DJI Mini 5 Pro - Fotoqualität

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Die neue DJI Mini 5 Pro ist da und auch bereits weni­ge Tage nach ihrer Vor­stel­lung (wie üblich in der Fly-more Com­bo*) bei mir ein­ge­flo­gen 😉. Ich nutz­te bereits die Vor­gän­ge­rin Mini 4 Pro seit gut zwei Jah­ren ger­ne neben mei­ner DJI Air 3s, da sie deut­lich weni­ger auf­fäl­lig und sehr viel bes­ser zu trans­por­tie­ren ist.

Auch die neue Mini 5 Pro bleibt mit unter 250 Gramm wei­ter­hin in der leich­tes­ten Droh­nen­klas­se C0. Damit fällt sie in die EU-Kate­go­rie A1, also in die am wenigs­ten ein­ge­schränk­te Flugklasse. 

Wie ich bereits zuvor mehr­fach erwähnt habe, liegt mein Haupt-Schwer­punkt wei­ter­hin in der Foto­gra­fie und auch in die­sem Bericht möch­te ich die Mini 5 Pro genau­er unter die­sem Gesichts­punkt untersuchen.

Zunächst stellt sich aber die Fra­ge: Was hat sich über­haupt gegen­über der belieb­ten Mini 4 Pro, die ziem­lich genau vor 2 Jah­ren vor­ge­stellt wur­de (mein aus­führ­li­cher Test der Mini 4 Pro ist hier zu fin­den), geändert?

Änderungen gegenüber der Mini 4 Pro

Bessere Kamera, größerer Sensor

Die auf­fäl­ligs­te Neue­rung ist der erst­mals in einer Droh­ne unter 250g ver­wen­de­te 1-Zoll-Kame­ra­sen­sor mit einer Auf­lö­sung von 50 Mega­pi­xeln. Zum Ver­gleich: Die Mini 4 Pro hat einen klei­ne­ren 1/1.3-Zoll-Sensor mit 48 Mega­pi­xeln. Der grö­ße­re Sen­sor der Mini 5 Pro soll nach Anga­ben von DJI für eine sicht­bar bes­se­re Bild­qua­li­tät und einen grö­ße­ren Dyna­mik­um­fang, beson­ders bei schwa­chem Licht und hohem Kon­trast, sorgen. 

Auch bei Video­auf­nah­men legt sie zu: 4K-Vide­os sind jetzt mit bis zu 120 Bil­dern pro Sekun­de mög­lich, Full HD sogar mit 240 fps – per­fekt für flüs­si­ge Zeitlupen.

Neu ist auch die 2fach Tele­funk­ti­on der Kame­ra, die DJI „Med-Tele-Modus“ nennt. Dabei wird ähn­lich wie bei den aktu­el­len Apple-iPho­nes (Dort „Fusi­on Kame­ra“ genannt) nur das zen­tra­le Vier­tel des Bild­sen­sors verwendet. 

Es han­delt sich daher dabei ledig­lich um einen Sen­sor-Crop auf die mitt­le­ren 12 Mega­pi­xel. Im Video, das selbst in der 4K Auf­lö­sung nur 8 Mega­pi­xel ver­wen­det, ergibt das eine durch­aus brauch­ba­re Bild­qua­li­tät, die auch deut­lich bes­ser ist, als beim bis­he­ri­gen 2fach Zoom der Mini 4 Pro. In der Foto­gra­fie, dich mich pri­mär inter­es­siert, und um die es hier geht, bringt das jedoch nichts. Den zwei­fach Crop kann man genau­so­gut auch in der Nach­be­ar­bei­tung vornehmen.

