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Safa­rifahr­zeug bei Son­nen­un­ter­gang im Mikumi Nationalpark

Rela­tiv kurz­ent­schlos­sen haben wir uns in die­sem Jahr ent­schie­den, das süd­li­che Tan­sa­nia, den soge­nann­ten „Sou­thern Cir­cuit“ zu besu­chen. Lei­der hat­ten wir dies­mal nur 2 Wochen Urlaub, so dass wir eine 11tägige Rei­se buch­ten. Wir, das waren in die­sem Jahr mei­ne Frau, mei­ne 15jährige Toch­ter Lui­se und ich. Wir haben die Rei­se in bewähr­ter Manier wie­der indi­vi­du­ell mit eige­nem Safa­ri-Fahr­zeug und Fahrer/ Gui­de über Sun­world Safa­ris gebucht und es hat wie­der alles her­vor­ra­gend geklappt - vie­len Dank dafür, Herr Nowak!

8. 8. 2016 - Düsseldorf nach Dar es Salaam

Wir sind in die­sem Jahr mit Swiss über Zürich nach Dar es Salaam (Die Ein­hei­mi­schen sagen nur Dar) geflo­gen und kamen dort um 21:05 Orts­zeit an. In Dar wur­den wir nach sehr schlep­pen­der Erle­di­gung der Ein­rei­se-For­ma­li­tä­ten (ca. 1 1/2 Stun­den) von unse­rem Gui­de, Raja­bu, der uns die gesam­te Tour kom­pe­tent und immer freund­lich beglei­te­te, emp­fan­gen. Die Nacht ver­brach­ten wir dann in Dar es Salaam im Holi­day Inn und am nächs­ten Mor­gen ging es um 7:30 Uhr in unse­rem Toyo­ta Land­crui­ser mit Raja­bu zu unse­rem ers­ten Ziel, in den Mikumi Nationalpark.

Toyo­ta LandCruiser

Obwohl die Ent­fer­nung nur etwa 280km beträgt, dau­er­te die Fahrt bis zum frü­hen Nach­mit­tag. Die Stra­ßen sind sehr schlecht, der LKW-Ver­kehr hält auf, die erlaub­te Höchst­ge­schwin­dig­keit ist 80 kmh und die­se wird auch immer beach­tet, seit die neue Regie­rung Geschwin­dig­keits­über­tre­tun­gen kon­se­quent verfolgt.

9. 8. - 10. 8. 2016 - Mikumi Nationalpark

Der Mikumi Natio­nal­park wur­de bereits 1964 gegrün­det. Mit einer Flä­che von 3230 km² ist er der viert­größ­te Natio­nal­park in Tan­sa­nia. Der Park befin­det sich im Nord­wes­ten des Selous-Wild­schutz­ge­bie­tes und bil­det mit ihm ein fast 60.000 km² gro­ßes Öko­sys­tem. Unter­ge­bracht waren wir für zwei Näch­te im Stanley’s Kop­je Camp. Das Camp ist sehr schön an einem fel­si­gen Hügel gele­gen und ver­fügt über 12 Zel­te, die kreis­för­mig um den Hügel her­um­ge­le­gen sind. Das Haupt­ge­bäu­de mit Restau­rant, Bar und Pool liegt direkt oben auf dem Hügel mit einem herr­li­chen Pan­ora­ma­blick auf die umlie­gen­de Steppe.

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Stan­leys Kop­je, Mikumi NP

Wir bezo­gen dort unser Zelt

Zelt im Mikumi NP
Unser Zelt im Mikumi NP

und unter­nah­men unse­re ers­te spät­nach­mit­tag­li­che Game­dri­ve mit Raja­bu. Wir sahen u.a. eini­ge Ele­fan­ten­grup­pen, Gnus, War­zen­schwei­ne und einen sehr schö­nen Sonnenuntergang.

Am zwei­ten Tag unse­res Auf­ent­hal­tes unter­nah­men wir nach einem sehr guten Früh­stück eine Ganz­ta­ges-Pirsch­fahrt. Dies­mal beob­ach­te­ten wir eine Löwen­grup­pe, diver­se Anti­lo­pen, vie­le Vögel und hat­ten am Abend wie­der einen sehr schö­nen Son­nen­un­ter­gang. Das Mit­tag­essen gab es aus einer Lunch­box an einem Pick­nick­platz unter einem spek­ta­ku­lä­ren Bao­bab-Baum. Am Nach­mit­tag ent­deck­ten wir auch einen jun­gen Leo­par­den auf einem Baum - für anspre­chen­de Fotos lei­der zu weit entfernt.

