft, das ich benutze, wenn ich mit „kleinem Besteck“, also nur Kamera und einem Objektiv unterwegs bin.
Ich habe mir sogar nach dem Kauf der R5 noch EF Objektive dazugekauft, da diese auf dem Gebrauchtmarkt aktuell zu sehr guten Preisen erhältlich sind. So habe ich inzwischen ein EF 24-70 f/2.8L II und das hervorragende EF 100-400 f/4,5-5.6L IS II USM für jeweils ca. 1000€ erworben. Die entsprechenden Pendants im RF-Mount hätten gut das dreifache gekostet.
Insgesamt verfüge ich aktuell über 12 Objektive mit Canon EF-Anschluss im Brennweitenbereich von 14 bis 600mm, die mit diversen original Canon Adaptern (einfach, mit Filtereinschub, mit Einstellring) auch an der R5 Mark II ohne irgendwelche Einschränkungen wunderbar funktionieren. das gilt auch für meine zwei Fremdanbieter Objektive (Sigma 60-600mm, Samyang 14mm).
Und das Beste kommt erst noch: bei allen Canon EF-Objektiven ist auch der sensorbasierte Stabilisator (IBIS) der R5 Mark II verfügbar. Bei den Objektiven ohne eingebauten Stabilisator (wie meinem EF 85mm f/1.2L II oder auch dem TS-E 17mm f/4L) stabilisiert der Sensor nun alle Achsen. Aber auch die EF-Objektive mit eingebautem optischen Stabilisator profitieren zusätzlich vom IBIS. Zusätzlich zu den Achsen, die der optische Stabilisator stabilisiert, kümmert sich bei ihnen der Sensor um X/Y und Rollbewegungen.
Bei den Objektiven ohne IS kann der IBIS im Menu ein- oder ausgeschaltet werden, bei den Objektiven mit IS dient dazu der entsprechende Schalter am Objektiv.
Mein EF 85 f1.2L II USM macht an den spiegellosen R-Modellen ungleich mehr Spass, da neben der Stabilisierung durch den IBIS nun endlich bei allen Portraits der Fokus punktgenau auf den Augen sitzt. Mit den DSLR hatte ich immer mehr als 50% Ausschuss bei Offenblende, da bei ihnen der Phasenkontrast AF oft nicht genau genug war.
Das 17mm f/4L TS-E ist erst an spiegellosen Kameras sehr gut einsetzbar, da das Ergebnis der Tilt-/ Shift-Verstellung nun durch den elektronischen Sucher genau betrachtet werden kann. Bei den DSLR-Gehäusen zeigten sich im optischen Sucher bei Verstellung der Objektivachsen schnell starke Vignettierungen, brauchbar, aber umständlich und wenig komfortabel war da nur der Monitor im Liveview.
Das 17mm f/4L TS-E war damals übrigens ein wesentlicher Grund für mein Intermezzo mit adaptierten Sony Alpha 7R I-III Gehäusen, als brauchbare spiegellose Bodies von Canon noch nicht verfügbar waren - aber jetzt kann ich das alles wieder mit Canon R-Kameras machen 😉 .
Sehr nützlich beim TS-E (und allen anderen manuellen Objektiven) ist auch die geniale Fokushilfe der R5 Mark II, die im Sucher eingeblendet werden kann. Sie erinnert an die Schnittbildindikatoren aus alten analogen Zeiten.
Konfiguration
Was habe ich geändert?
Wie auch bei der Vorgängerin, habe ich die neue Mark II im Menu zunächst wieder auf meine Bedürfnisse eingestellt. Dabei habe ich wieder eine ähnliche Tastenbelegung wie bei der R5 gewählt. Diese hat sich in den vergangenen Jahren bei mir sehr bewährt. Wie zuvor, nutze ich wieder das BBF - Back Button Focusing, bei der ich den Autofokus von der Auslösung getrennt habe. Dazu verwende ich wieder, wie bei der R5, drei Daumen-Tasten mit unterschiedlichen Einstellungen. Nachfolgend sind meine aktuellen Menüeinstellungen aufgelistet:
Kamera-Menu
Bildqual./-größe (1/9)
Ich fotografiere immer im RAW-Format, also habe ich im Menu als Bildqualität ausschließlich RAW gewählt. Im RAW-Format werden alle Informationen des Aufnahmesensors gespeichert, was eine umfangreiche Nachbearbeitung der Bilder in maximal möglicher Qualität in Ruhe am heimischen Rechner erlaubt.
