Bereits seit einigen Jahre benutze ich DJI-Drohnen, um meine Fotografie „in höhere Gefielde verlagern zu können“. Die Video-Modi der Drohnen nutze ich hingegen (bisher) kaum, ich bin weiterhin mehr an der Standbildqualität interessiert. Zuletzt habe ich dazu gerne meine DJI Air 3 verwendet, die neben der üblichen 24mm-äquivalenten Weitwinkelbrennweite auch ein leichtes Teleobjektiv bot. Die Fotoqualität der Air 3 habe ich hier bereits ausführlich getestet.
Fotoqualität
Leider habe ich den Eindruck, dass die aktuellen DJI-Drohnen insbesondere auf ihre Video-Qualität hin optimiert werden. Jede neue Generation bietet da immer neue Features. Bedauerlicherweise wird aber die Fotofraktion, zu der ja auch ich gehöre, etwas stiefmütterlich behandelt.
Als Fotograf wünsche ich mir eine möglichst hohe Bildauflösung und einen großen Dynamikumfang. Es kommt dafür - neben der natürlich notwendigen guten Objektivqualität - insbesondere auf Sensorauflösung und -größe an.
Im Smartphonebereich und bei aktuellen Consumerdrohnen wurden in den besseren Modellen bisher Sensoren im 1/1,3 Zoll Format eingesetzt. Die nächstgrößeren 1 Zoll Sensoren waren bisher besseren Kompaktkameras wie z.B. der Sony RX100 Serie vorbehalten. Die Vorgängerin der Air 3, die Air 2s, hatte zwar auch bereits einen 1Zoll Sensor, leider aber mit einer Auflösung von nur 20 Megapixeln, die mir nicht mehr ausreichte. Nun hat DJI eine Nachfolgerin der Air 3 herausgebracht, die
DJI Air 3s
Die neue Air 3s verspricht dabei nun für Fotografen eine wesentliche Verbesserung. Sie verfügt wieder über einen 1 Zoll großen Sensor und hat eine Auflösung von 50 Megapixeln - das ist mehr als diejenige meiner Canon EOS R5 Mark II.
Was ist neu?
Neben vielen weiteren Verbesserungen gegenüber der Vorgängerin hat mich daher besonders die Qualität des neuen 1 Zoll große Sensor (12.80 x 9,60mm) interessiert. Die Air 3 hatte noch einen 1/1.3″ großen Sensor (9,98 x7.50mm). Der neue Sensor ist somit bei fast gleicher Auflösung (50 vs 48 Megapixel) um 64% größer, was eine bessere Bildqualität mit weniger Rauschen und höherem Dynamikumfang verspricht.
Leider handelt es sich aber weiterhin, wie bereits seit der Mini 3 Pro üblich, um ein Quad-Bayer Design, das die Farbauflösung reduziert und die Nachbearbeitung der hochauflösenden Fotos erschwert.
Außerdem bietet die Air 3s gegenüber der Vorgängerin noch einige weitere willkommene Verbesserungen:
- Sie verfügt über eine verbesserte Rundum-Hinderniserkennung. Zum einen sind die passiven optischen Sensoren gegenüber der Air 3 deutlich lichtstärker, so dass sie auch bei geringerer Helligkeit noch funktionieren. Außerdem bringt die Air 3s nun ein aktives Hinderniserkennungssystem (Lidar) nach vorne mit, das selbst in absoluter Dunkelheit funktioniert.
- Die optischen Hinderniserkennungs-Kameras können auch genutzt werden, um während des Fluges die Umgebung zu beobachten. So ist es z.B. möglich, unter Sicht rückwärts zu fliegen und gleichzeitig ein Video nach vorne aufzunehmen. Erstmalig wird jetzt auch der Blick nach unten unterstützt.
