Canon EOS R5 Mark II - erste Erfahrungen

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Wie zuvor bereits erwähnt, habe ich die neue Canon EOS R5 Mark II bereits am Tage ihrer ers­ten Prä­sen­ta­ti­on direkt bestellt und sie auch dann mit der ers­ten Lie­fe­rung bereits erhal­ten. Wie damals ver­spro­chen, folgt hier nun ein ers­ter Erfah­rungs­be­richt. Auf die tech­ni­schen Details der R5 Mark II möch­te ich hier nicht näher ein­ge­hen, sie sind sicher­lich jedem, der dies hier liest, bereits aus ande­ren Test­be­rich­ten hin­rei­chend bekannt. Alle Daten der Kame­ra fin­det man auch hier direkt bei Canon.

Hier geht es mir eher um mei­ne per­sön­li­chen Erfah­run­gen in den ers­ten Tagen mit ihr. Ich nut­ze sie aktu­ell noch par­al­lel mit mei­ner seit vier Jah­ren aus­führ­lich erprob­ten Vor­gän­ge­rin, der Canon EOS R5.

Warum Canon EOS R5 Mark II?

Was hat mich zum Upgrade moti­viert? Was sind die Vor­tei­le der R5 Mark II gegen­über der R5?

Neben dem bei mir doch zuge­ge­be­ner­ma­ßen lei­der vor­han­den G.A.S. (Gear Acqui­si­ti­on Syn­dro­me), haben mich ins­be­son­de­re das noch wei­ter ver­bes­ser­te AF-Sys­tem und die Mög­lich­keit der „Vor­auf­nah­me“ an der EOS R5 Mark II beson­ders gereizt. 

Ich wer­de die­sen Bei­trag mit der Zeit und wei­te­rer Erfah­rung mit der Kame­ra nach und nach erweitern.

Was ist neu?

Voraufnahme

Mit die­ser Funk­ti­on wer­den bei halb gedrück­tem Aus­lö­ser im Seri­en­bild-Modus bis zu 15 Bil­der kon­ti­nu­ier­lich gespei­chert, bevor der Aus­lö­ser ganz durch­ge­drückt wird. Bei der höchs­ten ver­füg­ba­ren Seri­en­bild­ge­schwin­dig­keit der R5 Mark II von 30 Bil­dern pro Sekun­de hat man somit bereits 15 Auf­nah­men der 1/2 Sekun­de vor der eigent­li­chen Aus­lö­sung zur Ver­fü­gung. Das ist ins­be­son­de­re hilf­reich, um star­ten­de Vögel oder auch ande­re schnel­le Action Sequen­zen aufzunehmen. 

Letz­te­res hat­te mich bereits zuvor moti­viert, genau dafür die Canon EOS R7 für unse­ren Cos­ta Rica Urlaub zu kau­fen. Wegen des bei der R7 aus­ge­präg­ten Rol­ling Shut­ters und der umständ­li­chen Bear­bei­tung der Vor­auf­nah­me-Bil­der hat­te die­se sich dafür jedoch nicht bewährt.

AF-Geschwindigkeit

Das AF-Sys­tem der EOS R5 Mark II ist deut­lich ver­bes­sert wor­den und ent­spricht in Umfang und Pro­fes­sio­na­li­tät wei­test­ge­hend dem­je­ni­gen des neu­en Canon EOS Spit­zen­mo­dells, der Canon EOS R1, die gleich­zei­tig mit ihr ange­kün­digt wurde.

Durch die Ver­wen­dung eines BSI / Sta­cked Sen­sors ist die Aus­le­se­ge­schwin­dig­keit des Sen­sors deut­lich schnel­ler gewor­den. Das schlägt sich nicht nur in einer schnel­le­ren Seri­en­bild­ge­schwin­dig­keit von nun­mehr 30 Bil­dern pro Sekun­de nie­der. Auch die AF-Geschwin­dig­keit legt zu, da dadurch auch die Ent­fer­nungs­mes­sung über den Dual-Pixel AF so deut­lich schnel­ler und häu­fi­ger abläuft.