Mein Standardprogramm zur Bearbeitung und Verwaltung meiner Bilder ist Adobe Lightroom Classic*, das ich bereits seit vielen Jahren (seit der Version 1.0) verwende. Im meinem Artikel Lightroom Classic auf mehreren Rechnern habe ich meine übliche Bearbeitungsweise umfangreich vorgestellt.
Mit dem bei der EOS R5 Mark II ebenfalls angebotenen komprimierten und sehr viel platzsparenderem cRAW-Format habe ich bisher noch keine größeren Erfahrungen, auch bei der Vorgängerin habe ich es nicht genutzt. Das Canon RAW-Format war auch bereits vorher immer komprimiert, jedoch ohne einen Verlust an Bildinformation.
Das cRAW-Format nimmt jetzt einen kleinen Informationsverlust in Kauf. Auf den ersten Blick scheint die Bildqualität darunter jedoch kaum zu leiden und die Dateien werden ca. 40% kleiner, was auch die Anzahl der möglichen Serienbildaufnahmen erhöht, bis der Buffer gefüllt ist und die Serienbildgeschwindigkeit einbricht.
Im RAW-Format kann die Kamera laut Anzeige im Sucher mindestens 62, im cRAW-Format immerhin mindestens 94 Bilder bei 30Bildern/ Sekunde aufnehmen, bevor sie auf die Karte weggeschrieben werden. Die Aufnahmegeschwindigkeit danach hängt dann von der Schreibgeschwindigkeit der Speicherkarte ab. Dabei sind SD-Karten deutlich langsamer als CF-Express-Karten.
Ein ausführlicher Vergleich zwischen Canon RAW und cRAW findet sich bei The-Digital-Picture.com.
Da ich sie nicht nutze, belasse ich die Voreinstellung der JPEG/HEIF-Qualität, das Seitenverhältnis belasse ich bei „FULL“, eventuelle Beschneidungen erfolgen bei mir immer erst in der Nachbearbeitung.
Belichtung (2/9)
Ich arbeite üblicherweise mit Auto ISO. Bei der EOS R5 Mark II habe ich den Auto-ISO-Bereich von 100-12800 wie voreingestellt belassen, da sie auch bei hohen ISO-Werten gute Ergebnisse liefert:
Mit den aktuellen KI-basierten Entrauschungsverfahren von Lightroom oder DxO sind auch Aufnahmen mit 5stelligen ISO-Werten heutzutage sehr gut verwendbar. Hierzu verweise ich auf meine Testberichte von DxO DeepPRIME XD2s und der KI-Entrauschung von Lightroom.
Blendensteuerung (6/9)
Betriebsart
Diesen Menupunkt habe ich ins Schnellmenu aufgenommen, da ich ihn häufig wechsele. Er kann aber auch schnell im Q-Menu geändert werden. Hier kann zwischen Einzelbild, verschiedenen Serienbildgeschwindigkeiten und Selbstauslöser-Aufnahmen gewählt werden. Meist nutze ich den Einzelbild-Modus in der Landschafts- / Architekturforografie. Wenn Action zu erwarten ist (Tiere / Sport), wähle ich Reihenaufnahmen, die Bildfrequenz wird dann der erwarteten Action-Geschwindigkeit angepasst.
Auslöser-Modus
Auch diesen Menupunkt habe ich ins Schnellmenu aufgenommen, da er doch des öfteren gewechselt werden muss.
Nur im vollelektronischen Modus schafft die EOS R5 Mark II die schnellstmögliche Serienbildgeschwindigkeit von 30 Bildern pro Sekunde und ist dabei lautlos. Es können dabei aber bei ihr, im Gegensatz zur Vorgängerin, drei verschiedene Geschwindigkeits-Bereiche gewählt werden. Die einzelnen Geschwindigkeiten können im vorletzten Menureiter unter Laufwerk (3/4) | Geschwindigkeit Reihenaufnahmen eingestellt werden.
Nachteil des elektronischen Verschlusses ist, dass eine Verzerrung von schnell beweglichen Objekten, der sogenannte Rolling Shutter Effekt auftreten kann. Bei Kunstlicht kann es zudem zu Streifenbildung im Bild kommen und der Dynamikumfang ist minimal verringert.