Neuer Panorama-Modus

Die neue Mini 5 Pro bie­tet nun end­lich auch den genia­len neu­en frei­en Pan­ora­ma-Modus, der bereits mit der Air 3s ein­ge­führt wur­de. Damit kann man nun ein belie­big gro­ßes Are­al für ein Pan­ora­ma­bild aus­wäh­len. Der Bereich wird ein­fach defi­niert, indem man die Ecken des gewünsch­ten Pan­ora­ma­be­reichs mar­kiert. Die Mini 5 Pro berech­net dann auto­ma­tisch die not­wen­di­ge Anzahl der Ein­zel­auf­nah­men und führt die­se danach auto­ma­tisch durch.

Und noch eini­ge sehr wich­ti­ge Ver­bes­se­run­gen bie­tet die­se Funk­ti­on: die Ein­zel­bil­der kön­nen nun end­lich auch mit der vol­len Sen­sor­auf­lö­sung (50 Mega­pi­xel) der Kame­ra auf­ge­nom­men wer­den. Die bis­he­ri­gen Pan­ora­ma­funk­tio­nen unter­stütz­ten nur Ein­zel­bil­der mit einer Auf­lö­sung von 12 Megapixel. 

Aus­ser­dem kann die Mini 5 Pro nun im frei­en Pan­ora­ma-Modus auch jeweils 3 HDR-Ein­zel-Auf­nah­men erstel­len. Damit kann dann z.B. in Ligh­t­room Clas­sic ein HDR-Pan­ora­ma zusam­men­ge­fügt wer­den, was die Bild­qua­li­tät noch­mals deut­lich steigert. 

Aller­dings sind die so erstell­ten Daten­men­gen auch gewal­tig. Selbst mei­ne recht poten­te 16Kern Thre­ad­rip­per Work­sta­tion mit einer RTX 2080TI benö­tigt dann sehr lang, die­se Pan­ora­men zusam­men­zu­fü­gen - das Ergeb­nis ist aller­dings atem­be­rau­bend. Die Auf­lö­sung reicht dann auch für Abzü­ge in Grö­ßen, die gan­ze Häu­ser­wän­de bede­cken können 😉.

Stabiler, sicherer, länger in der Luft

Die Flug­zeit steigt leicht auf bis zu 36 Minu­ten – zwei Minu­ten mehr als bei der Mini 4 Pro. Klingt wenig, ist in der Pra­xis aber spür­bar, vor allem bei Wind. Apro­pos Wind: Die Mini 5 Pro ist jetzt nach den tech­ni­schen Daten bis zu 12 m/s wind­sta­bil, also rund 10 % robuster.

Neu ist auch ein ver­bes­ser­ter Hin­der­nis­schutz. Neben den 360° Hin­der­nis-Sen­so­ren rund­um nutzt die Mini 5 Pro zusätz­lich Lidar-Tech­nik (Light Detec­ting and Ranging), um Objek­te noch prä­zi­ser zu erken­nen – sogar bei Däm­me­rung oder schwa­chem Licht. Das für unse­re Augen unsicht­ba­re IR-Licht des akti­ven Lidar Sen­sor ist auf die­ser Auf­nah­me ober­halb des Objek­tivs gut zu sehen:

Mehr Speicher und neue Verbindung

Ein wei­te­rer Plus­punkt ist der inter­ne Spei­cher: Jetzt sind 42 GB ein­ge­baut, so dass auch dann, wenn die Spei­cher­kar­te im hei­mi­schen Kar­ten­le­ser ver­ges­sen wur­de noch eini­ge Auf­nah­men mög­lich sind. Die Funk­ver­bin­dung läuft über das neue O4+-System – das soll eine noch sta­bi­le­re Bild­über­tra­gung mit weni­ger Stö­run­gen bieten.

Gimbal-Rotation

Der Gim­bal (die Kame­ra­hal­te­rung) hat jetzt einen grö­ße­ren Schwenk- und Nei­ge­be­reich. Dadurch kann man noch fle­xi­bler fil­men. Bereits die Mini 4 Pro konn­te die Kame­ra für Hoch­for­mat-Auf­nah­men um 90° dre­hen. Die Mini 5 Pro kann nun die Kame­ra stu­fen­los von um bis zu 225°° rotie­ren, was Film­auf­nah­men mit sich dre­hen­dem Hori­zont wie bei der gro­ßen Mavic 4 Pro erlaubt.

