10. 06. 2025 - Vik und Puffins

Es war eine sehr reg­ne­ri­sche Nacht, es hat­te wie aus Kübeln geschüt­tet, aber im Cam­per war das soooooooo gemüt­lich. Nach dem Früh­stück und der übli­chen Cam­per­rou­ti­ne (Toi­let­ten­kas­set­te ent­lee­ren, Was­ser auf­fül­len) sind wir zunächst zu einem Ein­kaufs­zen­trum ober­halb des Stran­des in Vik gefah­ren, um unse­re Vor­rä­te auf­zu­fül­len. Der Lebens­mit­tel­la­den war jedoch abge­sperrt, da dort der Strom aus­ge­fal­len war. Daher nutz­ten wir die Zeit bis zur Repa­ra­tur und gin­gen erst ein­mal hin­un­ter zum Strand.

Vík í Mýrd­al, dt. „Bucht am sump­fi­gen Tal“) liegt in der islän­di­schen Gemein­de Mýrd­alur und ist der süd­lichs­te Ort auf dem Fest­land Islands. Am 1. Janu­ar 2023 hat­te der Ort 645 Ein­woh­ner; er ist für die Men­schen rund um den Mýrd­als­jö­kull ein wich­ti­ges Dienst­leis­tungs- und Ver­sor­gungs­zen­trum. Der Ort hat den berühm­ten Strand Rey­nis­fja­ra, der von schwar­zer Lava gebil­det wird: 1991 wur­de er vom Islands Maga­zi­ne zu einem der zehn schöns­ten Strän­de der Welt gewählt.

Vor der Küs­te befin­den sich drei schwar­ze Fels­na­deln (Dykes) aus erstarr­ter Basalt-Lava, die Rey­nis­dran­gar („Jun­gen­pro­ben“) Skes­su­dran­gu, Land­dran­gur und Lang­sa­mur: Eine Legen­de berich­tet, dass Trol­le ein Schiff an Land brin­gen woll­ten und dabei ver­stei­nert wor­den seien. 

Wir lie­fen dann am Strand etwas wei­ter zu der Land­zun­ge rechts und dort ent­deck­ten wir dann unse­re ers­ten Puf­fins / Papa­gei­en­tau­cher. Die ste­hen auf der Nied­lich­keits­ska­la schon ziem­lich weit oben:

Nach dem Rück­weg hat­te das Ein­kaufs­zen­trum wie­der Strom und wir füll­ten unse­re Lebens­mit­tel­vor­rä­te auf. Unser nächs­tes Ziel war nun die Halb­in­sel Dyr­hólaey.

Dyr­hólaey (isl. „Tür­loch­in­sel“) ist eine 115 m hoch auf­ra­gen­de Halb­in­sel im Süden Islands, etwa 6 km west­lich von Vík. Das Kap, das zum Meer hin schroff abfällt, ist vor 80.000–100.000 Jah­ren bei einem sub­ma­ri­nen Vul­kan­aus­bruch als Insel ent­stan­den. Die Spit­ze des Kaps bil­det ein Fel­sen­tor, durch das Boo­te fah­ren kön­nen und wel­ches namens­ge­bend wirk­te. Dyr­hólaey ist für ihren Vogel­reich­tum bekannt. Im Som­mer nis­tet hier neben See­schwal­ben u. a. auch eine gro­ße Kolo­nie Papageitaucher.

Und wir hat­ten Glück: nach kur­zem Anstieg kamen wir sehr nah an eine gro­ße Kolo­nie brü­ten­der Puf­fins her­an. Die nied­li­chen Vögel waren emsig damit beschäf­tigt, ihrem in Höh­len war­ten­den Nach­wuchs immer mehr Fut­ter anzu­lie­fern. Die Vögel waren über­haupt nicht scheu, so dass man sehr nah an sie her­an­kom­men konn­te. Ich war sehr froh, dass ich mei­ne „Dicke Ber­ta“ (Canon EF 400mm f/2.8L IS II USM) mit auf die Rei­se genom­men habe, damit gelan­gen mir eini­ge (wie ich mei­ne) sehr schö­ne Auf­nah­men der put­zi­gen Puffins:

Das war doch schon mal ganz gran­di­os. Wir fuh­ren dann wei­ter auf der Ring­stra­ße wie­der durch Vik, wo ich bei nun bes­se­rem Wet­ter noch eini­ge Auf­nah­men mit der Droh­ne machte:

Wei­ter ging es zum Can­yon Fjaðrár­gl­jú­fur. Die Schlucht ist an eini­gen Stel­len bis zu 100 Meter tief und hat eine Län­ge von etwa zwei Kilo­me­tern, durch sie fließt der namens­ge­ben­de Fluss Fjaðrá.

Inzwi­schen war es bereits spät gewor­den. Auf dem Weg zu unse­rer Über­nach­tungs-Loka­ti­on (Skaf­ta­fell Cam­ping) kamen wir an einem Was­ser­fall, dem 82m hohen Foss á Siồu, direkt neben der Ring­stra­ße vor­bei. Bis direkt zum Was­ser­fall kann man nicht gelan­gen, da sich das Gelän­de in Pri­vat­be­sitz befin­det. Aber mit der Droh­ne gelan­gen wie­der eini­ge schö­ne Bil­der. Vor allem kann man das Teil auch wun­der­bar aus dem Cam­per bedie­nen, d.h. man sitzt schön im War­men. Es ist schon toll, so ein pri­va­ter Was­ser­fall - mei­ne Frau möch­te nun auch einen haben😉.

Anschlie­ßend ging es auf der Ring­stra­ße wei­ter. Schließ­lich sind wir dann am Fuß des Vat­na­jö­kull Glet­schers ange­kom­men, dort liegt der Skaf­ta­fell Cam­ping­platz, er war groß, aber wenig besetzt. So haben wir einen schö­nen Platz ein biss­chen abseits gefunden.

Mor­gen wol­len wir zunächst von hier aus zum Svar­ti­foss wan­dern. Danach geht es wei­ter Rich­tung Eislagune.