- Auch die intelligente Rückkehr bei Signalverlust oder bei manuellem auslösen der Return-to-home Funktion wurde verbessert. Die Air 3s findet nun auch dann den Weg zurück zum Startpunkt, wenn dort noch kein GPS-Lock vorlag. Die bisherigen DJI Drohnen flogen hingegen immer zu dem Ort zurück, an dem sie den ersten GPS-Lock erhalten hatten - das war nicht immer der echte Startpunkt.
- Ein besonderes Schmankerl für uns Fotografen ist die neue Funktion „Freies Panorama“. Damit kann man nun ein beliebig großes Areal für ein Panoramabild auswählen. Der Bereich wird einfach definiert, indem man die Ecken des gewünschten Panoramabereichs markiert. Die Air 3s berechnet dann automatisch die notwendige Anzahl der Einzelaufnahmen und führt diese danach automatisch durch. Und noch eine wichtige Verbesserung bietet diese Funktion: die Einzelbilder können nun endlich auch mit der vollen Sensorauflösung (50 bzw 48 Megapixel) beider Kameras aufgenommen werden. Die bisherigen Panoramafunktionen unterstützten nur Einzelbilder mit einer Auflösung von 12 Megapixel.
- Und noch eine kleine Verbesserung: der interne Speicher wurde auf immerhin 42GB erweitert. So kann man auch ohne SD-Karte noch reichlich Fotos und Videos aufnehmen.
Rechtliches
Die neue Air 3s ist, wie die Vorgängerin auch, bereits bei der Auslieferung in der EU-Drohnenklasse C1 zertifiziert. Die entsprechende Klassifizierung ist nun direkt auf der Drohne aufgedruckt. Die Vorgängerin hatte dafür noch einen Aufkleber an ihrer Unterseite, der leicht zu verlieren war. Die EU-C1 Zertifizierung erlaubt es, in der Kategorie Open A1 zu fliegen. Open A1 ist die Kategorie mit den geringsten Einschränkungen, in der früher nur Drohnen unter 250 Gramm fliegen durften. Nähere Informationen zu den Drohnenkategorien und Klassifizierungen gibt es direkt beim Luftfahrtbundesamt (LBA).
Für den Betrieb der Air 3s muss man allerdings den kleinen EU-Drohnenführerschein (EU-Kompetenznachweis) besitzen und beim LBA als Drohnenpilot registriert sein. Zudem muss eine Drohnen-Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden.
Dann darf man mit der DJI Air 3s auch in der Nähe von Menschen fliegen. Auch der Mindestabstand von 150 Metern zu Wohn- und Gewerbegebieten muss nicht mehr eingehalten werden. Unbeteiligte Personen dürfen mit der Air 3s allerdings nicht überflogen werden, anders als mit C0-Drohnen unter 250 g.
Kennzeichnungspflicht
Die DJI Air 3s muss vor ihrem ersten Einsatz doppelt gekennzeichnet werden:
Die bei der Registrierung als UAS-Betreiber vom Luftfahrtbundesamt (LBA) erhaltene UAS-Betreiber-ID muss außen an der Drohne lesbar angebracht werden. Zusätzlich muss sie auch in die Firmware der Air 3 eingetragen werden. Die Drohne sendet dann im Betrieb permanent ihre ID aus. Die Eintragung der Betreiber-ID erfolgt in der DJI Fly App.
Erste Erfahrungen
Ich habe mir die Air 3s wieder in der Fly More Combo mit 3 Akkus, Tasche, ND-Filtern und Ersatzpropellern gekauft. Da ich bereits von der Mini 4 Pro die RC2 Fernsteuerung mit eingebautem Bildschirm habe, wählte ich diesmal die €200,- günstigere Version mit der Fernbedienung RC-N2, die eine Klemmvorrichtung für ein Handy mitbringt und dieses als Display nutzt. Bei Bedarf kann ich beide Fernbedienungen somit sowohl mit der Air 3s als auch mit der Mini 4 Pro verwenden.
Ich habe in der Air 3 und nun auch in der Air 3s jeweils das von DJI angebotene Mobilfunk Modul eingebaut (DJI Mobilfunk-Dongle 2*). Damit lässt sich die Drohne unabhängig vom direkten Funkempfang der Fernbedienung zusätzlich über das Mobilfunknetz steuern. Dazu benötigt das Mobilfunk-Modul in der Air 3s allerdings eine eigene SIM-Datenkarte, ich verwende dazu eine Zweitkarte meines Telekom-Vertrags.
Die einfachere Fernsteuerung hat dabei den Vorteil, dass sie durch das verbundene Handy immer auch im Mobilfunknetz eingebucht ist, was die Steuerung der Drohne auch bei Signalverlust der O4 Funkverbindung über das Mobilfunknetz erlaubt. Das funktioniert wirklich wunderbar. Bei der Displayfernbedienung RC2 muss man immer selbst für eine Mobilfunkverbindung, z.B. per Smartphone-Hotspot, sorgen.
Bildqualität
Zwar ist auch das Potential eines 1 Zoll Sensors noch immer meilenweit von der Qualität eines 7mal größeren Sensors einer Vollformatkamera wie meiner Canon EOS R5 Mark II entfernt, aber immerhin sollte doch eine Verbesserung gegenüber der Air 3 sichtbar sein, oder?
Für einen ersten Test nahm ich die Air 3s, wie zuvor auch ihre Vorgängerinnen, zunächst mit zu unserem „Hausberg“, dem Desenberg mit seiner Burgruine. Leider war das Wetter an diesem Novembertag nicht sehr gut, für einen ersten Test musste es aber reichen. Es war übrigens auch sehr windig, was der Air 3s aber nur wenig ausmachte.
Ich habe wieder alle Bilder im RAW Format aufgenommen und wie üblich in Lightroom nach meinen Vorstellungen bearbeitet. Dazu gehörten neben der Anpassung der Grundeinstellungen auch Farbkorrekturen, HDR Bearbeitungen und KI-Entrauschungen.
Hier einige der Ergebnisse vom Jungfernflug:
Alles in allem bin ich in Anbetracht der schlechten Wetterverhältnisse von den Ergebnissen sehr angetan. Zugegebenermaßen benötigten die obigen Bilder der Air 3s aber wieder eine aufwendige Nachbearbeitung.
Normalerweise nutze ich für meine Fotografie eine Vollformat Systemkamera (aktuell Canon EOS R5 Mark II) mit hochwertigen Objektiven. Da kann naturgemäß der kleine Sensor der Air 3s nicht mithalten. Insbesondere das Rauschverhalten und der Dynamikumfang der Drohne sind deutlich schlechter.
Aber einiges kann man durch Rechenleistung im Sinne der „Computational Photography“ in der Nachbearbeitung mit mehreren unterschiedlich belichteten Einzelaufnahmen wettmachen.
Was moderne Smartphones da aktuell bieten, ist schon sehr beeindruckend. Als tiefergehenden Einstieg in die Thematik empfehle ich die Artikelserie Computational photography auf dpReview (englisch).
Leider reicht die Rechenleistung der Drohnen offenbar noch nicht an diejenige aktueller Smartphones heran, einiges kann aber auch nachträglich in der Nachbearbeitung erreicht werden.
Ich nutze bei meinen Drohnen dafür häufig Belichtungsreihen und nehme 5 Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtung (DJI Vorgabe: -1,3, -0,7, 0, +0,7, +1,3) auf. Die DJI Air 3s nimmt die 5 Aufnahmen ist sehr schneller Folge automatisch hintereinander auf.
Ich füge sie dann in Lightroom Classic (Menupunkt Foto>Zusammenfügen von Fotos>HDR…) zu einem HDR-Bild zusammen. Das funktioniert völlig problemlos. Etwaige Artefakte durch Bewegungen zwischen den Einzelaufnahmen entfernt Lightroom in der Regel sehr zuverlässig. Dieses Vorgehen verbessert sowohl das Rauschverhalten als auch den Dynamikumfang um fast 3 Stufen. Zwei der Bilder oben sind so aus Belichtungsreihen entstanden.