Im Vergleich zur Vorgängerin sind alle diese Nachteile aber wirksam minimiert worden. Immer verwende ich den vollelektronischen Modus bei Action Sequenzen / Wildlife ohne Kunstlicht oder wenn die Kamera möglichst unauffällig bleiben soll. Außerdem kann die Funktion Voraufnahme nur mit dem elektronischen Verschluss genutzt werden.
Für langsame statische Aufnahmen kann vielleicht mit dem mechanischen Verschluss ein kleines Quäntchen mehr an Qualität herausgekitzelt werden. Er erreicht bei Bedarf aber auch eine Serienbildgeschwindigkeit von bis zu 12 Bildern/ Sekunde.
Aufnahme-Assist. (8/9)
Bildrückschau
Hier habe ich die Rückschauzeit auf 4 Sekunden und die Sucheranzeige deaktiviert, damit ich bei Bedarf direkt weiter fotografieren kann.
Schnellanzeige
Mit aktivierter Schnellanzeige wechselt die Kamera bei mechanischem Verschluss im Modus H immer zwischen Rückschau und Lifebild, ich habe sie immer eingeschaltet. Bei elektronischem Verschluss oder anderen Modi als H hat die Option keine Auswirkung.
Blackout-freie Anzeige
In diesem Modus wird das Sucherbild beim fotografieren nicht unterbrochen. Das erlaubt ein sich bewegendes Objekt, wie z.B. einen Vogel im Flug, viel einfacher zu verfolgen. Die Option steht natürlich nur mit dem elektronischen Verschluss zur Verfügung und ist bei mir dann immer eingeschaltet.
Simulation anzeigen
Diese Option ist nur anwählbar, wenn die Blackout-freie Anzeige deaktiviert wurde. Ich wähle dann immer die Option Belichtung, bei der das Bild im Sucher so angezeigt wird, wie es aufgenommen werden würde. So kann man direkt sehen, ob eine Aufnahme korrekt, über- oder unterbelichtet erfolgen würde.
Mit der Option Deaktiv. ist das Sucherbild unabhängig von den Belichtungseinstellungen immer gleich hell, ähnlich wie man es von Spiegelreflexkameras gewohnt war. Diese Option ist bei Blitzaufnahmen hilfreich, bei denen man mit der Belichtungssimulation nur das dunkle Bild ohne die Blitzaufhellung sehen würde. Gleiches gilt auch für die folgende Option Opt.Sucher simul.
Aufnahme-Assist. (9/9)
Display-Bildr. einst.
Steht bei mir immer auf „Flüssig“, also 120Hz, da das Bild im Sucher dadurch insbesondere bei Schwenks deutlich ruhiger wird und Motive dadurch besser verfolgt werden können. Dei einstellung verbraucht dafür etwas mehr Strom.
Überhaupt, der Sucher: Seine Auflösung ist so hoch, dass ich den optischen Sucher einer klassischen DSLR nicht mehr vermisse. Im Dunklen ist der Blick durch den Sucher sogar besser (da deutlich heller) als bei einer DSLR. Die R5 Mark II bietet bei hellem Umgebungslicht ein deutlich helleres Sucherbild als die R5, so dass bei ihr der Sucher bei Sonnenschein deutlich besser einzusehen ist als noch bei der Vorgängerin.
Autom.Absch.Temp.
Die EOS R5 Mark II enthält potente Mikrochips, die die Kamera bei kontinuierlicher Benutzung, insbesondere beim Video-Betrieb in hoher Auflösung und auch mit der Funktion Voraufnahme, deutlich erwärmen können. Irgendwann kann so eine Schwelle erreicht werden, wo sich die Kamera abschaltet. Mit der Option Hoch wird diese Schwelle erhöht, die Kamera kann sich dann spürbar deulich mehr erwärmen, man kann sie aber auch länger benutzen. Ich habe die Option Hoch gewählt.
AF-Menu
AF-Funkt./Bereich (1/7)
AF-Betrieb
Wie gewohnt, steht der AF-Betrieb bei mir immer auf „SERVO“, da ich die Fokussierung immer vom Auslöser trenne. Ich fokussiere bei Bedarf mit dem Daumen (BBF - Back Button Focus), der Zeigefinger startet nur die Belichtungsmessung und löst aus. Wenn ich also eine Fokussierung nicht mehr ändern möchte, nehme ich einfach meinen Daumen vom AF-Button und habe somit denselben Effekt wie im „ONE SHOT“ Modus.
