Tag 5 (25.12.2014)
Nach dem Frühstück machten wir uns zu Fuß auf, um Kyōto zu erkunden. Unser Ziel war das Schloss, welches gestern geschlossen war. Interessant ist auch hier der Gegensatz von Tradition und Moderne: Neben Häuserzeilen mit Hochhäusern findet man kleinere Gassen mit 2-stöckigen Holzhäusern und auch kleine Gärten mit Schrein.
Was in einer so hochtechnisierten Nation wie Japan zunächst eigenartig erscheint, ist die umfangreiche oberirdische Verlegung von Strom- und Telefonleitungen, wie man es sonst eher aus weniger entwickelten Ländern kennt. Dies ist aber der Lage des Landes in einer sehr aktiven Erdbebenregion geschuldet. Im Boden verlegte Kabel würden ein stärkeres Erdbeben nicht überstehen.
Der Kaiserpalast „Nijo-jo“ ist sehr eindrucksvoll und wieder in einem kunstvoll gestalteten Garten gelegen. Die Bäume sind alle ganz akkurat beschnitten, alles ist sehr gepflegt, der Kies geharkt, nirgendwo liegt ein Blatt. Überall im Garten sieht man Gärtner bei der Arbeit. Das steht ganz im Gegensatz zu unserem heimischen Gärtchen, welches eher, sagen wir mal, naturbelassener ist.
Im Vergleich mit dem aufwendig gestalteten Garten und der Außenverkleidung ist die Inneneinrichtung der Paläste in Japan jedoch eher karg. Das erklärt gut, warum die japanischen Touristen von den europäischen Schlössern so fasziniert sind.
Viele junge Frauen laufen in Kimonos durch die Gassen von Kyōto. Auch unsere Töchter wollten hier unbedingt einen Kimono anprobieren. Etliche Lädchen in Kyōto bieten dies an. Man wird in den Geschäften in einen Kimono verpackt, kann diesen dann für einige Stunden tragen und in der Altstadt von Kyōto herumlaufen. Das Anziehen dieses Kleidungsstücks dauert lange, man wird in etliche Lagen eingeschnürt, bekommt dann kaum Luft und kann sich nur trippelnd fortbewegen. Es sieht aber gut aus.
Wir sind dann anschließend mit den beiden blonden Geishas noch durch Kyōto spaziert. Die Japaner waren ganz begeistert von den Beiden. Eine Gruppe junger Japanerinnen hat dann auch gefragt, ob sie ein Selfie mit ihnen machen dürfen. Nachfolgend noch einige Impressionen aus Kyōto: