1. 1. 2022 - Neujahr - Amboseli Nationalpark

Kurz vor 16Uhr hat­ten wir unser Gepäck im Fahr­zeug ver­staut und Caleb fuhr los. Es war nun bereits unser drit­ter Besuch im Ambo­se­li Natio­nal­park. Der Name „Ambo­se­li“ kommt übri­gens eben­falls aus der Masai Spra­che Maa und bedeu­tet „sal­zi­ger Staub“.

Der Park hat eine Grö­ße von ca. 390 Qua­drat­ki­lo­me­tern. Er ist zum einen bekannt für sei­ne gro­ße Ele­fan­ten­po­pu­la­ti­on. Man schätzt, dass mehr als 800 Ele­fan­ten hier leben. Zum ande­ren bie­tet er auch einen spek­ta­ku­lä­ren Blick auf den Mt. Kili­man­ja­ro, mit 5895m Höhe Afri­kas höchs­tem Berg. Die­ser liegt zwar in Tan­sa­nia, sei­ne „Scho­ko­la­den­sei­te“ ist jedoch die Nord­sei­te, so dass er am ein­druck­volls­ten von Kenia aus zu sehen ist. 

Was den Kili­man­ja­ro so impo­sant erschei­nen lässt, ist die Tat­sa­che, dass er sich ein­sam aus der umge­ben­den Ebe­ne, die nur etwa 1.200m hoch ist, um wei­te­re gut 4.700m erhebt. Er ist damit der höchs­te frei­ste­hen­de Berg der Welt. 

Bis­her konn­ten wir das bei unse­ren Besu­chen im Juli und August in den kur­zen Momen­ten, in denen sich der Gip­fel ein­mal früh­mor­gens zeig­te, nur erah­nen. Meist war der Kili­man­ja­ro jedoch von Wol­ken umhüllt, so dass wir ihn nur sel­ten und dann auch nur sehr undeut­lich sehen konnten. 

Damals beka­men wir den Hin­weis, dass die Sicht­bar­keit in den Win­ter­mo­na­ten (eigent­lich ist es im Ambo­se­li Natio­nal­park im Janu­ar gar nicht Win­ter, da er ja süd­lich des Äqua­tors auf der Erd-Süd­halb­ku­gel liegt) bes­ser sei. So nutz­ten wir die Gele­gen­heit unse­rer nun pas­sen­den Rei­se­zeit und nah­men den drit­ten Anlauf, um end­lich das klas­si­sche Safa­ri Foto „Ele­fan­ten vor dem Kili­man­ja­ro“ machen zu kön­nen. Bereits beim Anflug auf den Park im Flug­zeug bestä­tig­te sich, dass das die rich­ti­ge Ent­schei­dung war. 

Nach­fol­gend ein ers­tes Pan­ora­ma, das die Aus­deh­nung des rie­si­gen Vul­kan-Mas­sivs zeigt. Ich habe es direkt nach der Ankunft noch am Flug­platz auf­ge­nom­men. Anfangs hat­te der Berg noch einen brei­ten Kranz aus Wol­ken, die schnee­be­deck­te Berg­spit­ze war aber bereits sichtbar:

Amboseli,Kenia
Mt. Kili­man­ja­ro, Blick vom Ambo­se­li Airstrip

Als wir den Flug­platz ver­lie­ßen, konn­ten wir den Ambo­se­li Natio­nal­park kaum wie­der­erken­nen. Bei unse­ren vor­an­ge­gan­ge­nen Besu­chen im Juli / August war der Park bis auf ein zen­tra­les Sumpf­ge­biet tro­cken. Wir sahen reich­lich „Dust Devils“, Staub­wir­bel auf den aus­ge­trock­ne­ten wüs­ten­ar­ti­gen Ebenen. 

Jetzt hat­te sich dar­auf nach etli­chen vor­aus­ge­gan­ge­nen Regen­fäl­len jedoch eine rie­si­ge Was­ser­flä­che gebil­det, die zahl­rei­che Fla­min­gos ange­lockt hat­te. Wir waren sehr erstaunt und erfreut, das zu sehen. Ich lie­be Fla­min­gos sehr und hat­te nicht damit gerech­net, sie auf die­ser Rei­se über­haupt ein­mal zu sehen - schon gar nicht in die­ser gro­ßen Zahl. Somit sahen wir statt der ersehn­ten Ele­fan­ten vor dem Kili­man­ja­ro erst ein­mal „Fla­min­gos vor dem Kili­man­ja­ro“ - das war aber auch nicht schlecht!

