Zubehör
Jede neue Kamera benötigt auch neues Zubehör, das man beim Kauf mit bedenken sollte.
Energie…
Mit der Canon EOS R5 Mark II wurde wieder ein neuer Akku-Typ, der LP-E6P* mitgeliefert. Da die R5 Mark II deutlich mehr Prozessorleistung liefert, benötigt sie für mache Funktionen höhere Stromstärken, als die bisherigen LP-E6N(H) Akkus liefern konnten. Nur der neue Akku LP-E6P liefert diese in ausreichender Stärke.
Zwar können auch die älteren Akku-Modelle LP-E6N und LP-E6NH (nicht hingegegen der alte LP-E6) in der R5 Mark II verwendet werden, bei ihnen ergeben sich aber deutliche Funktionsseinschränkungen:
- Die Netzwerkverbindung (WLAN/Kabel-LAN) ist nicht verfügbar
- Die Geschwindigkeit für Reihenaufnahmen ist reduziert
- Die Auswahl von 8K RAW oder SRAW-Videoaufnahmen, feiner Bildqualität und Bildraten von 240/200/120/100/60/50 Bildern / Sek. ist nicht möglich
- Die HDMI-RAW-Ausgabe ist nicht verfügbar
- Fotoaufnahmen während Video-Aufnahmen sind nicht möglich
- Filmaufnahmen mit hoher Bildrate werden nicht unterstützt
- Die Funktion Voraufnahme ist nicht verfügbar.
Insgesamt sind das schon bedeutende Einschränkungen, so dass ich mir zuallererst einen zweiten Original Canon LP-E6P Akku* zugelegt habe.
Wie gewohnt, ist der Preis der Canon Originalakkus (OVP €129,-) wieder sehr hoch. Inzwischen gibt es aber von PATONA einen ersten funktionierenden Nachbau-Akku, der weniger als ein Drittel des Canon Originals kostet: PATONA Platinum LP-E6P (2600 mAh / 4A)*
Ich habe ihn in meiner EOS R5 Mark II ausprobiert. Er wird als Original LPE6P erkannt und kann auch registriert werden. Mit dem Akku gibt es keine Funktionseinschränkungen, auch die Voraufnahme, die mit den LP-E6NH Akkus nicht funktioniert, ist damit nutzbar. Als zusätzliches Gimmik verfügt er auch noch über einen eigenen USB-C Port, so dass er direkt darüber ohne ein separates Ladegerät geladen werden kann. Das Laden funktioniert aber natürlich auch in der Kamera und mit dem Original-Lader. Ich habe mir daher gleich noch einen zweiten davon bestellt.
Übrigens passt zwar der Batteriegriff der EOS R5 auch an die Mark II - aber mit einem gravierenden Nachteil: er unterstützt die Hochstromfähigkeit der neuen LP-E6P Akkus nicht, so dass auch bei Verwendung der neuen Akkus in ihm die oben genannten Beschränkungen gelten. Also muss dann leider auch wieder ein neuer Batteriegriff her ☹️.
Für die R5 Mark II bietet Canon derzeit dafür sogar drei verschiedene Modelle an: den BG-R20, Nachfolger des BG-R10 der R5, den BG-R20EP mit zusätzlichem 2.5GB Ethernet Anschluss und den Cooling Fan CF-R20EP Griff, der die Kamera mit einem eingebauten Ventilator über Belüftungsöffnungen kühlen und so einen längeren Video-Betrieb erlauben soll.
Für die meisten Fotografen wird vermutlich der „einfache“ BG-R20* am sinnvollsten sein, da er über zwei Akkuplätzen und Steuerelemente im Batteriegriff für Hochformataufnahmen verfügt. Seit der EOS 5D Mark II benutzte ich Akkugriffe an allen meinen Kameras. Allerdings ruft Canon auch dafür einen sehr hohen Preis auf (OVP €499,-). Zwischenzeitlich habe ich nun bei einem Angebot zugeschlagen und mir den BG-R20 gekauft. Damit ist die Bedienung - insbesondere mit großen Teleobjektiven - doch deutlich komfortabler. Außerdem verdoppelt sich so auch die Ausdauer der Kamera durch die zweite Batterie.
Die Akkus können sowohl in der Kamera als auch im Batteriegriff komfortabel über den USB-C Anschluss der Kamera, als auch im mitgelieferten original Canon Ladegerät geladen werden. Mit einem USB-C Netzteil oder auch einer Powerbank kann die Kamera auch betrieben werden, es muss aber trotzdem ein Akku eingelegt sein. Dazu wird jedoch ein Netzteil mit PD - (Power-Delivery) - Funktion benötigt.
Ich nutze dazu das Anker PowerPort 5-Port USB C Ladegerät 60W*, das über 4 zusätzlich integrierte USB-A Buchsen das gleichzeitige Laden mehrerer weitere Geräte wie z.B. Handies oder Tablets erlaubt.