AF-Bereich
Nicht wundern: hier habe ich den AF Bereich auf Spot-AF ohne Verfolgung () gesetzt. Das wird der Modus, der hinterher auf meiner linken Back-Button-Fokustaste „AF-ON“ liegen wird. Ich nutze diesen Modus, wenn ich ganz gezielt ein kleines Motiv fokussieren will, z.B. einen Vogel durch eine Astlücke oder einen Zaun hindurch. Die KI-gesteuerten Verfolgungsmodi lege ich später auf die beiden anderen Tasten. Die übrigen Funktionen sind dann zunächst ausgegraut und irrelevant.
Servo-AF-Charakt. (3/7)
Hier lohnt es sich für die eigenen Aufnahmesituationen etwas herumzuexperimentieren. Ich habe derzeit „M“ eingestellt, und dabei die AI Servo Reaktion noch auf -2 weiter heruntergeregelt, so dass der Fokus am einmal erfassten Motiv kleben bleibt. Ausserdem habe ich Nachführ Beschl/Verzög auf -1 gesetzt. Mit diesen Einstellungen gelingt es mir am Besten bewegliche Motive zu verfolgen.
Tasten anpassen
Wie ich es seit Jahren gewohnt bin, habe ich die Tastenbelegung auf das „Backbutton“ Fokussieren abgeändert. Dabei dient der Auslöser nur noch zur Belichtungsmessung und Aufnahme, die Fokussierung erfolgt separat durch die entsprechende Daumen-Taste „AF-ON“. Ich verwende diese Methode bereits seit vielen Jahren an allen meinen Kameras.
Ein besonderes Feature der Canon EOS R5 Mark II ist der intelligente Fokus-Algorithmus, der Personen, Tiere, Fahrzeuge, Köpfe, Gesichter und Augen erkennt. Um schnell reagieren zu können, habe ich daher diesmal, wie zuvor schon bei meiner EOS R5, wieder drei Tasten für unterschiedliche Fokussier-Modi gewählt.
- Mein erster Modus ist zunächst, wie oben bereits erwähnt, der Spot-Autofokus ohne Verfolgung, dieser liegt jetzt bereits auf der Taste AF-ON.
- Der zweite Modus liegt auf der AE-Lock-Taste (). Auf diese lege ich die intelligente Motiverkennung mit -verfolgung, ausgehend von einem verschiebbaren Auswahlfeld.
- Die dritte Taste, AF-Feldauswahl (), habe ich noch mit der Funktion AF-Augenerkennung belegt, die das gesamte Sucherbild nach Personen, Gesichtern und Augen durchsucht. Das ist manchmal für einen schnellen Schnappschuss hilfreich.
Somit stehen mir nun drei separate Tasten zur Auswahl des Fokus-Modus zur Verfügung, die von links nach rechts immer weitere Bereiche das Sucherfeldes berücksichtigen.
- Spot
- Person / Tier / Objekt im Nahbereich des Auswahlfeldes
- Person / Tier irgendwo im Bildbereich
Dafür habe ich im Menü „Tasten für Aufn. anpassen“ folgendes eingestellt:
Angepasste Bedienelemente bei Auf. (1/4)
Tasten für Auf. anpassen
Auslöser halb gedrückt
Wie oben bereits erwähnt, verwende ich den Auslöser nicht zum fokussieren. Daher habe ich hier „Messung Start“ gewählt. Alternativ kann auch AE-Speicherung bei gedrückter Taste ausgewählt werden, dann wird die Belichtungssteuerung gespeichert und für alle folgenden Aufnahmen verwendet, bis der Auslöser vollständig losgelassen wird. Das hat mich allerdings manchmal bei Aufnahmeserien einige Bilder gekostet, wenn z.B. Tiere vom Schatten in sonnige Bereiche wechselten und die Aufnahmen dadurch dann plötzlich völlig überbelichtet wurden. Seitdem belasse ich es bei „Messung Start“
M-Fn
Den M-Fn Button vorne am Griff nutze ich ausschließlich um ISO-Werte und Auslösemodi zu ändern. Die ISO-Einstellung lasse ich dabei in den meisten Fällen auf AUTO. Bei geplanten Langzeitaufnahmen oder vom Stativ wähle ich fest die niedrigste ISO Stufe 100.
