26. 03 2024 Weiterfahrt nach Dota

Nach einer fast 5-stün­di­gen Auto­fahrt - teils über kur­ven­rei­che schma­le Berg­stra­ßen, teils quer durch die Haupt­stadt San José - sind wir an unse­rer nächs­ten Loca­ti­on, der Tou­ca­net Lodge in Dota, angekommen.

Dota ist eine hoch­ge­le­ge­ne gering bevöl­ker­te Regi­on süd­west­lich von San José. Sie liegt in einer durch­schnitt­li­chen Höhe von 1874m und hat­te 2011 bei einer Grö­ße von ca. 400 km² nur knapp 7.000 Ein­woh­ner. Unse­re Lodge liegt in 1944m Höhe, das haben wir beim Aus­la­den des Gepäcks direkt gemerkt, wir waren rasch außer Puste.

Die Lodge war deut­lich ‘rus­ti­ka­ler‘ aus­ge­stat­tet, unse­re Casi­ta #5 hat­te den Charme einer Jagdhütte.

Ziel war ins­be­son­de­re der Natio­nal­park „Vuel­tas Hill Bio­lo­gi­cal Reser­ve“, ein Regen­wald­ge­biet, in dem u.a. wie­der der far­ben­fro­he Quetz­al gut zu sehen sein soll.

Nach dem Aus­la­den des Gepäcks und der Ein­rich­tung in unse­rer Casi­ta tra­fen wir uns im Restau­rant der Lodge zu einem Drink und anschlie­ßen­dem Abendessen.

Copey,Costa Rica
Tou­ca­net Lodge, Dota

Für den kom­men­den Mor­gen mach­ten wir dort direkt einen Ter­min mit einem loka­len Gui­de aus. Er holt uns dann mor­gen gegen 5:30 Uhr ab. Die­se Rei­se ist wirk­lich nichts für Lang­schlä­fer - aber das sind wir von unse­ren Afri­ka-Safa­ris ja bereits gewohnt.

27. 03. 2024

Heu­te mor­gen klin­gel­te unser Wecker bereits wie­der um 5:00 Uhr. Um 5:30 Uhr waren wir mit Ela­dio, einem erfah­re­nen loka­len Gui­de, ver­ab­re­det, der uns pünkt­lich mit sei­nem Wagen abhol­te. Bereits weni­ge 100m von unse­rer Lodge ent­fernt hielt er an und zeig­te uns ein Nist­loch in einem Baum, zu dem auch wenig spä­ter tat­säch­lich ein ers­ter Quetz­al hin­flog. Lei­der war es noch zu dun­kel, um gute Fotos auf­zu­neh­men. Im Rah­men der gut 3stündigen Tour ent­deck­ten wir jedoch noch meh­re­re Exem­pla­re die­ser wun­der­schö­nen Vögel und es gelan­gen uns auch eini­ge vor­zeig­ba­re Fotos. Hier zwei davon:

Anschlie­ßend haben wir dann auf eige­ne Faust ver­sucht, Quetzale zu fin­den. Viel­ver­spre­chend hör­te sich dazu der in etwa 50km Ent­fer­nung gele­ge­ne Natio­nal­park „Los Quetzales“ an, der aber wohl nur so heißt, weil er ja irgend­wie hei­ßen muss und es hier in der Gegend halt Quetzale gibt.

Es gab dort 2 Wege, die wir auch fast voll­stän­dig gegan­gen sind. Das namens­ge­ben­de Tier haben wir aber nicht gese­hen und auch sonst kaum etwas, außer viel Dschun­gel. Ohne einen erfah­re­nen Gui­de hat man eigent­lich kei­ne Chance.

Die Fahrt hin und zurück war aber an sich schon sehr inter­es­sant, sie ging eine län­ge­re Stre­cke über die Car­re­te­ra inter­ame­ri­ca­na, einen Teil­ab­schnitt der berühm­ten Pan­ame­ri­ca­na.

Die Pan­ame­ri­ca­na, wohl eine der berühm­tes­ten Stra­ßen der Welt, ver­läuft von Alas­ka im Nor­den bis zur süd­lichs­ten Spit­ze des ame­ri­ka­ni­schen Kon­ti­nents nach Feu­er­land. Die Gesamt­län­ge der Pan­ame­ri­ca­na beträgt etwa 25.000 Kilo­me­ter, wobei sie durch 14 Län­der führt.

