Wie ich hier bereits berichtet habe, hatte ich mir bereits an ihrem Erscheinungstag eine DJI Mini 3 Pro bestellt. Seit gut 4 Monaten habe ich sie nun bereits verwendet, zuletzt sehr intensiv bei unserem Urlaub im Engadin in der Schweiz. Das obige Bild ist ein „Little Planet“ Panorama aus Soglio im Bergell, weitere Bilder kommen demnächst noch nach 😉.
Wie die anderen Beiträge auf meiner Website zeigen, bin ich primär an der Fotografie interessiert und verwende die Drohne auch im überwiegenden Maße dafür. Besonders gereizt hat mich speziell an der Mini 3 Pro ihre hohe Sensorauflösung von 48 Megapixeln bei einer relativ großen Sensorgröße von 1/1,3 Zoll - und das bei einem Gewicht von weniger als 250g. Dadurch fällt sie in die Drohnenkategorie mit den geringstmöglichen Einschränkungen, was ihren Einsatzbereich sehr stark erweitert.
In meinem letzten Bericht über die DJI Mini 3 Pro hatte ich bereits ihre fotografischen Fähigkeiten ausgiebig getestet, auch und insbesondere im Vergleich mit meiner DJI Air 2s und meiner Canon EOS R5. Es ging und geht mir dabei um die Ergebnisse der Aufnahmen im RAW Format, das ich in meiner Fotografie ausschließlich verwende, um die maximal mögliche Bildqualität erreichen zu können.
Die DJ Mini 3 Pro zeigte dabei mit ihrem 1/1,3 Zoll Sensor mit 48 Megapixeln Auflösung im direkten Vergleich mit dem 1 Zoll 20 Megapixel-Sensor der DJI Air 2s insgesamt eine höhere Auflösung. Die Bilder enthielten in der 100% Ansicht jedoch auch deutliche Artefakte, die zum einen vermutlich auf eine interne Rauschreduzierung der DNG-Datei und insbesondere wohl auf das bei dem 1/1,3 Zoll Sensor der Mini 3 Pro verwendete Quad-Bayer Format (nähere Infos dazu finden sich hier in meinem vorangegangen Bericht) zurückzuführen sind.
Beides wird offenbar im von mir üblicherweise verwendeten RAW-Workflow mit Adobe Lightroom Classic* derzeit noch nicht optimal unterstützt. Manchmal zeigten die direkt in der Drohne erstellten JPG-Dateien erstaunlicherweise eine höhere Auflösung als die von mir in Lightroom bearbeiteten DNG-Dateien.
Somit müsste da mit angepasster Software doch noch etwas mehr herauszuholen zu sein?
Ich hatte daher auf einen besser angepassten RAW-Konverter gewartet. Insbesondere hatte ich hier auf DxO gehofft, die mit PhotoLab und PureRAW gezeigt hatten, was aus RAW-Dateien herauszuholen ist. Sowohl mit meinen Canon Kameras, als auch mit meinen bisherigen DJI Drohnen (der Mini 2 und der Air 2s) hatte ich damit bisher sehr gute Erfahrungen gemacht.
Und DxO hat nun geliefert:
DxO PhotoLab unterstützt die DJI Mini 3 Pro
Seit der PhotoLab Version 5.5* (und auch der aktuellen Version von PureRAW 2) unterstützt nun DxO auch die DJI Mini 3 Pro.
Ich habe daher die Beispielbilder der DJI Mini 3 Pro aus meinem vorangegangenen Bericht noch einmal mit DxO PhotoLab 5.5 nachbearbeitet und möchte die Ergebnisse hier zeigen. Das erste Bild wurde direkt in Lightroom Classic V 11.5 und das Bild darunter mit dem DxO PhotoLab 5.5 Plugin entwickelt. Beide Bilder entstanden aus derselben DNG-Datei der Mini 3 Pro:
Ich benutze übrigens DxO PhotoLab 5 mit dem mitgelieferten Lightroom Plugin lediglich zur RAW-Entwicklung und bearbeite die Bilder anschließend weiterhin in Adobe Lightroom Classic. Sie werden vom Plugin nach dem demosaicen, entrauschen und der optischen Korrektur wieder als DNG-Dateien an Lightroom zurück übergeben und lassen so dort weiterhin umfangreiche Korrekturen der Belichtung zu. Wer an meinen Gründen für dieses Vorgehen und meinem konkreten Wokflow interessiert ist, findet Details dazu in meinen Artikeln zu DxO PhotoLab.
