Tag 10 (30.12.2014)

Ein Aus­flug zum Fuji-san (wie der bei uns Fuji­ya­ma genann­te Berg in Japan heisst) stand nun auf dem Pro­gramm. Der berühm­te höchs­te Berg Japans ist ein Vul­kan. Seit Beginn der Auf­zeich­nun­gen ist er bereits acht­zehn­mal aus­ge­bro­chen. Der letz­te bekann­te Aus­bruch ereig­ne­te sich in der Edo-Zeit am 16. Dezem­ber 1707 und dau­er­te etwa zwei Wochen. Nach­dem es an den letz­ten Tagen fast immer reg­ne­te, hat­ten wir bei unse­rem Aus­flug unglaub­li­ches Glück, es war strah­lend blau­er Him­mel, wie gemacht für schö­ne Fotos vom hei­li­gen Berg.

Kar­te im Fuji-Besucherzentrum

Nach einer gut 2-stün­di­gen Fahrt kamen wir am Besu­cher-Cen­ter an. Dort gibt es vie­le Infor­ma­tio­nen über die Geo­lo­gie des Ber­ges und von der Ter­ras­se aus konn­te man schon mal einen ers­ten Blick auf ihn werfen. 

Wei­ter ging es zum Lake Kawa­guchi (einer von 5 Seen am Fuji). Von dort hat man einen tol­len Blick auf den impo­san­ten Berg mit dem See im Vordergrund. 

Der Fuji hin­ter dem Lake Kawaguchi

In einem ein­fa­chen Gast­hof haben wir zu Mit­tag geges­sen. Dort waren wir die ein­zi­gen Nicht-Japa­ner und es gab „Haus­manns­kost“, lau­ter Gerich­te, die auch in fer­ti­gen Bent­os ver­kauft wer­den. Wir wuß­ten nicht so genau, was das alles war, aber es schmeck­te sehr gut.

Die gan­ze Gegend ist dicht bewal­det, land­schaft­lich sehr schön und wür­de uns, wenn wir mehr Zeit gehabt hät­ten, zu einer aus­gie­bi­gen Wan­der-Foto-Tour ein­la­den. Aber so fuh­ren wir wei­ter zu einem Aus­sichts­punkt mit einer Wind­müh­le! nach deut­schem Vor­bild. Irgend­wie sku­ril, aber die Sicht auf den Fuji ist toll. 

Fuji mit Windmühle

Der nächs­te Stop war dann Hako­ne. Von dort kann man den Berg wegen einer dazwi­schen lie­gen­den Berg­ket­te nicht sehen. Wir fuh­ren von dort mit einer Seil­bahn zur Sta­ti­on Owa­ku­da­ni (Schwe­fel­tal oder Tal des gro­ßen Damp­fes) hin­auf. In den Ber­gen um Hako­ne gibt es vie­le hei­ße Quel­len mit Schwe­fel­was­ser. Der Geruch ist sehr prä­sent. In dem hei­ßen Was­ser wer­den dort oben Eier gekocht (Onsen-Tama­go). Die­ses erfolgt dort durch­ge­hend, die fri­schen und „vul­ka­ni­sier­ten“ Eier wer­den mit einer eigens dafür ein­ge­rich­te­ten Mini-Seil­bahn zwi­schen der Quel­le und dem Ver­kaufs­stand trans­por­tiert. Durch die im Quell­was­ser gelös­ten Sul­fa­te und Eisen­io­nen ver­fär­ben sich die Eier­scha­len. Die­se dann schwar­zen Eier sol­len beim Ver­zehr ein lan­ges Leben garan­tie­ren. Die Eier waren sehr beliebt, das Geschäft mit Ihnen schien sehr gut zu lau­fen, wir haben uns aber nicht getraut.

Eier­ko­chen auf Vulkanisch 😉

Von dort oben hat­ten wir wie­der einen schö­nen Blick auf den hei­li­gen Berg. Es war ein unglaub­li­ches Glück, ihn so sehen zu kön­nen, da er sonst sehr häu­fig hin­ter Wol­ken ver­bor­gen ist - man nennt ihn des­halb auch „shy mountain“.

Auf dem Ashi-See, an wel­chem Hako­ne liegt, kann man auch mit einem „Pira­ten­boot“ fah­ren, wir haben aber das letz­te Boot ver­passt, also ging es wei­ter mit dem Auto zurück nach Tokyo. Auf der Rück­fahrt zeig­te sich der Berg noch ein­mal in der letz­ten Abenddämmerung.

Der Aus­flug hat uns sehr gut gefal­len, wir haben uns vor­ge­nom­men, beim nächs­ten Besuch in Japan (den wir bestimmt machen wer­den) in die­ser Gegend meh­re­re Tage einzuplanen.