29. 03. 2024 Nächste Etappe: Corcovado

Kurz vor unse­rer Abfahrt mach­te ich mit der Droh­ne noch eine Auf­nah­me unse­rer Lodge:

Copey,Costa Rica

Das grö­ße­re Gebäu­de rechts unten ist das Restau­rant der Anla­ge, unse­re Casi­ta war die mitt­le­re links. Nach dem Früh­stück ging es dann mit unse­rem Mon­te­ro 4x4 wei­ter nach Cor­co­va­do. Dazu fuh­ren wir wie­der über die Car­re­te­ra inter­ame­ri­ca­na. Das Wet­ter war etwas bes­ser, so dass die Droh­nen erneut zum Ein­satz kamen. Die Auf­nah­me ent­stand in einer Höhe von 3.200m über dem Mee­res­spie­gel - erstaun­lich, dass in sol­cher Höhe noch so dich­ter Wald überlebt:

Orosi,Costa Rica

Wir fuh­ren wei­ter zu unse­rer nächs­ten Desti­na­ti­on, dem Cor­co­va­do Natio­nal­park an der Dra­ke Bay. Die ca. 200km lan­ge Fahrt ging über sehr kur­vi­ge und stei­le Stra­ßen von 3.300m Höhe bis zum Pazi­fik her­un­ter. Oben hat­ten wir am Mor­gen 12 Grad Cel­si­us, am Ziel in Sier­pe waren es bei hoher Luft­feuch­tig­keit 34 Grad.

Hier war unse­re End­sta­ti­on an die­sem Tag, wei­ter in den Natio­nal­park Cor­co­va­do kommt man nur mit dem Boot. Wir wur­den dort bereits erwar­tet und park­ten unse­ren Leih­wa­gen. In Sier­pe gibt es einen gro­ßen Boots­an­le­ger, von hier aus geht es dann um 11:30 Uhr mit dem Boot über den Rio Sier­pe wei­ter zu unse­rer Lodge, der Rancho Cor­co­va­do. Da wir noch etwas Zeit bis zur Abfahrt des Boo­tes hat­ten, haben wir in einem Restau­rant am Boots­an­le­ger etwas geges­sen. Im Rio Sier­pe soll­te man nicht baden:

Pünkt­lich um 11:30 Uhr star­te­te unser Boot zur Rancho Cor­co­va­do. Als das Boot ableg­te, ent­deck­te Andrea in einem Man­del­baum zwei rote Aras (Scar­let Macaw), die zu foto­gra­fie­ren ein Haupt­mo­tiv für unse­ren Besuch in Cor­co­va­do waren.

Somit hät­ten wir das auch bereits erledigt 😉

Der Cor­co­va­do-Natio­nal­park liegt auf der Osa-Halb­in­sel im Süd­wes­ten Cos­ta Ricas und ist einer der bio­lo­gisch viel­fäl­tigs­ten Orte der Erde. Der Park, der 1975 gegrün­det wur­de, umfasst rund 424 Qua­drat­ki­lo­me­ter und schützt ein beein­dru­cken­des Spek­trum an Flo­ra und Fau­na. Der Cor­co­va­do ist beson­ders bekannt für sei­ne tro­pi­schen Regen­wäl­der, Man­gro­ven­sümp­fe, Süß­was­ser- und Küstenökosysteme.

Der Natio­nal­park ist Hei­mat für eine Viel­zahl von Tie­ren, dar­un­ter Jagua­re, Tapi­re, Har­py­ien, rote Aras, Klam­mer­af­fen und vie­le wei­te­re sel­te­ne Arten. Wegen sei­ner abge­le­ge­nen Lage und der stren­gen Schutz­maß­nah­men bie­tet der Cor­co­va­do-Natio­nal­park Besu­chern die Mög­lich­keit, die Natur in einer nahe­zu unbe­rühr­ten Form zu erleben.

Es gibt ver­schie­de­ne Wan­der­we­ge im Park, die durch dich­te Regen­wäl­der, über Flüs­se und ent­lang abge­le­ge­ner Strän­de füh­ren. Der Park ist ein Para­dies für Natur­lieb­ha­ber, Bio­lo­gen und Aben­teu­rer, die die ein­zig­ar­ti­ge Bio­di­ver­si­tät Cos­ta Ricas aus nächs­ter Nähe erle­ben möchten.

