29. 12. 2024
Wie zuvor besprochen, trafen wir uns gegen 8:30 Uhr und genossen ein sehr leckeres Frühstück. Man muss sich in Tromsø morgens in dieser Jahreszeit nicht beeilen, es wird erst gegen 10:00 Uhr für etwa 3-4 Stunden etwas heller, das bedeutet hier allenfalls so dämmrig wie bei uns im Winter kurz nach Sonnenuntergang. Das war im Vergleich zu unserer gemeinsamen Kenia-Reise 2021/22, in der die Nacht immer schon morgens um 5:30 Uhr zuende war, sehr angenehm.
Nach dem Frühstück hatten wir mit dem Auto eine erste Erkundungstour geplant. Zunächst wollten wir einmal mit der Fjellheisen Seilbahn auf den Storsteinen hinauf fahren, um die Örtlichkeiten und potentielle Foto-Locations für unseren Silvesterbesuch bei Licht zu erkunden. Leider war das Wetter nicht schön, der Himmel vollständig bedeckt, Schneefall wurde vorausgesagt.
Wir sind dann mit dem Auto zur Talstation der Fjellheisen Seilbahn gefahren. Am Parkplatz angekommen, wurde uns aber mitgeteilt, dass man die Bahn gerade wegen des starken Windes geschlossen habe. So sind wir zur nahe gelegenen Eismeerkathedrale gefahren. Hineingehen konnten wir nicht. Dort wurde gerade eine Taufe vorbereitet, viele Frauen in Tracht kamen an uns vorbei.

Auf dem eisglatten Fußweg zur Eismeer-Kathedrale haben sich übrigens unsere mitgenommenen Spikes erstmals sehr bewährt:

Wir sind dann noch weiter herumgefahren und wollten unten an den Fjord. Parkplätze gab es wenig. An den Straßenrändern fanden sich hohe von den permannent fahrenden Räumfahrzeugen aufgetürmte Schneewände. Schließlich sind wir dann auf ein Industriegelände gefahren. Am Sonntag war dort niemand. Wir hatten dort einen schönen Blick auf die Tromsøbrua, die die Insel Tromsøya mit dem Festland verbindet.

Danach fuhren wir an der Küste entlang in Richtung Norden. Dort fanden wir direkt am Meer eine offenbar relativ neu erbaute Wohnsiedlung mit einigen coolen im Meer auf Stelzen gegründeten mehrstöckigen Häusern.
Das ist eine sicher beliebte und sehr coole Wohn-Location mit tollem Blick auf Tromsø und die Tromsøbrua. Es war ziemlich windig und eisig kalt. Mein Stativ wackelte stark im Wind, ich musste es daher mit dem Fotorucksack beschweren.




Danach wollten wir die andere Seite der Insel erkunden. Dazu sind wir dann durch den weiter nördlich gelegenen Tunnel Tromsøysundtunnelen zunächst zurück auf die Hauptinsel gefahren.
Der Tromsøysundtunnel ist ein unterseeischer Straßentunnel der Europastraße 8. Der Tunnel führt unter dem Tromsøysund hindurch und verbindet die Stadtteile Tomasjorda auf dem Festland und Breivika auf der Insel Tromsøya. Der Tunnel hat zwei parallele Röhren, wovon die T1-Röhre 3386 Meter und die T2-Röhre 3500 Meter lang sind. An der tiefsten Stelle ist der Tunnel 102 Meter unter dem Meeresspiegel. Die größte Steigung beträgt 8,2 %. Im Jahr 1994 wurde der Tunnel eröffnet, um den Verkehr über die Tromsøysundbrücke zu entlasten.
Aber der beeindruckend lange und tiefe Tromsøysundtunnelen ist nicht der einzige Tunnel in Tromsø:
Auch unterhalb der Hauptinsel Tromsøya gibt es ein ausgedehntes Tunnelsystem. Um den zunehmenden Verkehr aus der Innenstadt herauszuleiten, boten sich unterirdische Fahrbahnen an. In Tromsø war man diesbezüglich recht konsequent und hat gleich ein ganzen Röhrensystem geschaffen.
Die zwei Tunnel im Zentrum und jener in Richtung des Flughafens summieren sich dabei auf insgesamt 5,9 unterirdische Kilometer. Die Tunnel haben zudem den Vorteil, immer eisfrei zu sein. Und es gibt hier sogar zwei unterirdische Kreisverkehre!

Wir haben die Insel rasch durchquert und sind dann über die zweite große Brücke Sandnessundbrua zum Vorort Kvaløysletta gefahren. Dort hatte man dann einen schönen Blick auf die zweite Brücke:

Der Fotospot war sehr schön, aber dort fing es dann an zu schneien. Wir sind dann trotzdem noch weiter gefahren, aber das Wetter verschlechterte sich immer mehr und es wurde auch schon wieder dunkel. Also fuhren wir zurück ins Hotel, um uns ein bisschen aufzuwärmen und zu entspannen. Irgendwie hatte man das Gefühl, es sei bald Zeit fürs Abendessen, aber es war erst 14:00 Uhr.
Nach einer kurzen Ruhepause im Hotel bummelten wir durch das winterlich geschmückte und beleuchtete Tromsø. Anschließend sind wir zum Hafen gegangen, um schon einmal zu sehen, wo morgen unser Boot für die bereits gebuchte Walsafari liegen wird.
Im Hafen lag ein Postschiff der Hurtigruten. Da es dort wieder anfing zu schneien, sind wir schnell zum „small boat harbor“ ganz in der Nähe gelaufen, haben dort auch schnell das Schild der Arctic Whale Tours gefunden. Anschließend haben wir in der nahe gelegegenen Pizzeria Yonas Pizza zu Abend gegessen. Hier einige Impressionen von diesem Abend:




In vielen Restaurants in Tromsø ist es übrigens üblich, dass man seine Bestellung am Tresen selbst aufgibt und auch direkt bezahlt. Die Getränke kann man dann selbst mitnehmen, das Essen wird später an den Tisch gebracht. Übrigens kann man wirklich überall problemlos mit Kreditkarten zahlen, wir hatten überhaupt kein Bargeld (Norwegische Kronen) dabei. Da ist Norwegen deutlich weiter als Deutschland.
Für die Biertrinker unter den Lesern: In Tromsø bekommt man überall Mack Bier, Arktisches Bier mit deutschen Wurzeln:


Mack Bier ist eine Legende aus dem hohen Norden – es wird seit 1877 in der nördlichsten Brauerei der Welt in Tromsø gebraut und hat uns sehr gut geschmeckt.
Morgen wollen wir um 7:00 Uhr frühstücken, um 8:15 Uhr müssen wir uns am Boot für die geplante Walsafari einfinden. Ob diese stattfindet, hängt allerdings sehr vom Wetter ab.