Die R5 Mark II ver­fügt nun, wie auch die neue R1, zusätz­lich über einen sepa­ra­ten KI-Copro­zes­sor, der kon­ti­nu­ier­lich die Sen­sor­da­ten ana­ly­siert. Dadurch kön­nen Per­so­nen, Tie­re und Augen noch viel schnel­ler erkannt wer­den, als bei der in die­ser Bezie­hung bereits sehr guten Vor­gän­ge­rin. Dies ergibt eine ver­blüf­fen­de AF-Erfah­rung: Manch­mal fin­det der AF die Augen eines Tie­res schnel­ler, als ich es über­haupt im Sucher erkenne!

Auch der soge­nann­te Rol­ling Shut­ter Effekt konn­te deut­lich redu­ziert wer­den, er war aber bereits bei der Vor­gän­ge­rin mei­ner Erfah­rung nach unproblematisch.

Elektronischer Verschluss

Sehr posi­tiv ist nun auch, dass der elek­tro­ni­sche Ver­schluss durch den ver­wen­de­ten Sta­cked / BSI Sen­sor extrem ver­bes­sert wur­de. Er kann nun im gesam­ten Ver­schluss­zei­ten­be­reich ver­wen­det wer­den und erlaubt als kür­zes­te Ver­schluss­zeit nun sogar 1/32.000 Sekun­de. Somit kann ich mein sehr geschätz­tes Canon EF 85mm f/1.2L IS II nun auch tags­über bei Offen­blen­de ohne ND-Fil­ter nut­zen. Auch mit dem elek­tro­ni­schen Ver­schluss ver­ar­bei­tet die Mark II nun vol­le 14 Bit pro Farb­ka­nal, die Vor­gän­ge­rin nutz­te dabei nur 12 Bit, was bei ihr zu einem deut­lich schlech­te­rem Dyna­mik­um­fang und Rausch­ver­hal­ten mit dem elek­tro­ni­schen Ver­schluss führte.

Aus­ser­dem ist nun sogar der Blitz­be­trieb mit dem elek­tro­ni­schen Ver­schluss mög­lich. Dies kann die EOS R5 nicht, bei ihr sind auch Lang­zeit­be­lich­tun­gen mit dem elek­tro­ni­schen Ver­schluss nur bis zu 1/2 Sekun­de mög­lich - das hat mich beim Fokus Stack­ing manch­mal gestört.

Alles in allem kann man nun bei der EOS R5 Mark II den elek­tro­ni­schen Ver­schluss eigent­lich immer ein­ge­stellt las­sen. Ein klei­ner Nach­teil die­ses Vor­ge­hens ist aller­dings, dass der Dyna­mik­um­fang auch bei der Mark II damit bis ISO 800 um ca. 1/2 Blen­den­stu­fe gerin­ger wird (sie­he hier bei Pho­tons to Pho­tos). Das ist aller­dings wohl nur sehr sel­ten tat­säch­lich sicht­bar, bei der R5 betrug die­se Dif­fe­renz übri­gens sogar 1 1/3 Blen­den­stu­fen.

Serienbildgeschwindigkeit

Wie bereits bekannt, kann die EOS R5 Mark II mit dem elek­tro­ni­schen Ver­schluss nun bis zu 30 Bil­der pro Sekun­de auf­neh­men. Die Vor­gän­ge­rin schaff­te damit „nur“ 20 Bil­der pro Sekun­de. Unver­ständ­li­cher­wei­se liess sich bei ihr die­se Geschwin­dig­keit aber nicht redu­zie­ren. Man benö­tigt aber halt nicht immer die vol­le Geschwin­dig­keit, manch­mal rei­chen halt auch 10 Bil­der oder weni­ger in der Sekun­de, das funk­tio­nier­te beim Vor­gän­ger­mo­dell nur mit dem mecha­ni­schen Verschluss. 

Bei der R5 Mark II lässt sich nun end­lich auch die Seri­en­bild­ge­schwin­dig­keit mit dem elek­tro­ni­schen Ver­schluss im Bereich von 30 bis hin­un­ter zu 1 Bild pro Sekun­de fein­stu­fig einstellen.

Video

Auch die Video-Modi sind umfang­rei­cher gewor­den. Beson­ders zu erwäh­nen ist dabei die Unter­stüt­zung von C-Log 2, was den Dyna­mik­um­fang stark erhöht und bis­her nur in den Cine­ma-Kame­ras von Canon zu fin­den war. Da ich die Kame­ra aber pri­mär zum Foto­gra­fi­ern nut­ze, will ich die­sen Bereich hier nicht wei­ter aus­füh­ren, dazu gibt es bereits eini­ge viel kom­pe­ten­te­re Berich­te im Netz.

Sucher & Augensteuerung

Die Augen­steue­rung, die die R5 Mark II auch bie­tet, habe ich zwar kurz getes­tet, dabei aber fest­ge­stellt, dass sie bei mir als Bril­len­trä­ger nicht gut funk­tio­niert. Aktu­ell nut­ze ich sie daher (noch?) nicht, wer­de sie aber even­tu­ell spä­ter noch ein­mal aus­pro­bie­ren und ggf. nach­be­rich­ten. Das Sucher­bild an sich ist im Ver­gleich zur R5 gleich groß geblie­ben und hat die­sel­be Auf­lö­sung. Es ist jedoch im direk­ten Ver­gleich deut­lich hel­ler, was ins­be­son­de­re bei hel­lem Son­nen­licht sehr ange­nehm ist.

Menusteuerung und Bedienung

Das Menu hat nun im Ver­gleich zur Vor­gän­ge­rin einen zusätz­li­chen Punkt zur Ein­stel­lung der Bedien­ele­men­te () erhal­ten, der die Kon­fi­gu­ra­ti­on erleich­tert. Bei der EOS R5 waren die­se Punk­te teil­wei­se auf meh­re­re Unter­me­nüs ver­teilt. Die Auto­fo­kus Cases 1-4 der Vor­gän­ge­rin sind weg­ge­fal­len, die Mark II wählt auf Wunsch die sinn­vol­len Ein­stel­lun­gen selbsttätig.

Alles in allem ist die Hap­tik und Bedie­nung im Ver­gleich zur Vor­gän­ge­rin gleich geblie­ben, was die Ein­ar­bei­tung in die neue Kame­ra ein­fach macht. Eine wesent­li­che Umstel­lung erfor­dert jedoch der neu posi­tio­nier­te Ein/Aus Schalter:

Die­ser ist nun auf die rech­te Sei­te der Kame­ra direkt vor den Mode-Schal­ter gewan­dert. An der Stel­le des Ein/Aus Schal­ters der Vor­gän­ge­rin befin­det sich nun ein Umschal­ter zwi­schen Video- und Foto­mo­dus. Wer, wie ich, mit der Vor­gän­ge­rin gut ver­traut war, wird nun intui­tiv statt die Kame­ra aus­zu­schal­ten, immer wie­der den Video­mo­dus wäh­len. Das irri­tiert ins­be­son­de­re, wenn man bei­de Kame­ras par­al­lel betreibt.

Im Grund­satz fin­de ich aber die neue Posi­ti­on des Ein/Aus Schal­ters rechts bes­ser, da man so die Kame­ra bequem mit einer Hand ein- und aus­schal­ten kann. Bei der R5 benö­tig­te ich dazu immer bei­de Hände.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Andreas

    Sehr geehr­ter Herr Dr..Neukamp,
    zur Ent­schei­dungs­fin­dung für die Anschaf­fung einer neu­en Kame­ra, durch­su­che ich z.Zt. das Netz nach Infor­ma­tio­nen. Dadurch bin ich auch auf Ihre Web­sei­te gestoßen.
    Es ist mir ein­fach mail ein Bedürf­nis Ihnen mei­ne Hoch­ach­tung zum Aus­druck zu bringen.
    Da steckt viel Arbeit und Herz­blut drin. Ich wün­sche Ihnen noch lan­ge Freu­de an Ihrem Hob­by und vie­le schö­ne „Augen­bli­cke“!
    Mit freund­li­chen Grüßen
    Andre­as S.

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