Bildvergleiche
Nun, die obigen Bilder sehen vergleichsweise gut aus, meine früheren Aufnahmen der Air 3 waren aber auch nicht wirklich schlecht. Es stellt sich nun die Frage, ob der gegenüber der Air 3 vergrößerte Sensor auch im direkten Vergleich bessere Ergebnisse liefert.
Um dies zu untersuchen, habe ich wieder, wie bereits bei meinem Test der DJI Air 3, Testaufnahmen der Air 3, der Air 3s, meines iPhone 15 Pro und meiner aktuellen Canon EOS R5 Mark II aus dem Fenster heraus aufgenommen. Alle Aufnahmen entstanden bei gleichbleibenden Lichtverhältnissen innerhalb weniger Minuten an einem sonnigen Spätvormittag bei strahlendem Sonnenschein jeweils im RAW Format.
Die Aufnahmen der Air 3 und Air 3s nahm ich mit weitestgehend identischen Einstellungen (1/2000s, f1.7 / f1.8, ISO 100) auf. Bei dem iPhone beließ ich es bei der Belichtungsautomatik. Die Canon R5 Mark II verwendete ich mit dem 24-70mm f/2.8L bei 24mm und f/8, um die maximale Qualität zu erreichen.
Da die für diesen Test erstellten Aufnahmen wegen des harten Sonnenlichts außerordentlich kontrastreich waren, eigneten sie sich auch sehr gut, um den Dynamikumfang und das Rauschverhalten in den Schattenpartien beurteilen zu können.
Ich habe dazu zunächst das Bild der DJI Air 3s nach meinen Vorstellungen bearbeitet. Da bei den Aufnahmen alle Kameras einen leicht unterschiedlichen Weißableich wählten, habe ich diesen jeweils mit der Pipette in Lightroom auf den mittelgrauen Rahmen des Hauses in der Bildmitte kalibriert. Ausserdem habe ich wegen der starken Kontraste die Lichter deutlich abgesenkt und die Schatten verstärkt. Hier meine Lightroom Einstellungen für das Bild der DJI Air 3s:
Anschließend habe ich in Lightroom in der Referenzansicht die übrigen Aufnahmen so bearbeitet, dass visuell eine möglichst große Übereinstimmung erreicht wurde.
Die übrigen Lightroom-Einstellungen, insbesondere Schärfung oder Farbkorrekturen, habe ich bewusst nicht verändert. Hier nun zunächst wieder die Gesamtübersicht der Bilder (jeweils verkleinert auf 2048 Pixel Seitenlänge):
Auch diesmal sind die Unterschiede in diesen verkleinerten Aufnahmen kaum sichtbar. Im Vergleich zur Air 3 ist der Bildausschnitt der Air 3s etwas weiter. Dies liegt vermutlich daran, dass in der DNG-Datei der Air 3 bereits ein Objektivprofil enthalten ist, das Lightroom automatisch anwendet und damit das Bild scheinbar etwas beschneidet. Bei der Air 3s fehlt dieses Profil (noch).
Wie sieht es nun aber beim „Pixel peepen“, also bei näherer Betrachtung der Details aus?
Bilddetails
Auch hier habe ich wieder in Lightroom Classic (Version 14.0.1) die Bilder auf 400% stark vergrößert und in der Vergleichsansicht nebeneinander gestellt.
Hier zunächst ein Ausschnitt aus der Bildmitte. Links jeweils das Bild der DJI Air 3s, rechts dasjenige der Air 3:
Ich denke, dass man hier bereits klar sehen kann, dass die Air 3s bessere Kontraste, weniger Rauschen und eine bessere Farbdynamik bietet. Die Ziegelfarbe entspricht bei der Air 3s auch eher dem Original. Zur besseren Sichtbarkeit zeige ich unten einen noch weiter vergrößerter Ausschnitt (800%) aus den obigen Bildern:
Hier sieht man auch, dass das Rauschmuster der Air 3s im Fenster deutlich angenehmer und „analoger“ als dasjenige der Air 3 erscheint.