Im Boot saßen wir auf Bän­ken, man konn­te sich nicht anleh­nen. Als es aus dem Fluss­del­ta in den Pazi­fik ging, dreh­te der Kapi­tän voll auf und die wei­te­re Fahrt war extrem unru­hig. Wir saßen ganz vor­ne und das Boot knall­te durch die Wel­len immer wie­der hart auf das Wasser.

Nach ca. 1h Boot­fahrt, zuletzt auf dem Meer, kamen wir an unse­rer Unter­kunft, der Rancho Cor­co­va­do Lodge an und merk­ten, dass es dort kei­nen Boots­an­le­ger gab 😳.

Also hieß es Schu­he aus­zie­hen und durch das fla­che Was­ser an den Strand laufen.

Bahía Drake,Costa Rica

Wir wur­den - end­lich hat­ten wir wie­der fes­ten Boden unter den Füßen - von der freund­li­chen Mana­ge­rin Julia begrüßt. Einen Begrüs­sungs­drink in Hän­den (küh­les Kokos­nuss-Was­ser), wur­de uns kurz der Ablauf erklärt und unse­re Zim­mer­schlüs­sel aus­ge­hän­digt. Wir hat­ten sehr net­te Zim­mer mit einem Bal­kon zum Strand hin. Man hör­te das Meer rau­schen und die Wel­len an den Strand schlagen.

Wir wur­den dann auch schon zum sehr lecke­ren Mit­tag­essen erwar­tet. Wegen der Abge­le­gen­heit der Loca­ti­on hat­ten wir in der Rancho Cor­co­va­do wie­der Voll­pen­si­on gebucht. Nach dem Essen und einer kur­zen Erho­lungs­pau­se im von der Kli­ma­an­la­ge gekühl­ten Zim­mer unter­nah­men wir zunächst einen Strand­spa­zier­gang, das Was­ser war ange­nehm warm. Zum Son­nen­un­ter­gang star­te­ten wir anschlie­ßend die Drohnen.

Gegen 18:30 Uhr gab es dann Abend­essen. Danach sind wir recht früh zu Bett gegan­gen, mor­gen star­tet um 7:15 Uhr eine Schnorcheltour 🤿.

30. 03. 2024

Wir haben alle gut geschla­fen und uns wie ver­ein­bart um 6:30 zum Früh­stück getrof­fen. Um 7:15 Uhr Uhr tra­fen wir dann unse­ren Schnor­chel-Gui­de und die Mit-Schnorch­ler am Mee­ting-Point. Von dort ging es dann im Boot gut über eine Stun­de über den Pazi­fik zur Isla del Caño.

Die Isla del Caño ist eine klei­ne Insel vor der Pazi­fik­küs­te Cos­ta Ricas, etwa 16 Kilo­me­ter von der Osa-Halb­in­sel ent­fernt. Sie ist bekannt für ihre außer­ge­wöhn­li­che Unter­was­ser­welt und gehört zum Isla del Caño Bio­lo­gi­schen Reser­vat. Die Insel selbst ist dicht bewal­det und weist eine Viel­zahl tro­pi­scher Pflan­zen auf, aber ihre Haupt­at­trak­ti­on liegt unter der Wasseroberfläche.

Rund um die Insel besteht ein Natur­re­ser­vat, das streng von Ran­gern geschützt wird. Bei der Ankunft pas­sier­ten wir ein Boot der Ran­ger und wur­den von unse­rem Gui­de inten­siv in die Küns­te des Schnor­chelns und die loka­len Regeln ein­ge­wie­sen (das letz­te Mal, dass ich geschnor­chelt habe, war noch zu mei­ner Schulzeit 🤔).

Um gut sicht­bar zu sein, ist das Schnor­cheln nur mit einer gut erkenn­ba­ren Schwimm­wes­te erlaubt. Die vom Gui­de geführ­te Grup­pe durf­te nicht ver­las­sen wer­den. All das wur­de akri­bisch von den in Boo­ten her­um­fah­ren­den Ran­gern überwacht!

Dann ging es auch schon ins Meer. Es war toll die vie­len bun­ten Fische im ufer­na­hen Riff zu beob­ach­ten. Wie gut, dass ich ein was­ser­dich­tes Gehäu­se für mein iPho­ne erwor­ben und mit­ge­nom­men hat­te. Wir tauch­ten mit einer kur­zen Pau­se am Strand der Isla del Caño an zwei Loca­ti­ons jeweils ca. 45 Minuten.