Als Alternative für unterwegs ist auch das Laden oder Betreiben der Kamera über eine Powerbank möglich. Wichtig ist dabei, dass diese ebenfalls über die PD- (Power-Delivery) Funktion verfügt. Hier eine Auswahl von PD-fähigen Powerbänken* unterschiedlicher Kapazitäten auf amazon.
Wichtig: Das verwendete Lade-Kabel MUSS auf beiden Seiten einen USB-C Stecker aufweisen und auch PD-fähig sein. Kabel mit USB-A Anschlüssen auf einer Seite funktionieren nicht. Geeignete USB-C-Kabel gibt es in unterschiedlichen Längen z.B. bei amazon* oder auch bei eBay*.
Speicherkarten
Die EOS R5 Mark II verfügt wie die Vorgängerin über zwei Speicherkarten-Slots. In dem SD-Karten-Slot verwende ich meine bereits vorhandenen 128GB SD-Karten. Diese nutze ich allerdings nur als „Überlauf“, falls die hauptsächlich verwendete CF-Express-Karte einmal voll sein sollte - was mir allerdings noch nie passiert ist.
Wenn es auf Geschwindigkeit ankommt oder in 8K-RAW gefilmt werden soll, reicht die Geschwindigkeit auch der schnellsten SD UHS-II-Karten nicht aus und eine CF-Express Karte muss dafür her. Aber nicht alle CF-Express Karten liefern die dazu notwendige Geschwindigkeit. Zwar verspricht der Aufdruck oft ausreichende Geschwindigkeiten von über 1000MB/s, aber nur die größeren Karten (> 512GB) können diese Geschwindigkeit auch über längere Zeiträume, wie sie beim Filmen notwendig sind, halten.
Da die üblichen Flash-Chips derzeit ca. 128GB speichern, verfügen Karten ab einer Größe von 512GB üblicherweise über mindestens 4 Chips, auf die sie gleichzeitig schreiben können. Sie sind dadurch deutlich schneller, als die kleinen Karten mit nur einem oder zwei Flash Chips. Die kleineren Karten werden daher langsamer, wenn ihr interner Puffer einmal gefüllt ist, die 8K-RAW-Aufnahme bricht dann ab.
Ich empfehle daher, eine Karte mit mindestens 512GB Kapazität zu wählen, wenn vielleicht perspektivisch irgendwann doch einmal die leistungsstärkeren Video-Modi genutzt werden sollen.
Insgesamt sind die CF-Express-Karten in den letzten Jahren etwas günstiger geworden, dennoch ändern sich die Preise weiterhin rasch, ein Vergleich z.B. bei eBay* lohnt sich daher sehr.
Für meine EOS R5 hatte ich mich für eine CF-Express Karte von Wise mit 512GB* entschieden, die damals mit ca. 400,-€ das bei weitem günstigste Preis-/ Leistungsverhältnis bot (aktuelle Angebote bei eBay*). Sie hat in den vergangen vier Jahren immer problemlos funktioniert. Weitere 512GB CFexpress Karten gibt es z.B. hier bei amazon*.
Als neue Karte für die Canon EOS R5 Mark II habe ich nach längerer Recherche aber nun eine 1TB CF-Express Karte vom chinesischen Hersteller THREE COLOUR DOGFISH* für einen sehr günstigen Preis (€259,-) gekauft. Ich habe sie vor der ersten Verwendung intensiv mit dem sehr empfehlenswerten Tool H2TESTW von heise überprüft und sie funktioniert wunderbar. Auch sie kann ich daher empfehlen.
Als Kartenleser verwende ich einen SanDisk Extreme PRO CFexpress Card Reader*.
Displayschutz
Wie bei den Displays meiner bisherigen Kameras, habe ich auch an der R5 Mark II einen Displayschutz angebracht, da ein Touch-Display - auch durch die Schwenkbarkeit - beansprucht wird, als z.B. das festmontierte Display der Canon 5DS R. Ich habe mich diesmal für den ULBTER Displayschutz* entschieden, da dieser als erster verfügbar war. Im Set sind außer je zwei Displaygläsern für das Schwenk- und Schulterdisplay noch Mikrofaser- und Reinigungstücher enthalten. Die Montage war wieder absolut problemlos. Montiert sind die Gläser kaum wahrnehmbar.
Das Glas ist sehr dünn und behindert auch nicht das vollständige Einklappen des Displays zur Kamera hin. Es macht einen sehr wertigen Eindruck, und hat laut Angabe von ULBTER eine Härte von 9H. Auch die Touch-Bedienung des Displays ist durch das Schutzglas nicht beeinträchtigt.
Resumée
Nach nunmehr ersten Wochen mit der R5 Mark II bin ich sehr zufrieden mit der Kamera. Zwar ist vordergründig die Bildqualität und die Bildauflösung weitestgehend gleich geblieben, die sehr umfangreichen Detailverbesserungen finde ich dennoch sehr hilfreich. Insgesamt handelt es sich beider EOS R5 Mark II mehr um eine Evolution als eine Revolution.