Ladehub

PD-Anzeige zeigt 44,7W Ladestrom

Eine sehr ange­neh­me Ver­bes­se­rung, die ich vor kur­zem selbst ent­deckt habe: Die in der Fly More Com­bo mit­ge­lie­fer­te DJI Mini 5 Pro Zwei­we­ge-Lade­sta­ti­on hat nicht nur eine neue Far­be bekom­men. Im Gegen­satz zum Vor­gän­ger lädt sie nun an ent­spre­chen­den PD-Netz­tei­len mit bis zu 45 Watt - dann wer­den zwei Akkus GLEICHZEITIG geladen.

Ich nut­ze die­se Funk­ti­on unter­wegs häu­fig und lade die lee­ren Akkus, wäh­rend ich fri­sche gela­de­ne ver­wen­de, mit einer PD-fähi­gen Power­bank nach. So kann man mit der Mini5 Pro solan­ge fast unun­ter­bro­chen flie­gen, wie die Power­bank es zulässt.

Besseres Return to home

Wie auch bei der DJI Air 3s wur­de bei der Mini 5 Pro das „Return to home“ Ver­hal­ten deutl­lich ver­bes­sert. Alle DJI Droh­nen zuvor sind bei Ein­lei­tung der RTH-Funk­ti­on (Return to home) - sei es gewollt oder duch Signal­ab­bruch - auto­ma­tisch zu der Posi­ti­on zurück­ge­kehrt, an der sie den ers­ten GPS-Fix erhal­ten hat­ten. Akus­tisch wur­de das von der Fern­be­die­nung mit der Nach­richt „Home­point updated“ kommentiert. 

Das war aber, ins­be­son­de­re wenn man von Orten mit schlech­ter GPS-Abde­ckung star­te­te. nicht unbe­dingt der tat­säch­li­che Start­punkt. Jetzt merkt sich auch die Mini 5 Pro die Flug­bahn vom Start bis zum ers­ten GPS-Fix und fliegt die­se Rou­te dann bei der Wie­der­kahr exakt zurück. Das funk­tio­niert sogar in Innen­räu­men durch offe­nen Fens­ter oder Tore,

Weiteres

Noch eine Ände­rung zumin­dest in der Fly More Com­bo: Die­se wird nun in einer neu­en deut­lich grö­ße­ren Tasche gelie­fert. Ob man das als Vor- oder Nach­teil sieht, ist Ansichts­sa­che. Die Tasche der Vor­gän­ge­rin war für den Trans­port zwar ange­nehm klein. Die not­wen­di­gen Kom­po­nen­ten pass­ten aller­dings dort nur knapp hin­ein, wei­te­res Zubör fand kei­nen Platz.

Das ist in der neu­en Tasche anders. Ich kann in ihr z.B. auch noch mei­ne Rokid Air Video­bril­le*, die ich sehr ger­ne Zusatz-Dis­play mit der DJI RC 2 Fern­steue­rung ver­wen­de, trans­por­tie­ren. Die Bril­le kann ein­fach mit dem mit­ge­lie­fer­ten USB-C-Kabel mit der RC 2 ver­bun­den wer­den und zeigt dann ein vir­tu­el­les rie­si­ges Abbild des RC 2 Bild­schirms an. 

Eine wei­te­re sehr will­kom­me­ne Ände­rung haben die Pro­pel­ler erfah­ren. Die­se kön­ne nun end­lich dank eines Schnell­ver­schlus­ses wie bei allen grö­ße­ren DJI-Droh­nen werk­zeug­los gewech­selt wer­den. Das Her­um­ge­fum­mel mit einem Mini-Schrau­ben­zie­her und win­zi­gen Schrau­ben wie bei den Mini-Vor­gän­gern ent­fällt end­lich. 6 Ersatz-Pro­pel­ler lie­gen wie­der der Com­bo bei.

