4. 11. 2023
Bootstour zu den Eisbergen
Nach einem weiteren ausgiebigen Frühstück stand heute eine Bootsfahrt auf dem Programm. Unsere Guide Simone holte uns kurz nach 10:00 Uhr am Hotel ab und brachte uns zum Hafen, wo unser Ausflugsschiff bereits auf uns wartete:
Dann ging es los auf eine etwa 2 1/2 stündige Bootsfahrt in die Diskobucht zu den Eisbergen.
Es war ein großartiges Erlebnis, aber auch seeeehr kalt 🥶🥶🥶🥶🥶. Die Eisberge waren ganz nah, an einem brach mit lautem Getöse auch ein Stück ab. Sie waren teils gigantisch, vor allem, wenn man bedenkt, dass von ihnen nur ca. 10% oberhalb der Wasseroberfläche sichtbar sind! Hier eine Auswahl von Bildern dieser Tour:
Sehr interessant und auch teilweise bedrückend waren die Erläuterungen unseres Guides auf der Tour: Auch hier macht sich der Klimawandel bemerkbar. Von drei Gletschern, die in den Ilulissat Eisfjord kalben, seien zwei bereits zum Stillstand gekommen. Bei fortschreitender globaler Erwärmung werde es in Ilulissat vermutlich in 20- 25 Jahren gar keine Eisberge mehr geben, da auch der letzte Gletscher wegen der Erderwärmung sterbe.
Wenn der gesamte grönländische Eisschild verschwindet, wird der Meeresspiegel weltweit um ca. 7 m ansteigen. Unser Reiseleiter sagte zu unserem mitreisenden holländischen Ehepaar: „Sorry, aber dann könnt ihr nach Grönland kommen“. Durch die fehlende Eislast würde Grönland dann um ca. 1000 m ansteigen.
Um die Stimmung nach dieser düsteren Prognose wieder etwas aufzuhellen, verteilte unser Guide dann aber einen selbst gemixten Drink mit uraltem Gletschereis, das er kurz zuvor aus dem Meer gefischt hatte. Es war ein Icefjord-Gin mit speziellem Tonic, der hier gemixt wird. Der Gin darf lustigerweise in Grönland nicht produziert werden (Hochprozentiges ist nicht erlaubt), also werden die Zutaten inclusive Gletscherwasser nach Dänemark gebracht, dort wird der Gin hergestellt und wieder nach Grönland zurückgebracht.
Black ice
Auf dem zweiten Bild oben sieht man übrigens zwei verschiedene Eissorten. Das durchsichtige Stück rechts nennt man „black ice“. Da es durchsichtig ist, nimmt es im Wasser die Farbe der Umgebung an und ist daher nur schwer zu erkennen. Es stellt daher eine besondere Gefahr für Schiffe dar. Das weiße Eis links besteht aus gepresstem Schnee, die weiße Farbe entsteht durch die Reflexion des Lichts an den eingeschlossenen Luftblasen. Das „schwarze Eis“ hingegen entsteht, wenn das Schmelzwasser direkt gefriert.
Nach 2 1/2 Stunden endete die sehr interessante Bootstour. Wir wurde am Hafen wieder abgeholt und in unser Hotel zurückgefahren.
Stadtbesuch
Nachdem wir uns im Hotel ein wenig erholt haben, sind wir gegen 15:30 Uhr mit dem Shuttle Bus in die „Stadt“ gefahren. Dort hatte bereits alles geschlossen, also besuchten wir das nächste Café. Dort wärmten wir uns mit einem sehr leckeren Cappuccino erst einmal auf. Anschließend ging es dann weiter auf der Suche nach dem Hotel Icefjord. Das dortige Restaurant wurde uns von unserem Boots-Guide sehr empfohlen, es sei das Beste in Ilulissat. Hier einige Aufnahme aus dem abendlichen Ilulissat:
Nachdem wir uns einmal verlaufen hatten, erreichten wir schließlich dann doch das Hotel Icefjord und hatten Glück dort auch einen Tisch im Restaurant zu bekommen. Es war Sonntag und die Restaurants sind dann häufig ausgebucht, Tische sollten daher zuvor reserviert werden. Diesmal waren wir die ersten Gäste. Das Hotelrestaurant war modern eingerichtet, das Personal sehr aufmerksam.
Und das Essen war wirklich ganz ausgezeichnet. Wir genossen dort das 5 Gänge Menü mit passender Weinbegleitung. Es war einfach grandios - allerdings auch nicht ganz billig! Langsam entwickelte sich unsere Reise ganz unerwartet auch zu einem kulinarischen Erlebnis.
Wir verbrachten dort gute drei Stunden und fuhren anschließend gesättigt (und etwas angeheitert) mit dem Taxi zurück in unser Hotel.