Ich verwende dazu für die Taste M-Fn die erste Option DIAL FUNC und wähle in der Detailansicht (Mit Taste INFO zu erreichen) die beiden Optionen ISO und Betriebsart () jeweils in der ersten linken Spalte. Alle anderen Feldern schalte ich aus (OFF). So kann man dann einfach nach Druck auf die Taste M-FN mit dem vorderen Wählrad den ISO Wert und mit dem Daumendrehrad den Auslösemodus verstellen.
AF-ON
Diese Taste dient mir dazu, kleine Motive durch Lücken hindurch zu fokussieren, beispielsweise einen kleinen Vogel in einem Baum. Die Verfolgung schalte ich dabei bewusst aus. Folgende Einstellungen in der Detaileinstellung über die „Info“-Taste erlauben das:
- AF-Startpunkt: Man. ausgewähltes AF-Messfeld
- AF-Betrieb: Servo
- AF-Methode:
- alle anderen Optionen habe ich abgewählt
AE Lock-Taste ()
Für diese Taste habe ich den ersten Menüpunkt „Messung und AF Start“ gewählt. In der Detaileinstellung, die man durch Druck auf die „INFO“-Taste öffnet, habe ich eingestellt:
- AF-Startpunkt: Man. ausgewähltes AF-Messfeld
- AF-Betrieb: Servo
- AF-Bereich: Spot ()
- Nachf. ges. Ber. Servo-AF: On
- Augenerkennung: Auto
- alle anderen Optionen habe ich abgewählt
In diesem Modus kann man zuerst das kleine im Sucher sichtbare AF-Feld ungefähr dort positionieren, wo man fokussiern will. Wenn sich dort ein Mensch oder Tier befindet, versucht die Kamera die Augen zu lokalisieren und auf diese zu fokussieren. Das gelingt hervorragend auch bei Vögeln:
Das initiale Fokusfeld erlaubt es auch, aus mehreren Personen oder Tieren die-/ dasjenige herauszusuchen, auf die/ das fokussiert werden soll. Solange die AE Lock-Taste () gedrückt wird, bleibt der Fokus dann am gewählten Motiv „kleben“, wenn sich das Motiv bewegt oder man die Kamera verschwenkt.
AF-Feld-Taste ()
Schon bei der EOS R5 habe ich auch noch eine dritte Taste für den AF belegt, die AF-Feld-Taste. Da ich die AF-Feldauswahl auch bequem über das Q-Menu erreiche und diese Funktion auch nur extrem selten nutze, benötige ich die Taste dafür nicht mehr.
Stattdessen habe ich sie nun mit der AF-Augenerkennung belegt. Im Unterschied zu der Funktion der AE-Lock Taste, die ich oben beschrieben habe, berücksichtigt die AF-Augenerkennung sofort das gesamte Sucherbild und geht nicht vom voreingestellten Fokusfeld aus. Diese Funktion ist hilfreich für Schnappschüsse, wenn es einmal sehr schnell gehen soll.
SET-Taste
Die „Set“-Taste in der Mitte des rückseitigen Wählrades habe ich mit der Lupenfunktion () belegt.
Multi-Controller
Der „Multi-Controller“ genannte kleine Joystick rechts neben dem Sucher dient dazu, den Fokuspunkt zu verschieben. Das nutze ich sehr häufig und habe hier immer die Option „Direktauswahl AF-Feld“ () aktiviert. Mit „OFF“ kann man ihn abschalten, warum auch immer. Übrigens: ein Druck auf den Joystick zentriert das Auswahlfeld in der Sucherbildmitte - sehr nützlich.
Wahlr./St.-ring anpassen
Um auch im manuellen Modus alle Belichtungsfaktoren bequem anpassen zu können, habe ich die Wählräder wie folgt belegt:
- Vorne: Tv - Belichtungszeit
- Hinten +/- Belichtungskorrekturfaktor
- Daumenrad: Av - Blendensteuerung
- Steuerring am Objektiv / Mount-Adapter: ISO-Wert (fakultativ)
Da ich meist mit Auto-ISO arbeite, hat sich diese Einstellung bei mir so gut bewährt.
Das sind, kurz zusammengefasst, meine wesentlichen Einstellungen. Alles weitere empfehle ich selbst einmal auszuprobieren. Die Konfigurationsmöglichkeiten der EOS R5 Mark II sind äußerst umfangreich, jeder muss da selbst seine Vorlieben finden.