11. 8. - 13. 8. 2016 Ruaha Nationalpark

Nach einem sehr frü­hen Früh­stück am Mor­gen des 11.8. ging es wei­ter zu unse­rer nächs­ten Sta­ti­on, zum Rua­ha Natio­nal­park. Auch dies­mal war es eine sehr lan­ge Fahrt von über 400km, so dass wir erst am spä­ten Nach­mit­tag in unse­rer Lodge ankamen.

Der Rua­ha-Natio­nal­park ist seit einer Erwei­te­rung im Jahr 2008 mit einer Flä­che von etwa 20.226 km² der größ­te Natio­nal­park in Tan­sa­nia und im gesam­ten öst­li­chen Afri­ka und über­trifft in der Grö­ße sogar den Seren­ge­ti-Natio­nal­park. Er liegt im Ver­lauf des gro­ßen afri­ka­ni­schen Gra­ben­bruchs. Wir ver­brach­ten hier 3 Näch­te in der Rua­ha River Lodge. Die­se liegt mit ihren 24 Gäs­te-Häu­sern (auf Sua­he­li „Ban­da“) direkt am Gre­at Rua­ha River. Von der Ter­ras­se unse­res Ban­da konn­ten wir direkt auf den Fluss sehen und die dor­ti­ge Tier­welt beob­ach­ten. Zeit­wei­se zogen Ele­fan­ten­grup­pen mit­ten durch das Lodge Gelände.

Terrasse mit Flussblick in Ruaha
Ter­ras­se mit Fluss­blick unse­rer Ban­da in der Rua­ha River Lodge

Am nächs­ten Mor­gen fuh­ren wir bereits vor Son­nen­auf­gang mit ein­ge­pack­tem Früh­stück los. Nach einem schö­nen Son­nen­auf­gang über dem Rua­ha River ent­deck­ten wir u.a. ein Löwen-Paar im „Honey­moon“, das wir auch am Nach­mit­tag auf der zwei­ten Tour wie­der antra­fen. Am drit­ten Tag fuh­ren wir zu einem Hip­po-Pool, als Raja­bu aus vol­lem Tem­po plötz­lich brems­te und „Leo­pard“ flüs­ter­te. Tat­säch­lich stand im Gras ca. 4m neben unse­rem Fahr­zeug ein Leo­pard, der uns irri­tiert ansah. Nach weni­gen Sekun­den setz­te er sei­nen Weg fort, über­quer­te die Pis­te hin­ter dem Auto und ver­schwand wie­der auf der ande­ren Sei­te im hohen Gras. Dank der Safa­ri Regel „always be pre­pared“ lag die Kame­ra aber bereit und es gelan­gen eini­ge schö­ne Fotos. Ansons­ten sahen wir eini­ge Ele­fan­ten, Scha­ka­le, diver­se Anti­lo­pen und vie­le Vögel. Die Land­schaft im Rua­ha Natio­nal­park ist sehr abwechslungsreich.

14. 8. 2016 - Udzungwa

Am frü­hen Mor­gen ging es nach dem Früh­stück wie­der wei­ter. Auch dies­mal war die Tour sehr lang (ca. 420km) und die letz­te Stre­cke zudem sehr schlecht, so dass wir erst am spä­ten Nach­mit­tag in der Udzung­wa Falls Lodge anka­men. Lei­der zu spät, um den Park dort noch zu besu­chen. Mög­lich sind hier geführ­te Wan­de­run­gen u.a. zu den Udzung­wa Falls, die der Lodge den Namen gaben, aber lei­der hat­ten wir kei­ne Zeit, da am nächs­ten Tag bereits eine wei­te­re lan­ge Tour in den Selous anstand. Wenn man die Wan­de­run­gen machen möch­te, soll­te man hier unbe­dingt 2 Über­nach­tun­gen einplanen.

Die Lodge selbst ist nett in den Ber­gen gele­gen, die Zim­mer in klei­nen sepa­ra­ten Häu­sern sind in Ord­nung. Lei­der hat­ten wir hier jedoch Pro­ble­me mit dem Was­ser: zuerst hat­ten wir nur kal­tes Was­ser, am nächs­ten Mor­gen war es dann ganz weg. Das Essen im Restau­rant war sehr gut, das Per­so­nal wirk­te jedoch etwas über­for­dert - obwohl nur sehr weni­ge Gäs­te da waren.