In den obigen für die Web-Anzeige verkleinerten Übersichtsaufnahmen sind natürlich noch keine bahnbrechenden Veränderungen sichtbar. Daher folgt in höherer Auflösung nun ein Vergleich der Stellen, die mir vorher problematisch erschienen. Zunächst ein 100% Ausschnitt aus dem mittigen Bereich:
Bei beiden Aufnahmen habe ich in Lightroom lediglich die Schatten aufgehellt (Tiefen +100), die übrigen Einstellung blieben auf ihren Standardwerten. Im direkten Vergleich finde ich die DxO Bearbeitung etwas kontrast- und detailreicher. Im Vergleich zur Aufnahme mit meiner Canon R5 fehlen jedoch weiterhin die feinen Details, besonders sichtbar im Gebüsch. Dazu zeige ich unten noch einmal zum direkten Vergleich die EOS R5 Aufnahme rechts:
Die auf dem Bild der R5 als weisse Punkte deutlich sichtbaren Blüten im Gebüsch sind bei der Aufnahme der Mini 3 Pro nur zu erahnen. Hier macht sich das Quad-Bayer Design wieder bemerkbar. Die Farbauflösung des Sensors ist eben viermal geringer als die eines klassischen Bayer Sesors, so dass kleinste farbige Details damit nicht darstellbar sind. Alles in allem schlägt sich die DJI Mini 3 Pro aber dennoch nicht schlecht. Erfreulicherweise behält somit aber meine Canon EOS R5 weiterhin ihre Daseinsberechtigung.
Besonders gespannt war ich nun noch, was der KI-basierte DxO DeepPRIME Algorithmus bei den Mini 3 Pro Aufnahmen noch aus den Tiefen herausholen kann. Aufgrund der im Vergleich zur Vollformatkamera deutlich kleineren Sensorgröße der Mini 3 Pro rauscht dieser in dunklen Bereichen und höheren ISO-Werten naturgemäß deutlich mehr.
Dazu hier wieder ein Vergleich eines Ausschnitts aus meinem vorangegangen Bericht. Links ist wieder in 100% Auflösung meine Bearbeitung direkt in Lightroom Classic und rechts das Ergebnis der RAW Entwicklung mit DeepPRIME in DxO PhotoLab 5.5. zu sehen:
Hier zeigt sich nun wieder, wie sensationell gut die Entrauschung mit dem DeepPRIME-Algorithmus von DxO funktioniert. Noch eindrucksvoller sieht man die Qualität der Rauschreduzierung im Himmel. Hier ein Ausschnitt aus der Gesamtaufnahme mit der Kirchturmspitze, diesmal sogar in 200% Vergrößerung. Das feine Rauschen im Blau des Himmes wird von PhotoLab 5.5 mit dem DeepPRIME Algorithmus vollständig behoben, ohne dass die Details an der Kirchturmspitze verloren gehen:
Und hier zum Vergleich noch einmal derselbe Ausschnitt im Vergleich mit meiner Canon EOS R5 (im Bild rechts):
Hier ist der Unterschied zur Vollformat-Kamera kaum noch zu sehen. Alles in allem überzeugen mich wieder einmal die Ergebnisse der RAW-Entwicklung in DxO PhotoLab 5.5. Zwar ist die Detail-Auflösung der Bilder meiner DJI Mini 3 Pro weiterhin geringer als bei meiner Vollformat-Systemkamera, aber das war ja so auch zu erwarten. Dennoch sind die Ergebnisse erstaunlich gut für eine Drohne, die nur weniger als halb so viel wiegt, wie allein das Gehäuse meiner Canon EOS R5. Dank DxO PhotoLab 5.5 kann ich mit ihr nun noch bessere Ergebnisse erwarten.
DxO bietet übrigens die großartige Möglichkeit, die Programme als unbeschränkte Testversionen für 30 Tage auf Herz und Nieren zu testen. Sie können unter folgenden Links heruntergeladen werden:
Testversion DxO PureRAW 2*
Testversion PhotoLab 5 Elite*
Ich empfehle jedem, sich selbst ein Bild davon zu machen, was mit DeepPRIME möglich ist. Ich habe damit schon einige alte verrauschte Bilder in neuem Glanz erstrahlen lassen können.
* = Affiliate Link
Hallo, sehr schöne und übersichtliche Seite für Drohnenfotografie, insbesondere DJI Mini 3 Pro.
Was ich bisher noch nicht gefunden habe (Anleitung oder Foren) ist eine Schritt für Schritt Erklärung was die einzelnen Schalter in den Kamera/Video Settings bedeuten. Z.Bsp Kameraeinstellung - Stil - Schärfe
Gibt es dafür iregendwo Erklärungen? (DJI Mini3 Pro)
Vielen Dank
Hallo Frank,
die von die genannten Einstellungen kamen erst nachträglich über ein Firmware Update. Dieses beinhaltete endlich auch die Möglichkeit der ISO Vorwahl mit Zeitautomatik, die ich bevorzugt in der Fotografie nutze. Die Schärfe-Einstellung wird sicherlich, wie bei anderen Kameras auch, die Nachschärfung der .JPG Dateien beeinflussen. Dies ist für mich jedoch ohne Relevanz, da ich sowieso immer mit den RAW Dateien (.DNG) arbeite und das Maß der Nachschärfung in der Nachbearbeitung selbst festlege. Im Video-Bereich ist das sicher eher von Relevanz, da fehlt mir aber die Erfahrung und Expertise. Ich denke, Du musst das einmal selbst ausprobieren. Ich würde mich freuen, wenn Du Deine Erfahrungen damit hier teilen würdest.
Viele Grüße,
Gerd-Uwe