3. 1. 2019
Wir fuhren am Morgen diesmal nochmals früher los, da wir wieder in das entfernte Gebiet fahren wollten, wo am Vortag das Nashorn gesichtet wurde. Um 6:15Uhr, noch in der Dunkelheit, trafen wir Caleb am Toyota LandCruiser. Im Morgengrauen sahen wir eine kleine Giraffenfamilie, die vor dem Horizont eine malerische Silhouette abgab:
In dem Bereich, zu dem wir fuhren, wurde das Gelände hügelig, was auch ein schönes Motiv abgab:
Statt des Nashorns entdeckten wir jedoch nur noch größere Tiere, eine Gruppe Elefanten. Ein großer Bulle posierte vor blauem Himmel sehr schön:
Später entdeckte Caleb einen großen Kampfadler, der mit seiner Beute auf einem Ast saß:
Die Masai Mara in Kenia grenzt im Süden an die Serengeti, die zu Tansania gehört. Die Grenze zwischen den beiden Ländern wird im Rahmen der großen Migration von den wandernden Gnu-, Zebra- und Antilopenherden mehrfach im Jahr überschritten und ist daher völlig offen. Wir sind diesmal bis zur Grenze gefahren, die nur durch einen Stein markiert ist:
Das „T“ links steht für Tansania, das „K“ rechts steht für.… genau: Kenia 😉
Wir haben anschließend das übliche Frühstück unter einer Akazie zu uns genommen. Danach erhielt Caleb über Funk die Mitteilung, dass wieder ein Leopard gesichtet wurde, woraufhin wir wieder in hohem Tempo dorthin rasten.
Diesmal lag ein ausgewachsener Leopard in einem Baum. Zunächst hielt er dort offenbar ein Nickerchen und zeigte kaum Aktivität. Wir kamen ziemlich spät dort an, vor uns war der Weg bereits durch eine Vielzahl von Safari-Fahrzeugen blockiert, so dass wir den Leoparden zunächst nur aus der Ferne beobachten konnten. Erschwerend kam hinzu, dass es langsam wärmer wurde. Dadurch nahm das Hitzeflirren der Luft zu, dann sind scharfe Aufnahme mit langen Brennweiten aus der Ferne nicht mehr möglich. Aber wir beherzigten die wichtige Safari Regel: In der Tierfotografie benötigt man vor allen Dingen Geduld.
Wir beobachteten die Szene insgesamt gut 1 1/2 Stunden. Da die meisten anderen Touristen in ihren Fahrzeugen nicht soviel Geduld hatten und zwischenzeitlich wegfuhren, konnten wir mit unserem Fahrzeug mit der Zeit immer näher an den Baum heranfahren, so dass sich immer bessere Fotopositionen ergaben.
Fototechnisch war die Situation trotzdem wegen des starken Gegenlichts nicht einfach, insgesamt bin ich mit der Ausbeute aber doch ganz zufrieden:
Schließlich bewegte sich das schöne Tier doch noch, richtete sich auf und kletterte den Baum hinab:
Danach verschwand der Leopard im Buschwerk und wir fuhren zur Mittagspause zurück ins Camp.
Auf der Fahrt entdeckten wir noch eine Gabelracke (lilac breasted roller):
Die Zeit mit dem Leoparden entschädigte uns vollständig dafür, dass wir wieder kein Nashorn gesehen hatten.
Um 16:00Uhr ging es wieder los. Alles konzentriert sich bei Safarireisen immer auf die „Big Five“: Elefant, Nashorn, Löwe, Leopard und Büffel und natürlich insbesondere die Katzen. Da ich diesbezüglich (bis auf das Nashorn) bereits viele schöne Bilder machen konnte, wollte ich nun auch einmal die übrige Fauna fotografieren, die sonst immer zu kurz kommt, die Antilopen. In schönem Licht daher einige Bilder einer Kuhantilope:
Danach fielen wir allerdings sofort wieder in das übliche Beuteschema der Tier-Fotografen zurück, als wir einen Geparden entdeckten:
Aber es kam an diesem Tag noch besser: Während wir den Geparden beobachteten, fuhren plötzlich andere Fahrzeuge weg und hielten an einem Baum in etwa 200m Entfernung. Dort entdeckte meine Tochter dann beim Blick durch den Kamerasucher etwas in den Ästen: einen Leoparden.
Einfach unglaublich, es war tatsächlich der zweite Leopard an diesem Tag!
Wegen Safari-Regel 27: „Leopard schlägt Gepard“ fuhren auch wir dorthin. Der Gepard war wegen des plötzlichen Desinteresses zwar etwas beleidigt, aber so ist halt das Leben ;-). In dem Baum lag tatsächlich ein junges Leoparden-Weibchen, das wieder sehr schön für uns posierte:
Schließlich verließ der junge Leopard den Baum und lief umher:
Das ging allerdings nicht lange gut. Eine Hyäne hatte das junge Tier entdeckt und begann es zu jagen. Schließlich floh die Leopardin erneut auf den Baum:
Auch diesmal beobachteten wir die Szene über eine Stunde lang, bis es schließlich Zeit war, zurück zum Camp zu fahren. Auf dem Weg dorthin ereignete sich wieder ein phantastischer Sonnenuntergang:
Nach einem sehr ereignisreichen Tag entspannten wir im Camp bei der üblichen Abendprozedur. Neben uns hatte das Camp nun nur noch 3 weitere Gäste: eine Mutter mit ihren beiden Töchtern aus Österreich, die jedoch immer für sich blieben, so dass wir das Lagerfeuer für uns allein hatten. Morgen ist der letzte volle Tag unserer Reise, übermorgen geht es bereits zurück in die Heimat, dann schließt das Camp für einige Zeit.
Wir werden morgen noch einmal einen letzten Versuch unternehmen, ein Nashorn zu finden, also geht es wieder um 6:15Uhr los.