Ich empfehle abschließend, sehr häufig genutzte Einstellungen im My Menu aufzunehmen, da es sonst sehr auwendig ist, die gewünschten Punkte im umfangreichen Menübaum wiederzufinden. Vieles kann im übrigen auch bequem über das Q-Menü erreicht werden.
Zubehör
Jede neue Kamera benötigt auch neues Zubehör, das man beim Kauf mit bedenken sollte.
Energie…
Mit der Canon EOS R5 Mark II wurde wieder ein neuer Akku-Typ, der LP-E6P* mitgeliefert. Da die R5 Mark II deutlich mehr Prozessorleistung liefert, benötigt sie für mache Funktionen höhere Stromstärken, als die bisherigen LP-E6N(H) Akkus liefern konnten. Nur der neue Akku LP-E6P liefert diese in ausreichender Stärke.
Zwar können auch die älteren Akku-Modelle LP-E6N und LP-E6NH (nicht hingegegen der alte LP-E6) in der R5 Mark II verwendet werden, bei ihnen ergeben sich aber deutliche Funktionsseinschränkungen:
- Die Netzwerkverbindung (WLAN/Kabel-LAN) ist nicht verfügbar
- Die Geschwindigkeit für Reihenaufnahmen ist reduziert
- Die Auswahl von 8K RAW oder SRAW-Videoaufnahmen, feiner Bildqualität und Bildraten von 240/200/120/100/60/50 Bildern / Sek. ist nicht möglich
- Die HDMI-RAW-Ausgabe ist nicht verfügbar
- Fotoaufnahmen während Video-Aufnahmen sind nicht möglich
- Filmaufnahmen mit hoher Bildrate werden nicht unterstützt
- Die Funktion Voraufnahme ist nicht verfügbar.
Insgesamt sind das schon bedeutende Einschränkungen, so dass ich mir zuallererst einen zweiten Original Canon LP-E6P Akku* zugelegt habe.
Wie gewohnt, ist der Preis der Canon Originalakkus (OVP €129,-) wieder sehr hoch. Leider gibt es bisher meines Wissens aber noch keine funktionierenden Nachbau-Akkus, so dass man um den Kauf des Originals derzeit nicht herumkommt. Wenn Nachbauten verfügbar sein werden, werde ich diese testen und nachberichten.
Übrigens passt zwar der Batteriegriff der EOS R5 auch an die Mark II - aber mit einem gravierenden Nachteil: er unterstützt die Hochstromfähigkeit der neuen LP-E6P Akkus nicht, so dass auch bei Verwendung der neuen Akkus in ihm die oben genannten Beschränkungen gelten. Also muss dann leider auch wieder ein neuer Batteriegriff her ☹️.
Für die R5 Mark II bietet Canon derzeit dafür sogar drei verschiedene Modelle an: den BG-R20, Nachfolger des BG-R10 der R5, den BG-R20EP mit zusätzlichem 2.5GB Ethernet Anschluss und den Cooling Fan CF-R20EP Griff, der die Kamera mit einem eingebauten Ventilator über Belüftungsöffnungen kühlen und so einen längeren Video-Betrieb erlauben soll.
Für die meisten Fotografen wird vermutlich der „einfache“ BG-R20* am sinnvollsten sein, da er über doppelte Akkuaufnahmen und Steuerelemente im Batteriegriff für Hochformataufnahmen verfügt. Allerdings ruft Canon auch dafür einen sehr hohen Preis auf (OVP €499,-).
Die Akkus können sowohl in der Kamera als auch im Batteriegriff komfortabel über den USB-C Anschluss der Kamera, als auch im mitgelieferten original Canon Ladegerät geladen werden. Mit einem USB-C Netzteil oder auch einer Powerbank kann die Kamera auch betrieben werden, es muss aber trotzdem ein Akku eingelegt sein. Dazu wird jedoch ein Netzteil mit PD - (Power-Delivery) - Funktion benötigt.
Ich nutze dazu das Anker PowerPort 5-Port USB C Ladegerät 60W*, das über 4 zusätzlich integrierte USB-A Buchsen das gleichzeitige Laden mehrerer weitere Geräte wie z.B. Handies oder Tablets erlaubt.
Als Alternative für unterwegs ist auch das Laden oder Betreiben der Kamera über eine Powerbank möglich. Wichtig ist dabei, dass diese ebenfalls über die PD- (Power-Delivery) Funktion verfügt. Hier eine Auswahl von PD-fähigen Powerbänken* unterschiedlicher Kapazitäten auf amazon.