Auch vie­le ande­re Was­ser­vö­gel konn­ten wir bereits auf unse­rer ers­ten Fahrt durch den Park beob­ach­ten. Hier eine klei­ne Aus­wahl der bes­ten Auf­nah­men von zwei Rei­hern und einem Stelzenläufer:

Wäh­rend wir durch den Park fuh­ren, zogen sich die Wol­ken vom Kili­man­ja­ro zuneh­mend zurück. Der Him­mel wur­de immer kla­rer. Der majes­tä­ti­sche Berg war nun immer bes­ser zu sehen. Hier ein Bild des Mas­sivs im Abendlicht. 

Der rechts sicht­ba­re schnee­be­deck­te und mit 5.895m höchs­te Gip­fel des Ber­ges wird „Uhu­ru Peak“ genannt. Links davon sieht man auf dem Bild auch noch den etwa 10 km wei­ter öst­lich gele­ge­nen und 5148m hohen Zweit­gip­fel namens „Mawen­zi“:

,Kenia
Mt. Kili­man­ja­ro

Als Inter­mez­zo foto­gra­fier­ten wir auf der wei­te­ren Fahrt einen genüss­lich im Gras wie­der­käu­en­den und die Abend­son­ne sicht­lich genie­ßen­den Büf­fel, der sich von einem Maden­ha­cker die Haut pfle­gen ließ:

,Kenia
Büf­fel mit Maden­ha­cker, Ambo­se­li NP, Kenia

Dann war es bereits soweit und wir erleb­ten den Moment, auf den wir es im Ambo­se­li Natio­nal­park beson­ders abge­se­hen hat­ten: Eine Grup­pe Ele­fan­ten zog zwi­schen uns und dem inzwi­schen gut sicht­ba­ren Kili­man­ja­ro im schöns­ten Abend­licht vor­bei. Das ergab dann ein Bild wie aus einem Afrika-Reiseprospekt: 

Ele­fan­ten, Aka­zi­en und der Kilimanjaro. 

So hat­te ich mir Afri­ka immer vor­ge­stellt. Wir waren begeis­tert, die­sen Moment mit unse­ren eige­nen Augen sehen zu können.

Elefanten vorm Kilimanjaro ,Kenia / Tansania
Ele­fan­ten vor dem Kili­man­ja­ro, Ambo­se­li NP, Kenia

Wir waren kaum zwei Stun­den im Ambo­se­li Natio­nal­park ange­kom­men und hat­ten bereits die lan­ge geplan­te Auf­nah­me im Kas­ten - und das auch noch im schöns­ten Abend­licht. Scherz­haft mein­te ich daher, dass wir nun ja fer­tig sei­en und daher wie­der abrei­sen können🤣.

Was war das für ein ereignisreicher und toller Tag! 

Heu­te um 0:00Uhr saßen wir noch mit Cham­pa­gner in der Masai Mara. Jetzt konn­ten wir uns nicht am Anblick des Kili­man­ja­ro im Licht­wech­sel durch die unter­ge­hen­de Son­ne sattsehen. 

Da unser Camp, das Kibo Safa­ri Camp aus­ser­halb des Natio­nal­parks direkt vor dem Park-Gate liegt und der Park vor Son­nen­un­ter­gang ver­las­sen wer­den muss­te, mach­ten wir uns schließ­lich auf den Weg zum Gate. Caleb erzähl­te, dass emp­find­li­che Geld­stra­fen fäl­lig wer­den kön­nen, wenn man zu spät kommt. 

Das Kibo Safa­ri Camp ist rela­tiv groß. Es ist kom­plett umzäunt, so dass man sich auf dem Gelän­de frei bewe­gen darf. Wir waren bereits 2017 dort gewe­sen und es hat­te uns sehr gut gefal­len. Auch dies­mal bezo­gen wir wie­der kom­for­ta­ble Zel­te mit direk­tem Blick auf den Kili­man­ja­ro, den man dies­mal auch wirk­lich von der Zelt­ter­ras­se aus sehen konnte.

Nach dem Ein­che­cken und dem Bezug der Zel­te tra­fen wir uns wie üblich am Lager­feu­er zu einem dop­pel­ten Gin-Tonic und lie­ßen die Erleb­nis­se des Tages noch ein­mal Revue pas­sie­ren. Danach aßen wir im Camp-Restau­rant zu Abend und fie­len wie­der ermat­tet in die Bet­ten. Mor­gen früh sind wir dann im Früh­stücks­be­reich zu einem ers­ten Mor­gen­kaf­fee ver­ab­re­det, danach geht es dann sofort wie­der los.

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