Bayer Sensor
- nie gehört? Mit dem gleichnamigen Chemie-Konzern hat der Begriff übrigens nichts zu tun. Hier eine kurze Erklärung, was es damit auf sich hat:
Normalerweise können die lichtempfindlichen Pixel der Digitalkamera-Sensoren Farben nicht unterscheiden, sie „sehen“ lediglich Helligkeiten. Um Farben zu unterscheiden, werden daher vor die einzelnen lichtempfindlichen Fotozellen des Sensorchips Farbfilter gesetzt, die dann nur noch Licht der betreffenden Farbe durchlassen. Entsprechend der drei farbempfindlichen Zapfen unserer Netzhaut sind diese Farbfilter Rot, Grün und Blau (RGB). Die meisten Sensoren verwenden dafür eine „Bayer“-Anordnung in einem 2x2 Raster, das aus einem Rot-, einem Blau- sowie zwei Grünfiltern besteht. Grün ist dabei doppelt vorhanden, da unser Auge in diesem Bereich besonders empfindlich ist.
Wikipedia schreibt dazu:
Die „Bayer-Matrix“ oder „Bayer-Filter“ ist nach ihrem Erfinder Bryce E. Bayer benannt, der am 5. März 1975 das Patent im Namen der Eastman Kodak Company in den USA einreichte (Patent US3971065: Color imaging array.).
Die Farbfilteranordnung sieht dann so aus:
Somit wird dann klar, dass die Sensorauflösung der einzelnen Farben immer geringer sein muss, als die Gesamtauflösung. Die Kameras oder die RAW-Konverter errechnen die Farbe jedes einzelnen Pixels mit mehr oder weniger geeigneten Algorithmen aus der Farbverteilung der angrenzenden Pixel, was nie zu 100% passt. Effektiv bieten somit der Farbkanal Grün nur die Hälfte und die übrigen Farbkanäle nur ein Viertel der angegeben Sensorauflösung. Dies ist in der Regel auch kein großes Problem, da das unser Auge auch nicht grundsäzlich anders macht. Unsere Netzhaut enthält deutlich weniger farbempfindliche (ca. 6 Mio sogenannte Zapfen) als helligkeitsempfindliche (ca. 110 Mio sogenannte Stäbchen) Zellen.
Übrigens, obwohl das Bayer Design das mit Abstand am weitesten verbreitete Sensordesign ist, gibt es noch andere Möglichkeiten, den Farbenblinden Sensoren das Farbsehen beizubringen.
Fujifilm verwendet z.B. in seinen X-Trans Sensoren eine andere Farbmatrix:
Zudem gibt es von Sigma noch den sogenannten Foveon-Sensor, bei dem die Farbfilter hintereinander angeordnet sind und so eine höhere Farbauflösung gewährleistet werden soll.
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