28. 12. 2024 bis 4. 1. 2025
Wie damals in Kenia 2021/2022, wollten wir erneut mit unseren Freunden Andrea und Harry Silvester verbringen. Das Ziel war diesmal aber ein völlig anderes:
Neugierig auf das Erlebnis der Polarnacht und in der Hoffnung, erneut Nordlichter sehen zu können, ging es diesmal für eine Woche rund um Silvester nördlich des Polarkreises nach Tromsø in Nord-Norwegen.
Nach unserer ersten Reise in den hohen Norden nach Grönland 2023 haben wir inzwischen auch die Liebe für die Arktis in uns entdeckt. Zudem verfügen wir inzwischen auch über reichlich „Arctic Outfit“, das nun wieder zum Einsatz kommen konnte. Neugierig waren wir insbesondere darauf, einmal die Polarnacht zu erleben.

Polarnacht
Während der fast zweimonatigen Polarnacht in Tromsø bleibt die Sonne immer unterhalb des Horizonts. Völlig dunkel ist es aber glücklicherweise dennoch nicht. Für etwa 3 bis 4 Stunden - rund um die Mittagszeit - herrscht eine ganz besondere dämmrige und sehr fotogene Lichtstimmung.
Wegen des nur schwachen Dämmerlichts und bei der Kälte war das Fotografieren allerdings diesmal sehr herausfordernd. Zudem war der Himmel während unserer Reise leider meist bewölkt, zeitweise schneite es. Dennoch bin ich mit den fotografischen Ergebnissen ganz zufrieden. Wer sich nur für die besten Bilder unserer Reise interessiert: Hier sind davon einige zu finden. Viele Aufnahmen habe ich diesmal wieder mit der Drohne aufgenommen.
Nun zunächst einige Informatione über unser diesmaliges Ziel:
Tromsø
Tromsø, auch bekannt als „das Tor zur Arktis“ liegt 344 km Luftlinie nördlich des Polarkreises. Dies entspricht der geographischen Breite von Nord-Alaska.
Polarkreise nennt man die besonderen Breitenkreise der Erde auf 66° 33′ 55″ (66,565°) nördlicher und südlicher Breite, auf denen die Sonne an den beiden Tagen der Sonnenwende gerade nicht mehr auf- bzw. untergeht.
Die norwegische Kommune Tromsø hat insgesamt 78.745 Einwohner (Stand: 1. Januar 2024). Verwaltungssitz ist die gleichnamige Stadt Tromsø, die auch die größte Stadt im Norden des Landes ist. Die Provinzverwaltung von Troms hat hier ebenso ihren Sitz wie der Arktische Rat.
Das Gebiet der Gemeinde Tromsø geht weit über das der gleichnamigen Stadt hinaus. Es umfasst die Inseln Tromsøya und Kvaløya, den südlichen Teil der Inseln Ringvassøya und Rebbenesøya, einen Bereich auf dem norwegischen Festland sowie weitere kleinere Inseln.
Das eigentliche Stadtzentrum von Tromsø liegt auf der Insel Tromsøya, welche durch den Tromsøysund vom Festland und den dortigen Stadtteilen und im Nordwesten durch den Sandnessund von der Insel Kvalsøya getrennt ist. Beide sind über große Brücken erreichbar. Zum Festland führt zudem auch noch ein langer Tunnel.
Tromsø beheimatet nicht nur die nördlichste Universität, sondern auch mit der bekannten Eismeerkathedrale die nördlichste Kathedrale der Welt.
Wie immer, war dies wieder für mich eine Reise um auch reichlich zu fotografieren. Auch dieses Mal habe ich mir zuvor lange Gedanke über das mitzunehmende Equipment gemacht. Dieses ist inzwischen bei weitem zu umfangreich geworden, um alles mitzunehmen. Hier das Ergebnis meiner Gedanken für diese spezifische Reise:
Foto-Equipment
An Fotoequipment waren diesmal dabei:
Zwei Kameras:
- Canon EOS R5 Mark II als Hauptgehäuse
- Canon EOS 5DSR als Ersatz, mit ihr habe ich tatsächlich nur 6 Aufnahmen gemacht
Wegen der zu erwartenden schwachen Lichtverhältnisse in der Polarnacht hatte ich mich diesmal bewusst auf lichtstärkere Objektive beschränkt:
- Samyang 14mm f/2.8 AF
- Sigma 20mm f/1.4
- Canon 24-70 F/2.8L USM II
- Canon 70-200 f/2.8L IS USM II
- Canon Extender 1,4x und 2x (beide kamen nicht zum Einsatz)
Drohne:
- DJI Air 3s
Ich war sehr froh, die Drohne dabei gehabt zu haben. Zwar ist der Drohneneinsatz direkt im Bereich der Hauptinsel Tromsøya (und der direkten Umgebung) wegen des darauf befindlichen Flughafens streng untersagt, darauf wurde bereits am Gepäckausgabeband des Flughafens explizit und drastisch hingewiesen:

Aber ausserhalb von Tromsø boten sich reichlich Gelegenheiten, die Drohne aufsteigen zu lassen und ich war sehr froh, dass ich sie dabei hatte.
Ausserdem hatte ich noch mein iPhone 15 Pro, ein Stativ und meinen Laptop mit dabei.
Weiteres Equipment
Kleidung
Im tiefsten Winter nördlich des Polarkreises wird es kalt - sehr kalt. Zwar ist es in Tromsø wegen des Golfstroms etwas wärmer als z.B. auf Grönland, dennoch ist warme Kleidung wichtig. Diese sollte zudem praktisch sein. Harry und ich nutzen dazu bereits seit unserer Grönlandreise 2023 das Haukland 7in1 Classic Set*, bestehend aus je einer Fleece-, Stepp- und wasserabweisender Aussenjacke mit Kapuze:
Die Einzelteile lassen sich beliebig kombinieren, haben reichlich Taschen und wurden speziell von Fotografen für Fotografen entwickelt. Das Set hat sich auch diesmal wieder sehr bewährt.

Bei der Kälte ist insbesondere die Bedienung der Kameras schwierig. Auch dazu hat sich Haukland etwas einfallen lassen und spezielle 3in1 Handschuhe für Fotografen* entwickelt.
Weitere Utensilien
Nach ausführlicher Recherche (sehr zu empfehlen: Das Buch Astrofotografie* von Katja Seidel) habe ich für diese Reise noch drei Gegenstände erworben, die sich auch diesmal sehr bewährt haben:
Diese lassen sich über USB-C aufladen und geben dann über mehrere Stunden in den Taschen eine angenehme Wärme ab
Hätten wir das bereits auf Grönland 2023 gewusst: Die Steigeisen lassen sich problemlos unter normales Schuhwerk schnallen und geben auf dem immer rutschigen eisigen Grund im hohen Norden einen unglaublich sicheren Grip. Keine Nordland-Reise mehr ohne!
Diese Manschette lässt sich mit Klettverschluss um ein Objektiv herumlegen und über eine USB-C Powerbank in drei Stufen beheizen. Dadurch wird bei längeren Nachtaufnahmen ein Beschlagen der Frontlinse verhindert, wenn die Temperatur unter den Taupunkt fällt.
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