Aus­ser­dem gehört noch ein Käst­chen mit 3 ND-Fil­ter (ND 8, ND 32 und ND128) mit zum Lieferumfang.

Rechtliches bei Sub-250g Drohnen

Droh­nen in der Gewichts­klas­se unter­halb 250g haben den gro­ßen Vor­teil, dass sie den gerings­ten Flug-Restrik­tio­nen unter­lie­gen. Das umfang­rei­che Droh­nen Regel­werk klingt ver­wir­rend: Die Mini 5 Pro ist wie ihre Vor­gän­ge­rin in der CE-Klas­se C0 klas­si­fi­ziert und darf so in der Kate­go­rie „A1“ geflo­gen werden.

Prak­tisch bedeu­tet das, dass sie ohne ein EU-Fern­pi­lo­ten-Zeug­nis, also ohne eine ent­spre­chen­de Prü­fung (Kate­go­rie A1/A3) und ohne die ansons­ten vor­ge­schrie­be­nen Min­dest­ab­stän­de zu Wohn­ge­bie­ten oder Men­schen (außer Über­flü­ge) geflo­gen wer­den darf. Den­noch ist eine Regis­trie­rung des Betrei­bers (in Deutsch­land beim Luft­fahrt-Bun­des­amt (LBA)) und eine Droh­nen Haft­pflicht-Ver­si­che­rung natür­lich wei­ter­hin notwendig.

Aber es gibt auch Ein­schrän­kun­gen: All­ge­mein dür­fen Droh­nen der Klas­se C0 eine maxi­ma­le Höchst­ge­schwin­dig­keit von 19 m/s (das ent­spricht immer­hin 68km/h!) nicht über­schrei­ten. Und es besteht ein Flug­hö­hen­li­mit von 120m gemes­sen über der Höhe des Start­punk­tes. Grund­sätz­lich müs­sen alle Droh­nen aller Klas­sen grund­sätz­lich aber immer in Sicht­wei­te des Fern­pi­lo­tens geflo­gen werden.

Dji Mini 5 Pro in der Fotografie

Als pas­sio­nier­ter Foto­graf ver­wen­de ich in der Foto­gra­fie mit der Mini 5 Pro aus­schließ­lich das RAW / DNG For­mat in der höchs­ten ver­füg­ba­ren Sen­sor­auf­lö­sung von 50 Mega­pi­xeln. Zudem bear­bei­te ich mei­ne Bil­der fast aus­schließ­lich mit Ado­be Ligh­t­room Clas­sic, so dass sich mei­ne fol­gen­den Aus­füh­run­gen expli­zit auf die­se Arbeits­wei­se beziehen.

Neben den ande­ren oben genann­ten Ver­bes­se­run­gen gegen­über der Vor­gän­ge­rin hat mich bei der Mini 5 Pro daher beson­ders die Qua­li­tät des neu­en 1 Zoll gro­ße Sen­sor (12.80 x 9,60mm) inter­es­siert. Die Mini 4 Pro hat­te noch einen 1/1.3″ gro­ßen Sen­sor (9,98 x7.50mm). Der neue Sen­sor ist somit bei fast glei­cher Auf­lö­sung (50 vs 48 Mega­pi­xel) um 64% grö­ßer, was eine bes­se­re Bild­qua­li­tät mit weni­ger Rau­schen und höhe­rem Dyna­mik­um­fang erhof­fen lässt.

Kamera-Design

Der Sen­sor und auch die Optik dürf­ten nach ihren tech­ni­schen Daten übri­gens wohl wei­test­ge­hend denen der DJI Air 3s ent­spre­chen, die ich auch ger­ne nut­ze. Vie­le mei­ner Droh­nen­auf­nah­men mei­ner Trom­sø-Gale­rie sind damit ent­stan­den. Auch dazu habe ich bereits einen aus­führ­li­chen Test­be­richt erstellt: DJI Air 3s - Foto­qua­li­tät. Vie­les dort geschrie­be­ne dürf­te daher auch für die DJI Mini 5 Pro gelten.