Die bisherigen DJI Kameras mit dem 1/1,3″ Quad-Bayer Sensor neigen leider dazu, statt homogenem Rauschen unruhig erscheinende strichförmige Artefakte zu produzieren. Das ist auch hier im rechten Bild gut sichtbar. Ein großer Nachteil dieser Artefakte ist, dass sie mit allen gängigen Rauschverminderungs-Verfahren kaum wegzubekommen sind.
Diese Artefakte entstehen offenbar bereits in der Nachbearbeitung innerhalb der Drohne. Die DJI DNG-Dateien enthalten nämlich nicht wirklich reine Sensor Rohdaten, sie wurden bereits bearbeitet, insbesondere wurden dabei die gering aufgelösten Farbinfomation des verwendeten Quad-Bayer Sensors auf die einzelnen Pixel „verteilt“. Das Ergebnis ist dann eine sogenannte lineare DNG-Datei. Näheres zu diesem Problem habe ich bereits hier beschrieben.
Es handelt sich dabei um ein reines Software Problem, andere Hersteller beherrschen das De-Bayern deutlich besser. Mein iPhone 15Pro zum Beispiel verwendet ebenfalls einen kleinen 1/1,3″-Sensor und zeigt dieses Problem nicht (es macht bei der Auslösung auch jeweils mehrere Aufnahmen mit verschiedenen Parametern und verrechnet sie danach zu einem einzigen Bild. Das ist „Computational Photography“ - das führt hier aber zu weit)
Hier noch einige weitere Vergleiche zwischen Air 3s und Air 3 in 400% Vergrößerung:
Die Air 3s zeigt in den Aufnahmen ein deutlich angenehmeres Rauschverhalten, ähnlich einem Filmkorn. Das ist ein außerordentlich großer Vorteil: So lassen sich auch die Bilder deutlich besser mit den aktuellen und äußerst effizienten KI-basierten Tools entrauschen.
Ich habe das einmal exemplarisch mit der in Lightroom Classic integrierten KI gesteuerten Entrauschung gemacht. Nähere Informationen zur KI-Entrauschung sind in meinem Artikel „Entrauschung mit KI in Lightroom Classic“ zu finden. Hier die Einstellungen, die ich dazu verwendet habe:
Und hier das jeweilige Ergebnis. Links sieht man jeweils das entrauschte Bild der Air 3s, rechts das der Air 3:
Die Ergebnisse der Air 3s sind nach der Lightroom KI-gesteuerten Rauschreduzierung nochmals deutlich besser als diejenigen der Air 3.
Dynamikumfang
Bisher hat bei guten Lichtverhältnissen die DJI Air 3s bereits deutlich bessere Ergebnisse als die Air 3 gezeigt. Wie steht es aber mit dem Dynamikumfang? Dazu zeige ich unten einen Ausschnitt aus einer dunklen Bildregion, wieder zum Vergleich für die Pixel-Peeper in 400%iger Vergrößerung:
Auch hier hat die Air 3s wieder deutlich „die Nase vorn“. Sie zeigt deutlich mehr Details und differenziert die Farben viel besser als die Air 3, bei der die Holzstapel weitgehend im einheitlichen Grau untergehen. Noch eindrucksvoller wird der Unterschied in der in Lightroom mit KI entrauschten Version:
Die KI arbeitet bei der Air 3s noch weitere Details heraus und entfernt das Rauschen gleichzeitig sehr wirksam, was man z.B. am Holzbrett links erkennt. Bei der Air 3 hingegen bringt die KI kaum sichtbare Verbesserungen.
Die Nachbearbeitung der DNG Dateien der Air 3s ist zwar aufwendig, letztendlich zählt für mich aber, frei nach Hemut Kohl, „was hinten rauskommt“. Und da liefert die Air 3s bisher die besten Drohnen-Ergebnisse.