Die Car­re­te­ra inter­ame­ri­ca­na ist der mexi­ka­ni­sche und mit­tel­ame­ri­ka­ni­sche Abschnitt der Pan­ame­ri­ca. Sie ver­läuft über 5.470 km zwi­schen Nue­vo Lare­do in Mexi­ko, und der Stadt Yavi­za in Pana­ma. Mit dem Bau der Stra­ße wur­de in den 1930er Jah­ren begon­nen. Der ers­te Abschnitt, der 1936 fer­tig­ge­stellt wur­de, war 1.205 km lang und ver­band Nue­vo Lare­do mit Mexi­ko-Stadt. Im April des­sel­ben Jah­res wur­de der zwei­te Abschnitt ein­ge­weiht, der in Pana­ma ende­te. Der im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes Höhe­punkt die­ser spek­ta­ku­lä­ren Rou­te mit deut­lich über 3000 m Höhe und gran­dio­sen Aus­bli­cken liegt hier in Cos­ta Rica.

Am Paß des Cer­ro de la Muer­te erreicht die Car­re­te­ra inter­ame­ri­ca­na ihren höchs­ten Punkt. Die Stra­ße ver­läuft dort in einer Höhe von mehr als 3.300m, deut­lich höher als die Zug­spit­ze. Den­noch gab es auch in die­ser Höhe noch reich­lich grü­ne Vege­ta­ti­on und Bäu­me. Der Cer­ro de la Muer­te (deutsch: „Todes­berg“) ist 3491 Meter hoch.

Der gru­se­li­ge Name des Ber­ges bezieht sich auf die Schwie­rig­kei­ten, wel­che die Über­que­rung des Pas­ses frü­her mit sich brach­te. Aus dem Val­le Cen­tral konn­te man den Berg nur in einem drei- bis vier­tä­gi­gen Marsch zu Fuß oder mit dem Pferd über­que­ren. Vie­le schlecht vor­be­rei­te­te Rei­sen­de erla­gen dabei der unge­wohn­ten Kälte.

Da der Cer­ro de la muer­te nur weni­ge Kilo­me­ter vom Quetzales Park lag, woll­ten wir uns die­sen wah­ren „Höhe­punkt“ nicht ent­ge­hen las­sen und fuh­ren dort­hin. Lei­der war das Wet­ter und damit die Fern­sicht nicht sehr gut.

Wie­der zurück in unse­rer Lodge, setz­ten wir uns auf die Ter­ras­se und foto­gra­fier­ten wei­te­re Koli­bris, die emsig Nek­tar aus den umste­hen­den Blü­ten saugten:

Nach einem wie­der sehr guten Abend­essen im Lodge Restau­rant haben wir für den nächs­ten Tag erneut einen Gui­de gebucht.

28. 03. 2024

Heu­te sind wir mit einem neu­en Gui­de, Oskar, in der Frü­he wie­der los­ge­fah­ren, um Quetzale zu suchen. Wit­zi­ger­wei­se führ­te er uns wie­der zu dem­sel­ben Nist­loch, an dem wir bereits ges­tern waren.

Lei­der war die Tour dies­mal nicht so ergie­big, letzt­lich habe ich wäh­rend der 2 1/2 stün­di­gen Beob­ach­tung eigent­lich nur ein ein­zi­ges Bild vom Männ­chen im Gegen­licht geschos­sen, das nach umfang­rei­cher Nach­be­ar­bei­tung aber dann doch ganz hübsch gewor­den ist:

Copey,Costa Rica

Ich lie­be den hohen Dyna­mik­um­fang mei­ner Canon EOS R5. Mit ana­lo­gem Film wäre eine sol­che Auf­nah­me nie­mals mög­lich gewsen.

Den Nach­mit­tag wid­me­ten wir noch ein­mal inten­si­ver den Koli­bris im Gar­ten der Lodge, hier eini­ge Ergebnisse:

Nach einem wie­der sehr lecke­ren Abend­essen im Restau­rant der Lodge berei­te­ten wir uns auf die mor­gend­li­che Wei­ter­rei­se vor.