Es ist nicht so, wie vie­le den­ken, dass RAW-Datei­en von Digi­tal­ka­me­ras nur die eigent­li­chen, unver­ar­bei­te­ten Sen­sor­da­ten ent­hal­ten. Tat­säch­lich wer­den die Daten immer schon in der Kame­ra vor­ver­ar­bei­tet - bei man­chen Kame­ras mehr, bei ande­ren weni­ger. Arte­fak­te, die bei die­ser Bear­bei­tung ent­ste­hen, las­sen sich spä­ter auch mit der bes­ten RAW-Ent­wick­lungs­soft­ware nur sehr schwer entfernen. 

Lei­der han­delt es sich aber auch beim Sen­sor der Mini 5 Pro, wie bereits seit der Mini 3 Pro üblich, wie­der um ein Quad-Bay­er Design, das die Farb­auf­lö­sung deut­lich redu­ziert und dadurch die Nach­be­ar­bei­tung der hoch­auf­lö­sen­den Fotos erschwert.

DNG-Format

Wenn man die DNG-Datei­en der neue­ren DJI Droh­nen genau­er unter­sucht (z.B. mit EXIFTOOL), zeigt sich, dass die­se bereits im Stan­dard-Bay­er For­mat vor­lie­gen. Offen­sicht­lich ist bereits in der Droh­ne eine Umrech­nung Quad-Bay­er -> Bay­er erfolgt, was unwei­ger­lich bereits eini­ge Sen­sor­in­for­ma­tio­nen für spä­te­re bes­se­re Demo­sai­cing-Algo­rith­men unerr­reich­bar macht. So vie­le Vor­tei­le Quad-Bay­er im Video-Bereich auch hat: für die Foto­gra­fie ist ein Stan­dard-Bay­er Design, das fast alle pro­fes­sio­nel­len Kame­ra­sen­so­ren nut­zen, deut­lich besser.

Aber nun genug der Theo­rie, hier kom­men eini­ge prak­ti­sche Ergeb­nis­se mei­nes ers­ten Testfluges.

Jungfernflug

Wie auch bei vie­len mei­ner bis­he­ri­gen Droh­nen­tests, war das Ziel mei­nes ers­ten Test­flugs mit der Mini 5 Pro wie­der unser „Haus­berg“, der nahe gele­ge­ne Desen­berg. Ich habe - wie immer - alle Bil­der als 50 Mega­pi­xel RAW-DNG Datei­en auf­ge­nom­men und sie nach­her in mei­nem übli­chen Work­flow in Ado­be Ligh­t­room Clas­sic (Ver­si­on 14.5.1) bearbeitet.

Belichtungsreihen

Ich neh­me mit mei­nen Droh­nen seit Jah­ren prak­tisch aus­schließ­lich AEB Belich­tungs­rei­hen auf, um bei Bedarf hin­ter­her durch eine HDR-Bear­bei­tung der unter­schied­lich belich­te­ten Ein­zel­auf­nah­men den gegen­über grö­ße­ren Sys­tem­ka­me­ras deut­lich redu­zier­ten Dyna­mik­um­fang der klei­nen Drohnen­sen­so­ren erhö­hen zu kön­nen. Auch dies­mal habe ich dafür jeweils 5 Ein­zel­auf­nah­men bei ISO 100 mit -1 1/3 bis + 1 1/3 LW auf­ge­nom­men. Für aus­rei­chen­den Spei­cher­platz in allen Situa­tio­nen ver­wen­de ich übri­gens aktu­ell in mei­nen DJI Droh­nen aus­schließ­lich San­Disk Extre­me microSDXC UHS-I Spei­cher­kar­ten* mit 512 GB Kapa­zi­tät. Damit hat­te ich bis­her noch kei­ner­lei Probleme.