Wichtig: Das verwendete Lade-Kabel MUSS auf beiden Seiten einen USB-C Stecker aufweisen und auch PD-fähig sein. Kabel mit USB-A Anschlüssen auf einer Seite funktionieren nicht. Geeignete USB-C-Kabel gibt es in unterschiedlichen Längen z.B. bei amazon* oder auch bei eBay*.
Speicherkarten
Die EOS R5 Mark II verfügt wie die Vorgängerin über zwei Speicherkarten-Slots. In dem SD-Karten-Slot verwende ich meine bereits vorhandenen 128GB SD-Karten. Diese nutze ich allerdings nur als „Überlauf“, falls die hauptsächlich verwendete CF-Express-Karte einmal voll sein sollte - was mir allerdings noch nie passiert ist.
Wenn es auf Geschwindigkeit ankommt oder in 8K-RAW gefilmt werden soll, reicht die Geschwindigkeit auch der schnellsten SD UHS-II-Karten nicht aus und eine CF-Express Karte muss dafür her. Aber nicht alle CF-Express Karten liefern die dazu notwendige Geschwindigkeit. Zwar verspricht der Aufdruck oft ausreichende Geschwindigkeiten von über 1000MB/s, aber nur die größeren Karten (> 512GB) können diese Geschwindigkeit auch über längere Zeiträume, wie sie beim Filmen notwendig sind, halten.
Da die üblichen Flash-Chips derzeit ca. 128GB speichern, verfügen Karten ab einer Größe von 512GB üblicherweise über mindestens 4 Chips, auf die sie gleichzeitig schreiben können. Sie sind dadurch deutlich schneller, als die kleinen Karten mit nur einem oder zwei Flash Chips. Die kleineren Karten werden daher langsamer, wenn ihr interner Puffer einmal gefüllt ist, die 8K-RAW-Aufnahme bricht dann ab.
Ich empfehle daher, eine Karte mit mindestens 512GB Kapazität zu wählen, wenn vielleicht perspektivisch irgendwann doch einmal die leistungsstärkeren Video-Modi genutzt werden sollen.
Insgesamt sind die CF-Express-Karten in den letzten Jahren etwas günstiger geworden, dennoch ändern sich die Preise weiterhin rasch, ein Vergleich z.B. bei eBay* lohnt sich daher sehr.
Für meine EOS R5 hatte ich mich für eine CF-Express Karte von Wise mit 512GB* entschieden, die damals mit ca. 400,-€ das bei weitem günstigste Preis-/ Leistungsverhältnis bot (aktuelle Angebote bei eBay*). Sie hat in den vergangen vier Jahren immer problemlos funktioniert. Weitere 512GB CFexpress Karten gibt es z.B. hier bei amazon*.
Als neue Karte für die Canon EOS R5 Mark II habe ich nach längerer Recherche aber nun eine 1TB CF-Express Karte vom chinesischen Hersteller THREE COLOUR DOGFISH* für einen sehr günstigen Preis (€259,-) gekauft. Ich habe sie vor der ersten Verwendung intensiv mit dem sehr empfehlenswerten Tool H2TESTW von heise überprüft und sie funktioniert wunderbar. Auch sie kann ich daher empfehlen.
Als Kartenleser verwende ich einen SanDisk Extreme PRO CFexpress Card Reader*.
Displayschutz
Wie bei den Displays meiner bisherigen Kameras, habe ich auch an der R5 Mark II einen Displayschutz angebracht, da ein Touch-Display - auch durch die Schwenkbarkeit - beansprucht wird, als z.B. das festmontierte Display der Canon 5DS R. Ich habe mich diesmal für den ULBTER Displayschutz* entschieden, da dieser als erster verfügbar war. Im Set sind außer je zwei Displaygläsern für das Schwenk- und Schulterdisplay noch Mikrofaser- und Reinigungstücher enthalten. Die Montage war wieder absolut problemlos. Montiert sind die Gläser kaum wahrnehmbar.
Das Glas ist sehr dünn und behindert auch nicht das vollständige Einklappen des Displays zur Kamera hin. Es macht einen sehr wertigen Eindruck, und hat laut Angabe von ULBTER eine Härte von 9H. Auch die Touch-Bedienung des Displays ist durch das Schutzglas nicht beeinträchtigt.