Beim Wie­der­ein­stieg ins Boot nach der ers­ten Tauch­tour geschah es dann: ich ver­lor mein iPho­ne im Was­ser. Ich hat­te es fast schon abge­schrie­ben, doch nach eini­ger Suche fand es dann unser Gui­de am Mee­res­grund, tauch­te her­ab und hol­te es wie­der hoch. Hier ein Bild unse­res Gui­des im Einsatz:

,Costa Rica

Als Dank gab es dann für ihn am Ende der Tour ein groß­zü­gi­ges Trinkgeld.

Der Höhe­punkt der Schnor­chel­tour war aller­dings die Beob­ach­tung der zahl­rei­chen dort leben­den Schildkröten:

Es war ein tol­les Erleb­nis, aber auch recht anstren­gend. Nach einer ein­stün­di­gen Rück­fahrt kamen wir völ­lig geschafft wie­der in unse­rem Hotel an. Da dort kurz zuvor wie­der rote Aras in den Bäu­men am Strand gesich­tet wur­den, unter­nah­men wir einen erneu­ten aus­gie­bi­gen Strandspaziergang.

Bahía Drake,Costa Rica

Lei­der ent­deck­ten wir die schö­nen Vögel aber nicht mehr. Anschlie­ßend tra­fen wir uns alle wie­der im Hotel Restau­rant zum Mit­tag­essen. Von unse­rer Mana­ge­rin Julia wur­de wir in Ihr Büro am Ein­gang zum Restau­rant gebe­ten, wo sie uns dann einen direkt vor ihrem Fens­ter in einer Pal­me sit­zen­den Gold­kehl­tu­kan (Black-man­di­bled Tou­can, Ram­pha­s­tos ambi­gu­us) zeig­te, der genüss­lich Dat­teln ver­speis­te. Da ergab sich ein Luxus-Pro­blem für Tier­fo­to­gra­fen: der Vogel war ein­fach zu nah 😉

Anschlie­ßend erhol­ten wir uns in unse­ren kli­ma­ti­sier­ten Zim­mern wie­der etwas und gönn­ten uns am Nach­mit­tag einen lokal emp­foh­le­nen tro­pi­schen Cock­tail mit Kokos, einen Coco-Loco. Der ent­hielt loka­len Rum (Caci­que, die bra­si­lia­ni­sche Vari­an­te ist Cacha­ça) und war sehr lecker.

Abends bahn­te sich wie­der ein sehr schö­ner Son­nen­un­ter­gang an, so dass wir wie­der die Droh­nen starteten:

31. 03. 2024

Heu­te Mor­gen ging es ein letz­tes Mal auf eine geführ­te Wan­de­rung in den Cor­co­va­do Natio­nal­park. Wir fuh­ren früh mor­gens um 6:00 Uhr mit unse­rem Gui­de Manu­el etwa 20 Minu­ten mit dem Boot zur Ran­ger Sta­ti­on, wo unse­re Ruck­sä­cke peni­bel über­prüft wur­den (Plas­tik, Mes­ser, Tabak usw. waren ver­bo­ten). Auch hier wur­de wie­der vor den Kro­ko­di­len gewarnt. Der Natio­nal­park darf nur unter Füh­rung eines erfah­re­nen Gui­des betre­ten werden.

Dann ging es auf die anstren­gen­de Wan­de­rung bei 31 Grad und hoher Luft­feuch­tig­keit in den Park. Zunächst such­ten wir wie­der die roten Aras (Scar­let Macaw, Ara macao) und wur­den auch recht rasch fün­dig. Wir folg­tem den lau­ten Rufen der gro­ßen Papa­gei­en und fan­den sie in am Ufer ste­hen­den Man­del­bäu­men - Man­deln sind ihre Lieblingsspeise.

Dann ging es wei­ter in den dich­ten Urwald. Zunächst ent­deck­ten wir in den Bäu­men vie­le Affen:

Aber auch ansons­ten war sehr viel zu sehen, hier eine klei­ne Auswahl:

Nach einem mit­täg­li­chen Pick­nick zogen wir mit Manu­el noch ein letz­tes Mal los, da zwei Tapi­re gesich­tet wur­den. Wir fan­den sie dann auch:

Anschlie­ßend ging es dann mit dem Boot wie­der zurück. Wir waren nach der anstren­gen­den Tour alle völ­lig durch­ge­schwitzt und gönn­ten uns nach einer wohl­tu­en­den Dusche erst ein­mal ein küh­les Bier.