Verbesserungswünsche

Lei­der unter­stützt auch die DJI Mini 5 Pro die AEB Belich­tungs­rei­hen nur mit maxi­mal 5 (bei 50 Mega­pi­xeln) fes­ten Schrit­ten mit jeweils 2/3 Blen­den­stu­fen. Ich wür­de mir eine Ein­stell­bar­keit der Schritt­stu­fe oder wenigs­tens eine Erhö­hung der Ein­zel­schrit­te auf 1 Blen­den­stu­fe wünschen.

Beispielbilder

Der Flug fand an einem Okto­ber Spät­nach­mit­tag bei ca. 5° Außen­tem­pe­ra­tur wäh­rend des Son­nen­un­ter­gangs statt. Hier eine ers­te Auf­nah­me der son­nen­be­schie­ne­nen Süd-West­sei­te des Desenbergs:

Desnberg mit Burgruine von der Abendsonne beschienen
Son­nen­be­schie­ne­ner West­hang, 1/500

Das Bild oben ist eine mit Belich­tungs­au­to­ma­tik bei ISO 100 auf­ge­nom­me­ne Ein­zel­auf­nah­me ohne Belich­tungs­kor­rek­tur. Ich habe sie mit den fol­gen­den Ein­stel­lun­gen in Ligh­t­room bearbeitet:

Wie zu erwar­ten, zei­gen sich in den Schat­ten zwar eini­ge Rausch-Arte­fak­te, die aber nur in der star­ken Ver­grö­ße­rung auf­fal­len. Die extre­men Ecken sind etwas unschär­fer, dies ist aber bei einer Weit­win­kel­auf­nah­me ent­spre­chend von 24mm im Voll­for­mat nicht unge­wöhn­lich. Alles in allem fin­de ich die Bild­qua­li­tät bereits so ganz gut. Die Licht­si­tua­ti­on war aber hier auch unkompliziert.

Beispiel #2

Hier ein wei­te­res Bei­spiel einer etwas kom­ple­xe­ren Licht­si­tua­ti­on: eine Auf­nah­me im Gegen­licht. Um den hohen Dyna­mik­um­fang abbil­den zu kön­nen, habe ich dabei nun die 5 Ein­zel­auf­nah­men der Belich­tungs­rei­he in Ligh­t­room Clas­sic mit der Funktion

  • Foto/Zusammenfügen von Fotos/HDR

zu einer HDR Auf­nah­me kombiniert:

HDR erstellt aus 5 Ein­zel­auf­nah­men (1/160 bis 1/1000)

Die so erstell­te HDR-DNG-Datei habe ich dann anschlie­ßend wie­der in Ligh­t­room Clas­sic entwickelt:

Beispiel #3

Hier noch ein wei­te­res Bei­spiel, dies­mal wur­den die Auf­na­men sogar mit 10 Ein­zel­auf­nah­men mit Belich­tungs­zei­ten von 1/90 bis 1/5000 aufgenomen:

HDR erstellt aus 10 Ein­zel­auf­nah­men mit Belich­tungs­zei­ten von 1/90 bis 1/5000

Auch mit die­sem Ergeb­nis bin ich durch­aus zufrie­den. Die HDR-Bear­bei­tung hilft in sol­chen Situa­tio­nen sehr, wie die Gegen­über­stel­lung unten zeigt:

HDR - Einzelaufnahme

Links ist eine bear­bei­te­te Ein­zel­auf­nah­me (ISO 100, 1/500), rechts das aus den Ein­zel­auf­nah­men in Ligh­t­room erstell­te HDR Bild zu sehen. Ins­be­son­de­re sicht­bar sind die Unter­schie­de in den Lich­tern links, hier ein 100% Ausschnitt:

In der Ein­zel­auf­nah­me links sind die hel­len Par­tien im Him­mel voll­stän­dig aus­ge­fres­sen, wäh­rend die DNG-Datei dort noch Wol­ken­de­tails zeigt. Aber auch die Schat­ten­par­tien pro­fi­tie­ren von der HDR-Bear­bei­tung durch ein deut­lich redu­zier­tes Rauschen:

Das star­ke Farb­rau­schen ist beson­ders gut am rech­ten Bild­rand zu sehen, Somit sind die Ergeb­nis­se der neu­en klei­nen Droh­ne mei­ner Ansicht nach durch­aus brauch­bar. Im Ver­gleich zu den Auf­nah­men mit einer Voll­for­mat-Kame­ra benö­tigt es jedoch deut­lich mehr Auf­wand, um gute Ergeb­nis­se zu erzie­len. Vom ers­ten Ein­druck her ist die Qua­li­tät, wie ja auch zu erwar­ten war, mit der­je­ni­gen der grö­ße­ren DJI Air 3s durch­aus ver­gleich­bar und vom Gefühl her wie­der etwas bes­ser als die der Vor­gän­ge­rin. Das war zu erwar­ten, da ja bereits der zuvor neue 1 Zoll Sen­sor der Air 3s im Ver­gleich mit der Mini 4 Pro etwas bes­se­re Ergeb­nis­se gezeigt hat­te. Dazu ver­wei­se ich auf mei­nen Test der Air 3s Foto­qua­li­tät.

Zum Abschluss noch ein­ge wei­te­re Auf­nah­men vom Erstflug:

Resumée

Mei­ner Ansicht nach bie­tet die neue DJI Mini 5 Pro für uns Foto­gra­fen will­kom­me­ne Ver­bes­se­run­gen gegen­über der Vor­gän­ge­rin. Die Bild­qua­li­tät wur­de wei­ter ver­bes­sert. Ins­be­son­de­re den neu­en frei­en Pan­ora­ma­mo­dus habe ich bereits bei der Air 3s sehr oft genutzt. Ich freue mich sehr, ihn nun auch bei ihrer klei­nen Schwes­ter immer dabei zu haben.

Schön sind auch die wei­te­ren Ver­bes­se­run­gen wie die bes­se­re Hin­der­nis­er­ken­nung dank Lidar, das bes­se­re RTH-Hand­ling und die gering­fü­gig län­ge­re Flugzeit.

Alles in allem freue ich mich über die wei­ter ver­bes­ser­te Bild­qua­li­tät, auch wenn sie wei­ter­hin natür­lich nicht an die­je­ni­ge mei­ner gewohn­ten Canon EOS R5 Mark II her­an­reicht. Mit guter Nach­be­ar­bei­tung las­sen sich aber wei­ter­hin anspre­chen­de Ergeb­nis­se erzielen.

Lohnt sich der Umstieg von der Mini 3 oder 4 Pro?

Das ist eine schwe­re indi­vi­du­el­le Ent­schei­dung. Ins­ge­samt sind die Ver­bes­se­run­gen wie­der mehr „Evo­lu­ti­on“ als „Revo­lu­ti­on“. Auch die Mini 3 oder 4 Pro waren bereits sehr gut. Jeder muss daher selbst für sich ent­schei­den, ob der per­sön­li­che Mehr­wert durch die beschrie­be­nen Ver­bes­se­run­gen die Mehr­aus­ga­be recht­fer­tigt. Die­ser ers­te Test­be­richt doku­men­tiert ja, wie ich mich ent­schie­den habe.

Falls jemand inter­es­siert ist, habe ich übri­gens hier noch eine Mini 4 Pro in der Fly More Com­bo in sehr gutem Zustand mit einem ND-Fil­ter-Satz abzugeben 😉.

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Uwe

    Dan­ke für den aus­führ­li­chen Bericht. Mir gehen da auch gera­de so Gedan­ken zum Umstieg von der 4er auf die 5er durch den Kopf.…

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