Resumée
Nach nunmehr ersten Wochen mit der R5 Mark II bin ich sehr zufrieden mit der Kamera. Zwar ist vordergründig die Bildqualität und die Bildauflösung weitestgehend gleich geblieben, die sehr umfangreichen Detailverbesserungen finde ich dennoch sehr hilfreich. Insgesamt handelt es sich beider EOS R5 Mark II mehr um eine Evolution als eine Revolution.
Ist ein Umstieg von der R5 auf die R5 Mark II sinnvoll?Ich denke, es ist wie so oft:
Es kommt darauf an!
Um es auf den Punkt zu bringen: die wesentlichen Verbesserungen der R5 Mark II betreffen Action-Fotografen (Sport- / Tieraufnahmen) und Video-Enthusiasten. In diesen Bereichen ist die EOS R5 Mark II der Vorgängerin weit überlegen. Ich wünschte, ich hätte einige ihrer Funktionen auf meinen Afrika Safaris oder auch zuletzt in Costa Rica bereits zur Verfügung gehabt.
Die Geschwindigkeit und Bildqualität in diesen Bereichen erreicht absolutes Profi-Niveau. Die EOS R5 Mark II bietet dabei fast alle Möglichkeiten von Canons neuem Flaggschiff, der Canon EOS R1, die sie lediglich in der Serienbildgeschwindigkeit (40 statt 30 Bilder pro Sekunde) und dem Kreuz-AF-System übertrifft. Dafür hat die EOS R5 Mark II aber auch eine fast doppelt so hohe Sensorauflösung wie die EOS R1.
Wem das alles nicht wichtig ist, wer zum Beispiel seinen fotografischen Schwerpunkt in der beschaulichen Landschaftsfotografie sieht, dem reicht die EOS R5 (und auch z.B. eine EOS 5DS R, die sogar eine noch höhere Sensorauflösung von 50 Megapixeln hat) sicherlich völlig aus.
Die Canon EOS R5 ist nach wie vor eine hervorragende Kamera. Landschafts-Aufnahmen der EOS Mark II (siehe oben im Vergleich) sind von denen der Vorgängerin qualitativ kaum zu unterscheiden, rein messtechnisch hat die „alte“ R5 sogar einen noch höheren Dynamikumfang. Die EOS R5 ist zudem neu derzeit 1.200€ günstiger zu haben als die Mark II.
Es bleibt also die Qual der Wahl. Ich selbst bin aktuell noch unentschlossen, ob ich meine R5 als Zweitgehäuse behalte oder sie in gute Hände abgebe…
Weiteres Informationsmaterial
Inzwischen finden sich bereits viele weitere interessante Erfahrungsberichte zum Canon R-System hier auf meiner Website:
Focus-Stacking bzw. -Bracketing mit der EOS R5 oder R6
Die Canon EOS R5 Mark II , R5 und R6 bieten nunmehr die Funktion Focus Bracketing. Mit dieser Funktion nimmt die Kamera mehrere Bilder rasch hintereinander auf und verschiebt die Fokusebene zwischen diesen in definierten kleinen Schritten. In der Nachbearbeitung können diese dann zu einem Bild mit erweitertem Schärfebereich verrechnet werden. Man nennt dieses Verfahren Focus Stacking. In meinem Bericht erläutere ich, was damit möglich ist und welche Software zur Nachverarbeitung benötigt wird.
Focus Stacking mit der Canon EOS R5 (oder R6) - Einstellungen
Hier habe ich die Focus Bracketing Einstellungen genauer untersucht.
Objektive und Adapter
Diese vier Berichte beschäftigen sich mit den Objektiven zur EOS R5, sie gelten unverändert auch für die EOS R5 Mark II. Müssen es immer neue RF-Mount Objektive sein, oder kann man auch gut mit den eventuell bereits vorhandenen oder auch günstig gebraucht erhältlichen EF-Objektiven arbeiten? Welche Möglichkeiten bieten die Canon Mount Adaper EF-EOS R?
Vergleich der EF und RF Version des 24-105 f/4L IS an der Canon EOS R5
Vergleich des Canon RF 24-105 f/4L mit dem EF 24-70 f/2.8L II an der EOS R5
Der Canon EF-Mount lebt - das EF 100-400 f/4.5-5.6L IS II USM an der EOS R5
Drop-In Filter Mount Adapter EF-EOS R mit C-PL Polfilter
Alle meine Berichte zur Canon EOS R5
So, das soll zunächst einmal reichen, weiteres folgt demnächst…
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