15. 8. - 17. 8. 2016 - Selous Game Reserve

Wie­der ging es früh am Mor­gen nach dem Früh­stück los. Auch dies­mal dau­er­te die Fahrt sehr lan­ge. Wir erreich­ten das Matamb­we Gate, den Zugang zum Selous Game Reser­ve erst am spä­ten Nach­mit­tag. Von hier aus hat­ten wir noch eine Stre­cke von 74km zu unse­rem Camp, dem Rufi­ji River Camp zu fah­ren.

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Rufi­ji River Camp

Das Wild­re­ser­vat Selous erstreckt sich mit über 50.000 Qua­drat­ki­lo­me­tern (grö­ßer als die Schweiz) über meh­re­re Regio­nen Tan­sa­ni­as und umfasst damit etwa fünf Pro­zent des gesam­ten Staats­ge­bie­tes. Es gehört seit 1982 zum UNESCO-Welt­na­tur­er­be und ist das größ­te kon­trol­lier­te Wild­schutz­ge­biet in Afri­ka. Etwa ein Zehn­tel der Flä­che nörd­lich des Rufi­ji Rivers bis zur TAZA­RA-Bahn­li­nie ist für Foto­sa­fa­ris und Öko­tou­ris­mus geöff­net. Im rest­li­chen Teil wird noch kon­trol­lier­te Groß­wild­jagd betrieben.

Das Rufi­ji River Camp liegt, wie der Name ja ver­mu­ten lässt, mit weni­ger als 20 Zel­ten direkt am Rufi­ji River. Wobei der Begriff „Zelt“ dem hier gebo­te­nen wie­der mal nicht gerecht wird: Die Zel­te haben eine Grö­ße von ca. 40qm mit Bad und Toi­let­te, fie­ßend war­mem und kal­tem Was­ser und lie­gen unter­halb eines gro­ßen Bam­bus­dachs. Vor dem Zelt befin­det sich eine Ter­ras­se, neben dem Zelt gibt es eine wei­te­re Ter­ras­se mit einer Lounge-Sitzgruppe.

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Unser „Zelt“ im Rufi­ji River Camp

Das Zen­tral­ge­bäu­de mit Restau­rant, Bar und gro­ßer Ter­ras­se zum Fluss mit Feu­er­stel­le ist lan­des­ty­pisch groß­zü­gig aus Holz erbaut. Nach der spä­ten Ankunft konn­ten wir unser Zelt Num­mer 3 zunächst nicht bezie­hen, da sich eine Ele­fan­ten­grup­pe auf dem Weg befand, die sich das Gebüsch in Ruhe schme­cken ließ. So muss­ten wir bei einem küh­len Begrü­ßungs­ge­tränk erst abwar­ten, dass die Grup­pe weiterzog.

Da es bereits dun­kel wur­de, lie­ßen wir den ers­ten Abend am Lager­feu­er („Bush­man-TV“) bei einem Gin-Tonic und nach­fol­gend sehr gutem Abend­essen ausklingen.

Am fol­gen­den Mor­gen haben wir nach dem Früh­stück eine 5stündige Boots-Safa­ri auf dem Rufi­ji River gebucht. Es war ein tol­les Erleb­nis und wir kön­nen das nur wärms­tens emp­feh­len. Es ist sehr ein­drucks­voll, gro­ße Grup­pen von Fluss­pfer­den und Kro­ko­di­le aus der Nähe und in Augen­hö­he beob­ach­ten zu kön­nen. Auch sehr vie­le Vögel konn­ten wir aus der Nähe beob­ach­ten, u.a. diver­se Rei­her, King­fi­sher, Bie­nen­fres­ser, Störche…

Nach dem Mit­tag­essen ging es dann auf unse­re ers­te Game­dri­ve mit Raja­bu. Auch an den fol­gen­den Tagen waren wir unter­wegs und haben u.a. meh­re­re Löwen­grup­pen, diver­se Anti­lo­pen, Giraf­fen, Ele­fan­ten, Zebras und vie­le Vögel an den Seen beobachtet.

18. 8. 2016 - Zurück nach Dar es Salaam

Unser letz­ter Tag in Tan­sa­nia kam wie­der viel zu schnell. Nach einer mor­gend­li­chen Game­dri­ve fuh­ren wir um 11 Uhr zurück nach Dar und kamen dort am spä­ten Nach­mit­tag an. Unser Rück­flug star­te­te pünkt­lich um 22:20 und wir lan­de­ten nach Umstei­gen in Zürich eben­falls pünkt­lich am fol­gen­den Mor­gen in Düs­sel­dorf. Es war wie­der eine tol­le Zeit in Afri­ka. Aber: nach Afri­ka ist vor Afri­ka. Die nächs­te Rei­se dort­hin ist bereits wie­der in Planung.

