21. 03. 2024 Fahrt nach La Fortuna
Am Morgen wurden wir nach einem letzten Frühstück in der Tortuga Lodge mit dem Boot wieder zurück nach Caño Blanco gebracht. Dort wechselten wir das Transportmittel und wurden von Roy mit einem Kleinbus nach Guapiles gebracht. Dort wartete unser Leihwagen, ein Mitsubishi Montero 4x4, auf uns:

Mit dem Leihwagen ging es dann zu unserer nächsten Location nach La Fortuna am Arenal Vulkan. Unterwegs schüttete es wie aus Kübeln.

Eigentlich beginnt die Regenzeit in Costa Rica erst im Mai. Ein Guide meinte aber: „We have two seasons in Costa Rica - the rainy season and the very rainy season“ 🤣
Nach einer etwa 2 1/2 stündigen Fahrt im Schleichtempo (Höchstgeschwindigkeit in Costa Rica ist 90km/h, realistisch bei dem Verkehr und dem Zustand der Straßen sind eher 40-60km/h) erreichten wir gegen 16:20 Uhr unsere nächste Lodge am Vulkan🌋 Arenal. Dort bleiben wir 3 Nächte.
Unsere Bleibe für die nächsten 3 Tage war die Amor Arenal Lodge. Die Anlage ist, das kann man kaum anders sagen, spektakulär. Am Empfang wurden wir zunächst freundlich mit einem Begrüßungsdrink empfangen und nach Erledigung der Formalitäten fuhr man uns mit einem Elektromobil zu unseren Räumlichkeiten.
Die Lodge besteht aus einzelnen Gästehäusern - Canyon Casitas genannt - in luxuriösester Ausstattung. Sie liegen nebeneinander am Rand eines Canyons mit Blick in den Regenwald im Canyon und auf den dahinter gelegenen Vulkan Arenal. In jeder Casita befindet sich ein eigener Jakuzzi.
Der Arenal verbarg sich, wie es sich für einen ordentlichen Vulkan gehört, zunächst aber hinter Wolken.




Zuallererst haben wir den Jakuzzi ausgiebig ausprobiert. Vor dem Abendessen sind wir anschließend noch in die Bar gegangen und haben uns einen Cocktail gegönnt. Draußen neben der Bar gibt es ein Grill-Restaurant, dort kann man selber die Speisen auf einem in dem Tisch integrierten Holzkohlegrill garen. Das fanden wir spannend und haben direkt für übermorgen einen Tisch reserviert.
In der Bar selber servieren sie ein Überraschungsmenü mit Getränkebegleitung, das buchten wir für den kommenden Abend. An diesem Abend ging es dann zum à la carte Menu in das Hauptrestaurant. Also war die Sache mit den Abendessen im Amor Arenal bereits schnell geklärt. Das Abendessen im Restaurant war übrigens absolut erstklassig. Ich hatte Lachscarpaccio, danach „Surf & Turf“, dazu gab es einen sehr leckeren Rotwein:



22. 03. 2024
Am Morgen haben wir beim Blick aus dem Fenster den Arenal im schönsten Morgenlicht gesehen und sofort ein Beweisfoto gemacht. Wer weiß, ob er nochmal ohne Wolken ⛅️ zu sehen sein wird. (Spoiler: war er).
Der Vulkan Arenal ist einer der bekanntesten und aktivsten Vulkane in Costa Rica. Er befindet sich im Norden des Landes, nahe der Stadt La Fortuna, und erhebt sich majestätisch auf eine Höhe von etwa 1.670 Metern über dem Meeresspiegel. Arenal war lange Zeit der aktivste Vulkan in Costa Rica und brach regelmäßig aus, was spektakuläre Lavaflüsse und Aschewolken zur Folge hatte. Seit 2010 befindet sich der Vulkan jedoch in einer Ruhephase, und es wurden keine größeren Eruptionen mehr verzeichnet.
Der Vulkan ist ein Kegelvulkan, bekannt für seine perfekte, fast symmetrische Form. Rund um den Arenal erstreckt sich der Arenal-See, der größte künstliche See des Landes, der eine wichtige Rolle bei der Stromerzeugung spielt. Die Region um den Vulkan ist ein beliebtes Touristenziel und bietet zahlreiche Aktivitäten wie Wandern, heiße Quellen, und Tierbeobachtungen in den umliegenden Regenwäldern. Der Arenal-Nationalpark, in dem der Vulkan liegt, ist ein Schutzgebiet, das die einzigartige Flora und Fauna der Region bewahrt.
Als wir unsere Freunde zum Gang zum geplanten gemeinsamen Frühstück abholten, zeigte sich der Arenal weiterhin fast wolkenfrei in seiner ganzen Pracht. Wir haben die Gelegenheit direkt genutzt und die Drohnen gestartet. Es kam aber rasch ein Anruf, dass wir das nicht dürften.
Das war uns dann im Nachhinein auch klar, wer möchte schon im Jakuzzi oder unter der Panorama-Dusche fotografiert werden. Beides haben wir natürlich auch nicht gemacht, sondern nur Panoramaaufnahmen aus großer Entfernung aufgenommen:

Auf dem 360° Panoramabild sind links und rechts die roten Dächer der Casitas der Lodge zu sehen. Nach dem Anruf haben wir die Drohnen natürlich sofort wieder gelandet und sind zum Frühstück gegangen.
Danach fuhren wir zum bekannten nahe gelegenen La Fortuna Wasserfall. Dieser fällt etwa 70-75 Meter in die Tiefe und befindet sich am Fuße des schlafenden Vulkans Chato, etwa 5,5 km außerhalb der Stadt La Fortuna. Er wird vom Fortuna-Fluss gespeist, der durch den Regenwald der Arenal-Bergkette fließt, bis er sich über die Klippe stürzt und diesen Wasserfall bildet.
Vom Parkplatz ging es dort 500 Stufen herunter und natürlich danach - 500 Stufen wieder hoch. Es war eine eindrucksvolle Location. Hier ein Übersichtsplan der Anlage und einige Bilder vom „Abstieg“:




Da wir relativ früh dort waren, war auch noch nicht viel Betrieb, was sich dann aber rasch änderte. Das Baden im Wasserbecken unterhalb des Wasserfalls ist erlaubt, wovon auch immer mehr Besucher Gebrauch machten. Dennoch habe ich ein paar ganz ansehnliche Bilder machen können, wie ich meine:



Nett, dass am Ende auch noch eine Eidechse vor dem Wasserfall für mich posierte. 😉

Schließlich füllte sich die Location aber immer mehr und wir machten uns an den schweißtreibenden Aufstieg - 500 Stufen bei gut 30° und 100% Luftfeuchtigkeit sind sehr viel!
Wieder oben angekommen, brauchten wir erst einmal eine Erfrischung. Es gab Frozen Yoghurt mit Toppings oder Mango-Ananas-Erdbeer Smoothies, beides sehr lecker.
Nach dem anstrengenden Aufstieg sind wir zurückgefahren und haben uns erst einmal in der Lodge erholt. In unserer Casita haben wir den Jakuzzi ausgiebig genutzt. Zum Sonnenuntergang sind wir später zum Arenal See gefahren. Leider waren über dem Vulkan aber wieder Wolken aufgezogen. Dennoch gab es eine schöne Lichtstimmung. Hier Drohnenaufnahmen vom wolkenverhangenen Vulkan und See:


Und ein 360° Panorama mit See und Vulkan:

Auf dem Weg zum Restaurant am Abend sprach uns eine sehr nette Lodge Mitarbeiterin an und zeigte uns auf einem Blatt neben dem Weg zur Bar das Nationaltier Costa Ricas, einen Rotaugenlaubfrosch (Agalychnis callidryas). Da wir mit einer solchen Sichtung nicht gerechnet hatten, war nur ein iPhone zur Hand, die Fotos sind aber dennoch ganz nett geworden:


Anschließend genossen wir in der Bar das am Vortag reservierte mehrgängige „Costa Rica Experience Menü“ mit Getränkebegleitung - das war sehr lecker. Danach fielen wir todmüde in unsere Betten.
23. 03. 2024
Beim frühmorgendlichen Frühstück (6:00 Uhr) auf der Restaurant-Terrasse entdeckten wir einen kleinen grünen Kolibri, der emsig immer wieder von demselben Blatt abflog und sich dann wieder dort niederließ. Das war für meinen ebenso fotobegeisterten Freund Harry und mich natürlich der Ansporn, den Kleinen im Flug zu erwischen - bei dem schlechten frühmorgendlichen Licht und der hohen Geschwindigkeit des kleinen Vogels eine echte Herausforderung. Hier einige Ergebnisse:





Naja, da ist zugegebenermaßen qualitativ noch Luft nach oben. Die Bilder sind leider nicht so scharf, wie ich es gerne hätte. Aber man lernt dabei ja auch immer etwas und das Fotografieren der kleinen Vögel gelang uns später dann noch deutlich besser, also bitte weiterlesen…
Kolibris sind in Costa Rica weit verbreitet und zählen zu den faszinierendsten Vögeln des Landes. Mit über 50 verschiedenen Arten, darunter der auffällige violette Säbelkolibri und der glitzernde Smaragdkehlkolibri, ist Costa Rica ein Paradies für Vogelbeobachter. Kolibris sind bekannt für ihre Fähigkeit, in der Luft zu schweben, was ihnen erlaubt, Nektar aus Blüten zu trinken, während sie in der Luft stehen. Ihr schneller Flügelschlag, der bis zu 80 Mal pro Sekunde erfolgen kann, erzeugt das charakteristische Summen dieser kleinen Vögel.
Kolibris sind sehr kleine Vögel. Die Größe variiert je nach Art, liegt jedoch typischerweise zwischen 6 und 12 Zentimetern. Sie wiegen in der Regel zwischen 2 und 6 Gramm.
Die farbenprächtigen Kolibris spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, da sie als Bestäuber viele Pflanzenarten unterstützen. Costa Rica bietet durch seine unterschiedlichen Klimazonen, von Tieflandregenwäldern bis zu Nebelwäldern, ideale Lebensräume für diese Vögel. Ihre leuchtenden Farben und ihr lebhaftes Verhalten machen sie zu einem Symbol der natürlichen Schönheit Costa Ricas.
Anschließend fuhren wir zum „Místico Arenal Hanging Bridges Park“, einer bekannten Attraktion der Gegend. Der Park liegt in einem privaten familiengeführten Naturschutzgebiet. Im Park gibt es insgesamt sechs große Hängebrücken (teils bis 50m über Grund) und neun normale Brücken. Die Brücken sind auf einem Rundweg verteilt, der etwa 3,2 Kilometer lang ist. Für den gesamten sehr gut ausgebauten Rundweg benötigt man ca. 2 1/2 Stunden. Der Eintritt ist mit 32$ pro Person nicht billig, der Rundgang aber sehr lohnend. Hier einige Bilder von der Anlage:





Auf dem Rundgang entdeckten wir zwei giftige Vertreter der lokalen Fauna. Zunächst zwei Greifschwanz-Lanzenottern (Bothriechis schlegelii, eyelash viper):


Greifschwanz-Lanzenottern werden 60, manchmal auch knapp über 80 Zentimeter lang. Weibchen werden größer als die Männchen. Sie sind von sehr variabler Färbung und können grün, olivgrün, blau, braun, gelb oder gelbbraun sein. Die Unterseite ist gelb oder grün. Bei den grünen und gelbbraunen Exemplaren gibt es oft noch Zickzackbänder oder ein netzartiges Muster von rötlichen oder braunen Flecken über der Grundfarbe. Der Kopf der Lanzenottern ist deutlich vom übrigen Körper abgesetzt und hat eine dreieckige Form. Das Auge hat eine senkrechte Pupille. Über dem Auge befinden sich zwei bis drei hornartig aufragende Schuppen. Die Tiere haben im Oberkiefer zwei lange Giftzähne, die bei geschlossenem Maul nach hinten geklappt sind.
Die Greifschwanz-Lanzenotter ist stark giftig, warnt vor dem Giftbiss nicht und stößt auf Entfernungen bis zu einer halben Körperlänge zu. Das Gift hat Gewebe zerstörende und neurotoxische Bestandteile. Es kommt häufig zu Unfällen mit Arbeitern in Bananen- und anderen Plantagen, die aber meist nicht tödlich verlaufen. Das Gift wird aber gerade in der Terrarienhaltung häufig unterschätzt und kann zu Amputationen und schweren Verstümmelungen führen.
Und ein Pfeilgiftfrosch (Erbeerfröschchen, Oophaga pumilio, engl. Bluejeans frog):


Erdbeerfröschchen ernähren sich hauptsächlich von Schuppenameisen, daneben werden kleine Gliederfüßer, Käfer und Schnabelkerfe angenommen.
Wie viele andere Baumsteigerfrösche sondert auch das Erdbeerfröschchen Gift über die Hautoberfläche ab. Insbesondere auf der Ameisenkost beruht die Fähigkeit zur Giftakkumulation. Schuppenameisen produzieren neben Ameisensäure auch giftige Alkaloide. Da die Fröschchen aber selber keine Gifte produzieren können und sie für die Giftakkumulation auf ihre Nahrung angewiesen sind, bleiben sie in Gefangenschaft ohne Fütterung mit Schuppenameisen giftfrei.
Auch die Flora war recht fotogen:





Insgesamt war der Rundgang sehr schön, aber bei der Hitze (gut 30° C) und der hohen Luftfeuchtigkeit auch wieder äußerst schweißtreibend. Auf dem Rückweg präsentierte sich der Vulkan Arenal noch einmal weitgehend wolkenfrei, so dass wir noch einmal die Drohnen steigen ließen:



Bei weiter zunehmender Hitze fuhren wir dann wieder zurück in die Lodge und genossen den Nachmittag in unserer Casita mit Jakuzzi und kühlem Bier. Am späten Nachmittag trafen wir uns dann erneut und beschlossen bei dem guten Wetter wieder zum Arenal See zu fahren, um den Sonnenuntergang dort zu erleben. Diesmal hat es sich wirklich gelohnt:


Für unser letztes Abendessen in der Bar Jaranita im Amor Arenal hatten wir einen Tisch mit eingelassenem Holzkohlengrill für uns reserviert. Vorneweg gönnten wir uns wieder ein ‘Agua de Sapo‘, den leckeren Cocktail vom Vorabend. Dann gab es leckere Steaks und die lokalen Chorizo-Würste (nicht so scharf wie die spanischen) und lokale Beilagen (u.a. Kochbananen und Kokosreis, sehr lecker).
Es war ein krönender Abschluss unserer Zeit in der exklusiven Amor Arenal Lodge. Morgen geht es weiter nach Monteverde.