Ist ein Umstieg von der R5 auf die R5 Mark II sinnvoll?Ich denke, es ist wie so oft:
Es kommt darauf an!
Um es auf den Punkt zu bringen: die wesentlichen Verbesserungen der R5 Mark II betreffen Action-Fotografen (Sport- / Tieraufnahmen) und Video-Enthusiasten. In diesen Bereichen ist die EOS R5 Mark II der Vorgängerin weit überlegen. Ich wünschte, ich hätte einige ihrer Funktionen auf meinen Afrika Safaris oder auch zuletzt in Costa Rica bereits zur Verfügung gehabt.
Die Geschwindigkeit und Bildqualität in diesen Bereichen erreicht absolutes Profi-Niveau. Die EOS R5 Mark II bietet dabei fast alle Möglichkeiten von Canons neuem Flaggschiff, der Canon EOS R1, die sie lediglich in der Serienbildgeschwindigkeit (40 statt 30 Bilder pro Sekunde) und dem Kreuz-AF-System übertrifft. Dafür hat die EOS R5 Mark II aber auch eine fast doppelt so hohe Sensorauflösung wie die EOS R1.
Wem das alles nicht wichtig ist, wer zum Beispiel seinen fotografischen Schwerpunkt in der beschaulichen Landschaftsfotografie sieht, dem reicht die EOS R5 (und auch z.B. eine EOS 5DS R, die sogar eine noch höhere Sensorauflösung von 50 Megapixeln hat) sicherlich völlig aus.
Die Canon EOS R5 ist nach wie vor eine hervorragende Kamera. Landschafts-Aufnahmen der EOS Mark II (siehe oben im Vergleich) sind von denen der Vorgängerin qualitativ kaum zu unterscheiden, rein messtechnisch hat die „alte“ R5 sogar einen noch höheren Dynamikumfang. Die EOS R5 ist zudem neu derzeit 1.200€ günstiger zu haben als die Mark II.
Es bleibt also die Qual der Wahl. Ich selbst bin aktuell noch unentschlossen, ob ich meine R5 als Zweitgehäuse behalte oder sie in gute Hände abgebe…
Weiteres Informationsmaterial
Inzwischen finden sich bereits viele weitere interessante Erfahrungsberichte zum Canon R-System hier auf meiner Website:
Focus-Stacking bzw. -Bracketing mit der EOS R5 oder R6
Die Canon EOS R5 Mark II , R5 und R6 bieten nunmehr die Funktion Focus Bracketing. Mit dieser Funktion nimmt die Kamera mehrere Bilder rasch hintereinander auf und verschiebt die Fokusebene zwischen diesen in definierten kleinen Schritten. In der Nachbearbeitung können diese dann zu einem Bild mit erweitertem Schärfebereich verrechnet werden. Man nennt dieses Verfahren Focus Stacking. In meinem Bericht erläutere ich, was damit möglich ist und welche Software zur Nachverarbeitung benötigt wird.
Focus Stacking mit der Canon EOS R5 (oder R6) - Einstellungen
Hier habe ich die Focus Bracketing Einstellungen genauer untersucht.
Objektive und Adapter
Diese vier Berichte beschäftigen sich mit den Objektiven zur EOS R5, sie gelten unverändert auch für die EOS R5 Mark II. Müssen es immer neue RF-Mount Objektive sein, oder kann man auch gut mit den eventuell bereits vorhandenen oder auch günstig gebraucht erhältlichen EF-Objektiven arbeiten? Welche Möglichkeiten bieten die Canon Mount Adaper EF-EOS R?
Vergleich der EF und RF Version des 24-105 f/4L IS an der Canon EOS R5
Vergleich des Canon RF 24-105 f/4L mit dem EF 24-70 f/2.8L II an der EOS R5
Der Canon EF-Mount lebt - das EF 100-400 f/4.5-5.6L IS II USM an der EOS R5
Drop-In Filter Mount Adapter EF-EOS R mit C-PL Polfilter
Alle meine Berichte zur Canon EOS R5
So, das soll zunächst einmal reichen, weiteres folgt demnächst…
*= Affiliate Link
Sehr geehrter Herr Dr..Neukamp,
zur Entscheidungsfindung für die Anschaffung einer neuen Kamera, durchsuche ich z.Zt. das Netz nach Informationen. Dadurch bin ich auch auf Ihre Webseite gestoßen.
Es ist mir einfach mail ein Bedürfnis Ihnen meine Hochachtung zum Ausdruck zu bringen.
Da steckt viel Arbeit und Herzblut drin. Ich wünsche Ihnen noch lange Freude an Ihrem Hobby und viele schöne „Augenblicke“!
Mit freundlichen Grüßen
Andreas S.