Die offenbar identischen 70mm Kameras der Air 3s und der Air 3 habe ich übrigens auch kurz miteinander verglichen. Bilder spare ich mir hier aber. Wie zu erwarten war, sind wesentliche Unterschiede zwischen beiden nicht zu erkennen.
Und im Vergleich mit anderen Kameras?
Alles in allem bietet die Air 3s uns Fotografen somit eine deutlich sichtbare Verbesserung gegenüber der Vorgängerin - zumindest mit der 24mm äquivalenten Kamera. Aber wie sieht es im Vergleich mit der ziemlich guten Kamera des iPhone 15 Pro und natürlich insbesondere mit einer Vollformatkamera aus?
Fangen wir mit den Schattenparien an. Unten zeige ich die entsprechenden Ausschnitte der Bilder meines iPhone 15Pro (links) und meiner Canon EOS R5 Mark II (rechts):
Zunächst enttäuscht im Schattenbereich tatsächlich das iPhone 15 Pro. Die Aufnahme ist fast bis zu Unkenntlichkeit entrauscht. Details sind kaum noch sichtbar, die Farben sind verblasst. Da gefällt mir die Aufnahme selbst der Air 3 doch tatsächlich noch besser, die Air 3s ist hingegen deutlich besser.
Ganz anders die Canon EOS R5 Mark II. Sie zeigt hier wirklich, was eine Vollformat Systemkamera leisten kann. Bei nur geringem Rauschen sind die Farben klar und die Details hoch aufgelöst sichtbar.
Und hier noch weitere Beispiele aus anderen Bildregionen. Links jeweils die Aufnahme vom iPhone 15 Pro, rechts die meiner Canon EOS Mark II:
In den gut beleuchteten Partien ist die Bildqualität des iPhone 15 Pro auf Augenhöhe mit der 24mm äquivalenten Kamera der DJI Air 3s - zumindest wenn man die Bilder der Drohne mit der Lightroom KI entrauscht (Das iPhone 15Pro entrauscht selbst intern ja auch bereits sehr kräftig).
Was mit einer Vollformatkamera hingegen noch herauszuholen ist, zeigt jeweils der rechte deutlich detailreichere Ausschnitt der Canon EOS R5 Mark II. Insbesondere die gute Ausdifferenzierung der Farben überzeugt. Das sieht man beispielhaft am Grün der Kupferrohre am Kirchturm. Das sollte aber bei einer Kamera, die mit dem verwendeten Objektiv gut 6mal teurer und 3mal schwerer als die Air 3s ist, auch so zu erwarten sein.
Résumé
Insgesamt ist die neue DJI Air 3s für Fotografen meiner Ansicht nach doch eine wesentliche Verbesserung gegenüber der Vorgängerin - zumindest mit der 24mm äquivalenten Kamera. Insbesondere der Dynamikumfang wurde verbessert und die DNG-Dateien können nun endlich auch vernünftig mit den aktuellen KI-Entrauschungsprogrammen bearbeitet werden.
Die Dateien der DJI Air 3 und auch der Mini 3 und 4 Pro machten mir in der Nachbearbeitung immer sehr große Probleme. Was für mich letztendlich zählt, ist die erzielbare Bildqualität in der Nachbearbeitung und da bietet die neue DJI Air 3s deutlich mehr.
Die Panoramafunktion, die nun frei wählbare Panoramen mit beiden Kameras und erstmals auch mit der hohen Auflösung zulässt, stellt ebenfalls eine wichtige und sehr willkommene Verbesserung dar.
Alles in allem freue ich mich sehr über die verbesserte Bildqualität der Air 3s, auch wenn sie doch nicht an diejenige einer Vollformatkamera heranreicht. Mit guter Nachbearbeitung lassen sich nun noch deutlich bessere Foto-Ergebnisse als zuvor erreichen.
Somit wird die Air 3s nun meine Air 3 ersetzen. Falls hier jemand Interesse an einer gut gepflegten DJI Air 3 Fly More Combo mit DJI RC 2 hat, bitte ich um Kontaktaufnahme. 😉
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