Nachwort

Es war wie­der eine sehr schö­ne Rei­se, voll von tol­len Erleb­nis­sen. Was wir aller­dings unter­schätzt hat­ten, sind die enor­men Ent­fer­nun­gen und die lan­gen Fahr­zei­ten. Scha­de war ins­be­son­de­re, dass wir in Udzung­wa so spät anka­men, dass wir den Park nicht mehr besu­chen konnten. 

Für eine Safa­ri im süd­li­chen Tan­sa­nia soll­te daher ent­we­der sehr viel mehr Zeit zur Ver­fü­gung ste­hen, oder man soll­te zwi­schen den Parks flie­gen, was aller­dings bei unse­rem mit­ge­nom­me­nen Foto-Equip­ment auf­grund der Gewichts­be­schrän­kung der klei­nen Maschi­nen nur schwer mög­lich wäre. Zudem müss­te man sich dann in den Camps jeweils an neue Gui­des gewöh­nen. Wir haben es wie­der sehr geschätzt, mit Raja­bu immer den­sel­ben kom­pe­ten­ten Ansprech­part­ner dabei zu haben, der sich zudem sehr schnell an die Wün­sche sei­ner foto­verück­ten Tou­ris­ten anpasste.

Die Parks im Süden waren in der Tat deut­lich weni­ger von Tou­ris­ten fre­quen­tiert als die nörd­li­chen Parks oder die Kenia­ni­schen Parks, wo manch­mal z.B. bei einem River­crossing am Mara River 50 Safa­ri-Fahr­zeu­ge neben­ein­an­der­stan­den. Bei den Game­dri­ves traf man nur sel­ten ande­re Fahr­zeu­ge. Die­ser Vor­teil hat­te aller­dings den Nach­teil, dass man weni­ger Tier­sich­tun­gen hat­te. Zudem waren die Tie­re sehr viel scheu­er, ihre Flucht­di­stan­zen grö­ßer, als wir es in der Seren­ge­ti und ins­be­son­de­re der Masai Mara gewohnt waren. In der Seren­ge­ti oder Masai Mara erkennt man inter­es­san­te Orte bereits aus der Fer­ne dar­an, dass dort meh­re­re Fahr­zeu­ge stehen.

Die Camps waren alle­samt groß­ar­tig und sehr kom­for­ta­bel, das Essen schmeck­te wunderbar.

Equipment

Erst­ma­lig dabei hat­te ich auf die­ser Rei­se die CANON EOS 5DS R. Zusätz­lich kamen noch die EOS7D Mk II und die Sony Alpha 7R mit Metabo­nes-Adap­ter mit. Die Sony 7R war bei­na­he aus­schließ­lich mit dem Canon 16-35 f4L bestückt. An den ande­ren Gehäu­sen benutz­te ich haupt­säch­lich das 400 f2,8L IS und wie­der das Sig­ma 150-600 f5.0-6,3 Sport. Zudem dabei waren das 70-200 f2,8L IS II, das 50mm f1,4 und der 1,4x und 2,0x Kon­ver­ter. Ver­teilt auf 3 Ruck­sä­cke konn­te mit der Aus­rüs­tung so gera­de das Hand­ge­päck-Limit von 8kg der SWISS ein­ge­hal­ten wer­den (Naja, nicht ganz, aber die Dame hat beim ein­che­cken in Düs­sel­dorf gott­sei­dank ein Auge zuge­drückt - das Hand­ge­päck wur­de übri­gens tat­säch­lich gewogen).

Die Bild­qua­li­tät der 5DS R ist über­aus beein­dru­ckend. So beein­dru­ckend, das dies­mal letzt­end­lich 80% aller Auf­nah­men mit ihr ent­stan­den. Die hohe Auf­lö­sung gestat­tet in der Nach­be­ar­bei­tung die Erstel­lung von Aus­schnit­ten ohne wesent­li­che Qua­li­täts­ein­bu­ßen. Selbst wenn aus einem Quer­for­mat-Bild ein Hoch­for­mat­bild aus­ge­schnit­ten wird, hat die­ses noch immer ein Auf­lö­sung von 22 Mega­pi­xel, die pro­blem­los groß­for­ma­ti­ge Dru­cke erlaubt. Ins­ge­samt habe ich dies­mal knapp 6000 Fotos gemacht.